27. April : Mozart, Beethoven, Schubert, Takács …

Mit Spannung wurden ROBERT LEHRBAUMER und seine Student_innen am 27. April im voll besetzten Saal des Kulturzentrums in Siegendorf erwartet. Man war gekommen, um den Ausführungen des renommierten Pianisten zu folgen und die Kompositionen von Jenő Takács in seiner Heimatgemeinde seit langer Zeit wieder einmal zu hören – Bürgermeister Mag. Rainer Porics hieß die Gäste willkommen. Mit Verve und Charme zog Prof. Lehrbaumer einen Spannungsbogen von Mozart bis Takács und gewann im Nu nicht nur die Aufmerksamkeit sondern auch die Herzen des Publikums. Mit ebensolcher Leidenschaft widmeten sich die jungen Künstlerinnen und Künstlern aus aller Welt – Sayoko Akimoto, Donya Hosseinivand, Toranj Mashayekhi, Milana Nosek, Karl Irsigler und Oktay Karimishad – den zum Teil anspruchsvollen Musikstücken des österreichisch-ungarischen Komponisten und schließlich war der Jubel über die virtuosen Darbietungen ihres Lehrers groß. Das Ziel einer Verbindung von Kunst und Literatur erfüllte der wie der Komponist aus dem Burgenland stammende Autor JAKOB MICHAEL PERSCHY mit Leichtigkeit. Seine Lesung versprühte jenen Humor und Feinsinn, der demjenigen nachgesagt wird, der hier gefeiert wurde: Jenő Takács!

Kurzfilm mit Robert Lehrbaumer / Moderation
und Sayoko Akimoto / Klavier / Jenö Takács Toccata Nr.2
© Dirk Simonsen

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Eine Veranstaltung zum Gedenken an Jenő Takács (1902 – 2005)
Idee/Konzept/Organisation: Beatrice Simonsen

Mozart, Beethoven, Schubert, Takács … | Konzert und Lesung im Kastell
Begrüßung: Mag. Rainer Porics, Bürgermeister der Marktgemeinde Siegendorf
Konzert:
ROBERT LEHRBAUMER
interpretiert, moderiert und präsentiert junge Pianistinnen und Pianisten:
Sayoko Akimoto, Donya Hosseinivand,Toranj Mashayekhi, Milana Nosek, Karl Irsigler und Oktay Karimishad
Lesung:
JAKOB MICHAEL PERSCHY

Eintrittskarten sind im Rathaus, Rathausplatz 1, 7011 Siegendorf, erhältlich.
Vorverkauf : €12,- / €8,- (Jugendliche bis 18 Jahre)
Abendkassa : €15,- / €10,- (Jugendliche bis 18 Jahre)
Telefonische Reservierung unter 02687 48261.

Eine Kooperation von Kunst und Literatur, der Jenő Takács Stiftung, der Marktgemeinde Siegendorf und mit freundlicher Unterstützung des Klavierhauses Gustav Ignaz Stingl, Wien. Wir danken Herrn Prof. Robert Lehrbaumer für seinen Auftritt!

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Robert Lehrbaumer wurde in Wien geboren und war Mitglied der Mozart-Sängerknaben. Er begann schon als Neunjähriger seine Pianistenlaufbahn, später trat er auch als Konzertorganist und Dirigent regelmäßig auf und ist heute in nahezu allen Ländern und Hauptstädten Europas, in Nord-, Mittel- und Südamerika, Afrika sowie im Nahen und Fernen Osten in berühmten Häusern (Wiener Musikverein und Konzerthaus, Carnegie-Hall New York, Suntory Hall Tokyo etc.) zu Gast.

Seine Ausbildung erfolgte an der Wiener Musikhochschule (heutige Musikuniversität) bei den Professoren G. Schwarbauer, H. Schwertmann, H. Medjimorec (Klavier Konzertfach), Dr. R. Scholz (Orgel Konzertfach), O. Suitner (Dirigieren) und Th. Chr. David (Tonsatz/Komposition).

