Wa(h)re Natur im Palais Wild

Die Öffnung des ehemaligen Warenhauses Breinessl – nunmehr PALAIS WILD – im Waldviertler Blumau an der Wild stand im Mittelpunkt künstlerischer Aktionen am 6. Juli 2014. Aus den Überresten der großen Vergangenheit des Warenhauses, das von 1880 bis 1992 den Reichtum des Ortes demonstrierte, zeigte die bildende Künstlerin LUITGARD EISENMEIER aufbereitete Sammlungen aus der Warenhauszeit. Die Ausstellung verband sich mit Lesungen von BARBARA NEUWIRTH und MICHAEL STAVARIC sowie einem Dorfspaziergang mit Mag. Herbert Lazarus zur Geschichte von Blumau. Das Fest für Kunst und Literatur fand im Rahmen des Viertelfestival NÖ statt, gefeiert wurde die: WA(H)RE NATUR IM PALAIS WILD. 

3762 Blumau an der Wild, Blumau 54, Bezirk Waidhofen a.d. Thaya. 

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Fotos (Copyright Dirk Simonsen) vom Eröffnungsfest am 6. Juli:

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WA(H)RE NATUR IM PALAIS WILD, 3762 Blumau an der Wild 54

Luitgard Eisenmeier / Foto Dalia von Wegen

Luitgard Eisenmeier / Foto Dalia von Wegen

AUSSTELLUNG: LUITGARD EISENMEIER

Verpackt Beschriftet Beworben: Mitten im Waldviertel begegnet uns die „Wa(h)re Natur“ in vielen Facetten. Betrachten wir die Natur als Maschine, werden deren Produkte zur Ware: die wahre Natur wird zur Ware.

Im Mittelpunkt steht das örtliche Warenhaus Breinessl, das von 1880 bis 1992 den Reichtum von Blumau an der Wild demonstrierte. Aus den Überresten der großen Vergangenheit verwandelte die bildende Künstlerin Luitgard Eisenmeier mit vorhandenen und gebrauchten Bauteilen das Haus zum PALAIS WILD. Im ehemaligen Geschäftsraum sind aufbereitete Sammlungen aus der Warenhauszeit zu sehen: Gegenstände, die zur Werbung und Information für Produkte dienten. Sie weisen sogar über das Regionale ins Außereuropäische hinaus. Durch umfassende Beschriftungen wird eine spezielle Inventur erstellt und in den Unikatbüchern von Luitgard Eisenmeier werden aus Resten von Verkaufsprodukten endgültig Kunstprodukte.

Zur Eröffnung am 6. Juli lasen die AutorInnen BARBARA NEUWIRTH und MICHAEL STAVARIC aus ihren Büchern.

Bekannte AutorInnen mit Wald-oder Weinviertler Biographie – Barbara Neuwirth und Michael Stavaric – führten uns ein buntes Spektrum kultureller Annäherungen an die Natur im Allgemeinen und kritischer Zugänge im Speziellen vor das geistige Auge. Die künstlerischen Statements zum Motto des Viertelfestivals “Naturmaschine” wurde mit verschiedenen Kooperationen umgeben. Wir feierten mit Kunst und Literatur, mit Arche Noah, mit Blasmusik von Markus Eckl, mit Dorfgeschichte, mit Essen und Trinken – mit allem, was die Natur uns gibt und was wir daraus machen.

INFOSTAND: ARCHE NOAH 

In einer Kooperation wurde die Gesellschaft für die Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt & ihre Entwicklung eingeladen, einige Beete im Palais Wild mit seltenen Gemüsepflanzen und Kräutern auszustatten.

SPAZIERGANG: Mag. HERBERT LAZARUS

Der Dorfchronist von Blumau an der Wild führte zum Thema “Das Besondere ist das Normale” in einem Rundgang durch den Ort und erzählte uns wahre Geschichten.

ABENDESSEN: GASTHAUS KRETSCHMER

Das Waldviertel zeigte sich von seiner sommerlichsten Seite, die zahlreichen BesucherInnen erfreuten sich am abwechslungsreichen Tag, der im örtlichen Gasthaus bei einem gemeinsamen Abendessen ausklang.

Ein Projekt von Luitgard Eisenmeier und Beatrice Simonsen. Wir danken für die Förderung der Gemeinde Ludweis-Aigen sowie unseren Sponsoren.

WEITERE INFORMATIONEN ZU DEN KÜNSTLER_INNEN:

LUITGARD EISENMEIER

Geboren in Weißenhorn, Deutschland, lebt und arbeitet seit 1976 in Wien und seit 1992 auch in Blumau/Wild; Gründungsmitglied von Der Blaue Kompressor, 1982 (Kunstprojekte in Wien, Klagenfurt, Capellen/Luxemburg, Wiltz/Luxemburg, Athen, London).www.derblauekompressor.info/Neben der Umwandlung des ehemaligen Warenhauses Breinessl in das PALAIS WILD stellt die Künstlerin seit 20 Jahren Unikatbücher und kopierbare Magazine her.