Es folgten Auftritte mit den Wiener Philharmonikern, den Wiener Symphonikern, den Niederösterreichischen Tonkünstlern, dem Mozarteum Orchester Salzburg, der Camerata Salzburg und vielen anderen Klangkörpern, unter Dirigenten wie Claudio Abbado, André Previn, Yehudi Menuhin u.v.m. Neben der solistischen Konzerttätigkeit arbeitete er vor allem mit Walter Berry und Angelika Kirchschlager sowie mit Anton Dermota, Philippe Entremont, Adrian Eröd, Friedrich Gulda, Michael Heltau, Helmut Lohner, Elfriede Ott, Erika Pluhar, Ildiko Raimondi, Wolfgang Schneiderhan, Bo Skovhus u.v.a. sowie mit vielen prominenten Ensembles zusammen.

Zudem widmete er sich auch Ur- und Erstaufführungen mit Werken von Gottfried von Einem, Jenö Takács, Robert Schollum, Helmut Eder, György Kurtág, Ivan Eröd, Astrid Spitznagel u.a. und ist außerdem unterrichtend tätig.

 

Sayoko AkimotoSayoko Akimoto 1985 in Tokio, Japan, geboren, begann im Alter von 5 Jahren mit dem Klavierspiel. Sie trat mit 12 Jahren in die Toho-Musikschule (Hauptfach Klavier) ein. Seit 2011 studiert sie in Wien am Prayner Konservatorium, seit 2013 bei Prof. Robert Lehrbaumer. Sie tritt als Klaviersolistin, Kammermusikerin und Liedbegleiterin auf.

 

DonyaDonya Hosseinivandaalipour 1995 in eine künstlerische Familie in Teheran hinein- geboren – der Vater ist Regisseur und Film-Verleger -, studierte sie an der ”Fine Art School of Tehran“ Malerei und begann mit 15 Jahren Klavier zu spielen. Seit 2014 lebt sie in Wien, wo sie am Prayner Konservatorium bei Prof. Robert Lehrbaumer Klavier studiert. Gleichzeitig komponiert sie – 2016 wurden ihre Musikstücke für Theater und Film aufgeführt. Seit 2017 studiert sie auch Malerei an der Akademie der bildenden Künste.

Karl Irsigler

Karl Irsigler 1933 in Amstetten geboren. Facharzt für Innere Medizin, spezialisiert auf dem Gebiet des Diabetes, der Ernährungstherapie, des Übergewichtes und der Blutfette. Emeritierter Primarius der 3. med. Abteilung mit Stoffwechsel-Erkrankungen im Krankenhaus Wien-Lainz. Emeritierter Universitätsprofessor. Ehemals Präsident der Österreichischen Diabetesgesellschaft. Ehemals Beratungstätigkeit für das Gesundheitsministerium zur Auswertung des ersten vorsorgemedizinischen Projektes in Österreich. Gründer des Ludwig Boltzmann-Institutes für Stoffwechselerkrankungen und Ernährung. Buchautor: Gesundheitsplanung: Diät 2000, Cholesterin, Diabetes, Herzinfarkt. Verleihung der Ehrenmitgliedschaft der Österreichischen Diabetes-gesellschaft. Drei Söhne, Karl, Severin und Paul, mit Gattin Helene Irsigler. Musikalische Tätigkeit als Amateur am Klavier: Vom 7. bis zum 17. Lebensjahr Klavierunterricht in Amstetten. Nach langer Pause Unterricht bei Prof. Walter Panhofer, Geoffrey Greyman und Prof. Walter Fleischmann. Ab 1983 fast ununterbrochen Teilnehmer der AMA (zuerst Aschbacher, dann Altenburger Musikakademie) bei den Meisterklassen von Prof. Robert Lehrbaumer.

MINAMI KASUGAMinami Kasuga 1989 in Tokio, Japan, geboren, erhielt im Alter von 4 Jahren den ersten Klavierunterricht an der Tokyo Musik Universität. 1997 trat sie erstmals im Ausland (Warschau) auf. Seit 2001 lebt sie in Wien und studiert Konzertfach an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien und am Prayner Konservatorium. Sie erhielt mehrere Preise, u.a. 2002 2. Preis beim Ⅱ. Wiener Pianisten-Wettbewerb, 2008 2. Preis beim Prima La Musica Landeswettbewerb in Wien. /Wegen Krankheit verhindert!