Aktuelle Ausstellungsteilnahmen (Auswahl):

  • 2 Unikatbücher in der Ausstellung Ohrenzeugen, Kuratorin Hanna Schimek, Wien, 2010.
  • Café Melange, ein Multimedia Projekt im Rahmen von Europäisches Jahr des interkulturellen Dialogs, Kuratorin der Bibliothek, Wien 2008.
  • Teilnahme an Orientalism and Ephemera (kuratiert von Jamelie Hassan) mit Magazinen, Objekten und Fotos, Toronto, Windsor, Ottawa, Saskatoon, alle Canada, 2006 – 2008. Bibliomantie I -IV, Der Blaue Kompressor öffnet seine Bücher, Salon des Café Nil, 2005 – 2006. Teilnahme mit Unikatbüchern an Imageniging the Book II, Biennale, Alexandria, 2005.
  • Aus der Ägyptenschublade, Fotos und Unikatbücher, Salon des Café Nil, 2004.

 

BARBARA NEUWIRTH

Die Autorin, die auch verlegerisch und wissenschaftlich tätig war, arbeitet zudem als Lektorin von Wissenschaftstexten und als Herausgeberin von Sammelbänden mit dem Schwerpunkt Literatur von Frauen. Sie lebt seit 1967 in Wien und ist Trägerin zahlreicher Preise für ihr belletristisches Werk (Auszüge):

  • In den Gärten der Nacht. Phantastische Erzählungen. In: Phantastische Bibliothek. 255, Suhrkamp, Frankfurt/M. 1990
  • Dunkler Fluß des Lebens. Erzählungen. In: Phantastische Bibliothek. 318, Suhrkamp, Frankfurt/M. 1995
  • Blumen der Peripherie. Erzählung. Edition Thurnhof, Horn 1994
  • Im Haus der Schneekönigin. Novelle. Wiener Frauenverlag, Wien 1994
  • Das gestohlene Herz. Ein romantisches Märchen. Edition Koenigstein, Klosterneuburg 1998
  • Wien Stadt Bilder. Löcker Verlag, Wien 1998 (Fotos von Bill Barrette).
  • Tarot Suite. Ein Episodenroman. Deuticke, Wien 2001 (zusammen mit Harald Friedl, Margit Hahn, Heinz Janisch und Norbert Silberbauer).
  • Das steinerne Schiff. Erzählungen aus dem Land zwischen Donau und Thaya. Literaturedition Niederösterreich, St. Pölten 2008

„1958 in Eggenburg geboren, in Drosendorf aufgewachsen, erlebt das Kind Barbara die Thaya als dunklen Fluss, auf dessen Grund Unheimliches lauert, den Wald als Ort bedrohlicher Geheimnisse, in denen Trolle den Menschen nachstellen. Das nördliche Niederösterreich mit seinen dunklen Gewässern, den kühl melancholischen Abenden und Geheimnisse versprechenden Schatten ist Ursprung vieler Bilder in Barbara Neuwirths phantastischen Erzählungen, die der Tradition der klassischen Phantastik zuzurechnen sind – ein Genre, das sie wie kaum jemand sonst beherrscht – und die sich dadurch auszeichnet, dass es keine Brücke zwischen der Logik der Innenwelt zur Logik der Außenwelt gibt. Ertrinken möchte man in diesen Landschaften, in der poetischen Kraft, mit der sie vorgestellt werden, untergehen. Gleichzeitig tritt uns eine fremde Welt entgegen, eine die uns nicht mehr vertraut ist und die kein Vertrauen erweckt.“ (Marianne Gruber in ihrer Laudatio zur Wildgans-Preisverleihung)

http://www.barbara-neuwirth.com

MICHAEL STAVARIC

Geboren 1972 in Brno, Schulbesuch in Laa an der Thaya, lebt seit 2008 als freier Schriftsteller und Übersetzer in Wien. Studierte an der Universität Wien Bohemistik und Publizistik /Kommunikationswissenschaften; über 10 Jahre lang tätig an der Sportuniversität Wien – als Lehrbeauftragter für Inline-Skating. Nach dem Studium 7 Jahre lang im diplomatischen Dienst tätig – für die Tschechische Republik, u.a. für S.E. Jiri Grusa und S.E. Rudolf Jindrak. Zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen – zuletzt (2012) wurde er mit dem Adelbert von Chamisso Preis und dem Österreichischen Staatspreis für Kinder und Jugendliteratur ausgezeichnet. Auszüge aus Einzelveröffentlichungen:

  • Flügellos, Gedichte, Edition Va Bene, Klosterneuburg 2000
  • stillborn, Roman, Residenz Verlag, St. Pölten – Salzburg 2006 (2. Aufl. 2008)
  • Gaggalagu, Kinderbuch zus. mit Renate Habinger, Kookbooks, Idstein 2006
  • Terminifera, Roman, Residenz Verlag, St. Pölten – Salzburg 2007
  • Magma, Roman, Residenz Verlag, St. Pölten – Salzburg 2008
  • Böse Spiele, Roman, C.H.Beck, München 2009
  • Die kleine Sensenfrau, Kinderbuch zus. mit Dorothee Schwab, Luftschacht, Wien 2010
  • Déjà-vu mit Pocahontas. Raritan River, Czernin Verlag, Wien 2010

http://www.facebook.com/stavaric

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Pressemeldung aus “Kultur und Wein” 

Viertelfestival NÖ – Waldviertel 2014