Oktay Karimishad

Oktay Karimishad 1989 in Teheran, Iran, geboren, begann 2013 mit dem Klavierstudium bei Prof. Rafael Minaskanian und wechselte 2014 an das Prayner Konservatorium zu Prof. Robert Lehrbaumer. Außerdem nahm er mehrmals an den Altenburger Meisterkursen teil und studiert seit 2016 auch Instrumental (Gesangs) Pädagogik.

 

photoToranj Mashayekhi in Teheran, Iran, geboren. Sie erhielt mit sieben Jahren ihren ersten Musikunterricht in ihrer Heimat bei Prof. Gagik Babayan. Seit 2015 studiert sie Klavier bei Prof. Robert Lehrbaumer am Prayner Konservatorium in Wien. Wichtige Impulse erhielt die Musikerin auch auf Meisterkursen u. a. in Altenburg mit Schwerpunkt auf Jenö Takács. Besonders gerne spielt sie zeitgenössische Musik. Neben ihrer künstlerischen Laufbahn studiert sie seit 2017 Musikwissenschaft an der Universität Wien.

Milana Nosek

Milana Nosek „Am 02.08.2005 wurde ich in Starnberg, Bayern, geboren. Ich wurde zum Klavierspielen inspiriert, als ich mein erstes kleines Konzert, von Kindern gespielt, besuchte. Mit 7 Jahren fing ich an Klavierunterricht zu nehmen. Die ersten 3 Jahre meines Musikunterrichts führte mich Viera Fischer. Während dieser Zeit durfte ich jedes Jahr bei den „Musikferien am Starnberger See“ teilnehmen, einer Neujahres-Musikakademie, die unter der Schirmherrschaft der weltberühmten Geigerin Julia Fischer stattfand. 2014 nahm ich am Bayrischen Wettbewerb „Jugend musiziert“ teil und gewann den 1. Preis. 2015 wurde ich in die Prager Sommerakademie aufgenommen und nahm intensiv Unterricht von Prof. Kahanek. 2016 verbrachte ich mit meiner Familie ein halbes Jahr in Brno (Tschechien), wo mich Prof. Martin Fišl unterrichtete. Dort habe ich mich für den Klavierwettbewerb „Amadeus 2016“ qualifiziert. Meine Interpretation von Mozarts Sonate Nr. 7 in C wurde mit der Sonder-Anerkennungsurkunde der Jury belohnt. Im Herbst letzten Jahres lernte ich Prof. Lehrbaumer kennen. Seitdem freue ich mich jede Woche auf unsere gemeinsamen musikalischen Auseinandersetzungen. Die Stunden bei ihm sind nicht nur harte Arbeit, sondern auch Spaß.”

Lesung von Jakob Michael Perschy

Jakob PerschyJakob Michael Perschy, Dr. phil, geb. 1960, aufgewachsen in Neusiedl am See, hat Bücher gelesen, verkauft, verliehen, lektoriert, rezensiert, redigiert, herausgegeben und schließlich auch selbst welche geschrieben. Er leitet die Burgenländische Landesbibliothek in Eisenstadt.

Fotos: Julia Cencig (Porträt Robert Lehrbaumer), Jenő Takács Stiftung (Porträt Jenö Takács), Dirk Simonsen (Steinröschen im Naturschutzgebiet Siegendorf und Fotogalerie)

Grenzräume. Rezensionen und Buchpräsentationen

Grenzräume. Eine literarische Spurensuche im Burgenland

In der kritischen Anthologie der Herausgeberin Beatrice Simonsen wird das literarische Schaffen im Burgenland aus dem Blickwinkel seiner jungen Geschichte bis in die Gegenwart in Augenschein genommen. Der Wechsel von „Innen-und Außenansichten“ von burgenlandnahen und -fernen Autorinnen und Autoren bewirkt erhellende und bisweilen überraschende Ein- und Ausblicke über die Grenzen hinweg. Literaturkritische, journalistische und literarische Beiträge von Esad Babačić, Theodora Bauer, Sabine Dengscherz, Cornelius Hell, Michal Hvorecký, Alexander Kluy, Martin Kubaczek, Martin Leidenfrost, Wolfgang Millendorfer, Ana Schoretits, Ingrid Schramm, Beatrice Simonsen, Krisztina Tóth und Wolfgang Weisgram sowie Gesprächsbeiträgen von Helmut Stefan Milletich, Katharina Tiwald und Günter Unger zeigen die „Literaturlandschaft“ im jüngsten Bundesland Österreichs, mit dem Ziel diese nach allen Himmelsrichtungen hin zu öffnen.

Buchpreis: 22 Euro
Bestellungen (ISBN 978-3-99016-079-4) bei edition lex liszt 12

REZENSIONEN

“Das Vademecum der Burgenland-Literatur” (Link zur Rezension) von Dominic Horinek in Der Standard

Europäischer Mikrokosmos” von Christian Heindl in der Pressburger Zeitung 

Einen europäischen Mikrokosmos präsentiert Herausgeberin Beatrice Simonsen in der Anthologie „Grenzräume“. Diese literarische Spurensuche im Burgenland zeigt eine vielfältige Landschaft, in der das Miteinander oder zumindest ein funktionierendes Nebeneinander die geistigen Grenzzäune überwunden hat. Die Vielfalt an Volksgruppen im kleinsten österreichischen Bundesland sollte positiv zu denken geben: Neben der deutschsprachigen Mehrheit leben Kroaten, Ungarn, Roma und Sinti sowie – in steigendem Maß – Slowaken.

Es ist eine doppelte Spurensuche, die einerseits der Präsenz von Literaten im Grenzraum nachspürt, zum anderen auch für diesen Band geschriebene kleine literarische Kostbarkeiten enthält. Einmal mehr ist die Slowakei mit Michal Hvorecký vertreten, der mit „Burgenland-Pop. Oder: Wie die Blasmusik über die Grenze kam“ eine Miniatur von geradezu Herzmanovsky-Orlando’scher Qualität über einen Ort im Dreiländereck erzählt, dessen Bewohner zu KP-Zeiten begeistert aus Bratislava das ČSSR-Fernsehen empfingen, weil dieses so hochwertige Blasmusik ausstrahlte.

Sachlicher, aber nicht minder faszinierend der Bericht des niederösterreichischen Wahl-Pressburgers Martin Leidenfrost über die Entwicklung in Kittsee, wo sich seit dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ eine slowakische Gemeinde bildete, die heute rund ein Drittel der zwischenzeitlich 3.000 Bewohner stellt: Bevölkerungsverschiebungen in grenzfreien Räumen, die auch in näherer Zukunft hoffentlich nicht durch neue Zäune künstlich gebrochen werden. In jedem Fall liefert dieser Band eine spannende Erweiterung des Bildes dieser Region zwischen den Nationen – Prädikat: lesenswert!

Weitere Rückmeldungen

Toll diese Einblicke ins Burgenland. (…) Für mich als Historikerin war es wirklich spannend über die “Zeitungsconnection” Wien-Bratislava und auch über die Wirkung von burgenländischem Rotwein auf Salzburger Bierliebhaber zu hören. Köstlich. (Barbara Musil)

Ich habe schwierige Zeiten als Kind in der Schule in Eisenstadt verbracht. Aber dieses Buch hat mich mit dem Burgenland versöhnt. Die Beiträge haben mein Herz und mein Hirn erreicht. Besonders Ihr Beitrag hat mir gefallen, er erzählt so über die Literatur, dass man versteht, was gemeint ist, was sonst nicht immer der Fall ist. ()Michael Adam

Danke für die Grenzräume – wunderbar, inspirierend … (Jozi Strutz) 

Es ist inspirierend, interessant, poetisch, vielschichtig und macht Lust auf weitere Entdeckungen. (Brigitta Höpler)

Ich finde das Buch sehr gelungen, vielseitig – und „gefährlich“: es enthält etliche Leseanregungen für weitere Bücher 😉 Schön ist m.E. auch, dass die Autor*innen aus ganz unterschiedlichen Bereichen kommen und ganz unterschiedliche Perspektiven einnehmen, das macht dann insgesamt ein buntes Bild. Und das Gedicht am Ende ist ein sehr schöner Abschluss. (Sabine Dengscherz)

… hab es in einem Zug ausgelesen. Unglaublich, was man da alles über das Burgenland lernt. (Martin Leidenfrost)

Ich war überrascht, zu einer Burgenland-Anthologie eingeladen zu werden, aber jetzt, nachdem ich diese gelesen habe, erscheint mir das schlüssig. (Cornelius Hell)

Es sind Dir kluge und hochkonzentrierte, richtige und wichtige Einblicke und Zusammenfassungen gelungen – um meine Person und meine Arbeit! (…) Deine „Spuren nach Wien” fassen Wichtiges, für mich auch Neues, gekonnt zusammen. Werde auch die historischen, ethnographischen- etc. Beiträge und Einblicke der anderen lesen  – in der Überzeugung, dass Dir da was Gutes gelungen ist. (Dine Petrik)

BUCHPRÄSENTATIONEN:

6. Oktober 2016

16.30 Uhr
Westungarische Universität / Campus Savaria
Institut für Philologie und Interkulturelle Kommunikation Lehrstuhl für Germanistik Berzsenyi D. tér 2, H-9700 Szombathely
mit Sabine & Robert Dengscherz und Beatrice Simonsen

Beatrice Simonsen. Sabine und Robert Dengscherz in der Universität Szombathely

Beatrice Simonsen. Sabine und Robert Dengscherz in der Universität Szombathely

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Ergänzende Gesprächsaufzeichnungen finden Sie unter dem Link Publikationen.

landschaft

“Die Literatur zeigt die Anschauungen und die Veränderungen der Welt und ihren Spuren wollen wir folgen. (…) Internationale Beiträge zur Anthologie sollen Grenzen sprengen, sowohl was die Grenze zwischen Literatur, Kritik, Wissenschaft, Reportage und Dokumentation als auch was die engere Betrachtung einer burgenländischen Literatur anbelangt. Alles dient dazu, über engagierte Stellungnahmen ein lebendiges, zeitgemäßes Bild einer bestimmten Region zu zeichnen.” (Buchcoverfoto: Birgit Sauer)

15. November 2015

11 Uhr
BUCH WIEN – Internationale Buchmesse, Donau Lounge
Messe Wien, Halle D
Trabrennstraße, 1020 Wien
U2 Station Krieau
mit Cornelius Hell und Michal Hvorecky
www.buchwien.at

Donaulounge

Sabine Dengscherz, Beatrice Simonsen, Michal Hvorecky, Dine Petrik, Cornelius Hell in der Donaulounge

20. November 2015
19.30 Uhr
Offenes Haus Oberwart
Lisztgasse 12
7400 Oberwart
mit Esad Babacic und Martin Leidenfrost
www.oho.at

Esad Babacic, Martin Leidenfrost, Beatrice Simonsen

Esad Babacic, Martin Leidenfrost, Beatrice Simonsen im OHO

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25. November 2015
18 Uhr
Goethe Institut Bratislava
Panenská 33
81482 Bratislava
mit Michal Hvorecky, Karin Ivancsics und Martin Leidenfrost
www.goethe.de

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30. November 2015
19 Uhr
Republikanischer Club Wien
Rockhgasse 1
1010 Wien
mit Manfred Chobot, Cornelius Hell und Martin Kubaczek

Manfred Chobot, Beatrice Simonsen, Cornelius Hell, Martin Kubaczek im RC

Manfred Chobot, Beatrice Simonsen, Cornelius Hell, Martin Kubaczek im RC

www.repclub.at

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20. Jänner 2016
19 Uhr
Buchhandlung Tiempo Nuevo
Taborstraße 17 A
1020 Wien
mit Sabine & Robert Dengscherz und Ana Schoretits
www.tiempo.at

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4. Mai 2016
19 Uhr
Seehof Rust
Hauptstraße 31
7071 Rust
mit Günter Unger

Beatrice Simonsen, Bürgermeister Gerold Stagl, Günter Unger

Beatrice Simonsen, Bürgermeister Gerold Stagl, Günter Unger im Seehof Rust

(Buchcoverfoto: Birgit Sauer)

1. April: LITERATUR RAUM im BILDHAUERHAUS

 

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SPRACH FEUER WERK

LITERATUR RAUM im BILDHAUERHAUS am 1. April 2017, Beginn: 17 Uhr 

St. Margarethen im Burgenland

Die Zusammenarbeit mit dem Institut für Sprachkunst an der Universität für Angewandte Kunst Wien bringt neue Gedanken und Ideen ins Bildhauerhaus nach St. Margarethen. Frieda Paris und Rick Reuther sind zwei junge Autor_innen, die sich mit ihrer Textarbeit den ehemaligen Internationalen Bildhauersymposien (1959 – 1993) widmen. Speziell die Skulptur der polnisch-französischen Künstlerin Alina Szapocznikow aus dem Jahr 1961 wird dabei in Augenschein genommen.

Ferdinand Schmatz, Leiter des Instituts für Sprachkunst, zählt zu den bedeutendsten Vertretern experimenteller Literatur in Österreich. Er wird aus seinem neuesten Buch „das gehörte feuer. orphische skizzen“ lesen. Als „vieldimensionales Sprachfeuerwerk“ (Haymon Verlag) gerühmt, dient es als Inspiration für den Titel des diesmaligen LITERATUR RAUMS im BILDHAUERHAUS, da auch die Autorin Ann Cotten zu jenen zählt, die sich einer erregenden Spracherneuerung stellt. Virtuos handhabt sie klassische lyrische Formen und wirbelt Denkmuster auf. Virtuos sind auch die Darbietungen des argentinischen Gitarristen Diego Muné, der die Lesungen begleiten und sich vom Bildhauerhaus inspirieren lassen wird.

Ein Bus-Shuttle bringt Sie von Wien nach St. Margarethen und zurück: Tickets je 15 €, mit Studentenermäßigung 9 €. Abfahrt von Wien Schwedenplatz um 15.30 Uhr, Rückfahrt 20.30 Uhr. Buchung bis 24. März bei beatrice.simonsen@gmx.at

Das Bildhauerhaus liegt an der Ruster Straße von St. Margarethen in Richtung Rust kommend: Am Alten Bahnhof 3, 7062 St. Margarethen.

Informationen zu den Autor_innen und zur Musik

Ann Cotten

Acotten_051982 geboren in den USA, aufgewachsen und studiert in Wien, lange auch in Berlin und kurz auch in Japan lebend, Bücher mehrere auf Deutsch und Englisch, zuletzt “Verbannt!” (ed. suhrkamp 2016), “Lather in Heaven” (Broken Dimanche Press 2016), “Jikiketsugaki.Tsurezuregusa” (Verlag Peter Engstler, 2017).   Preise (u.a.): Clemens Brentano-Preis 2008, Klopstock-Preis 2015, Hugo Ball-Preis 2017. Foto: Julien Menand

 

Frieda Paris

Foto: Silviu Guiman

1986 in Ulm geboren, lebt und schreibt seit 2009 in Wien. 2013 Abschluss des BA-Studiums der Theater,- Film und Medienwissenschaft (Universität Wien sowie Université Sorbonne Nouvelle III Paris). Im Jahr 2015 Literaturstipendiatin der Kunststiftung Baden-Württemberg. Seit Herbst 2015 Studium der Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst Wien. 2016 START – Stipendium vom Bundeskanzleramt Wien. Zahlreiche Lesungen und Performances. Veröffentlichungen in Anthologien und Zeitschriften, u.a. in Lyrik für alle (edition mosaik), Lyrik von Jetzt 3 – Babelsprech (Wallsteinverlag), Lyrik im Anthropozän (Kookbooks). Foto: Silviu Guiman.

Rick Reuther

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wurde in Rhen geboren und studiert seit 2013 an der Universität für Angewandte Kunst Wien. Er produziert Text + Situationen, unterrichtet Sprache und ist in verschiedenen NGOs wie Asyl in Not und Poika tätig. Seine Texte erschienen u.a. im BLOCK Magazin, EDIT, Randnummer, Metamorphosen und in der kookbooks Anthologie ‘all dies hier, Majestät, ist deins’. 

 

Ferdinand Schmatz

Ferdinand Schmatz1953 in Korneuburg geboren, lebt in Wien und im Burgenland. Er leitet seit 2012 das Institut für Sprachkunst an der Universität für Angewandte Kunst in Wien und ist Nachlassverwalter und Herausgeber des Werks von Reinhard Priessnitz.

Werkauswahl (seit 1975): Sinn & Sinne. Wiener Gruppe, Wiener Aktionismus und andere Wegbereiter 1992, SPRACHE MACHT GEWALT. Stich-Wörter zu einem Fragment des Gemeinen 1994, Farbenlehre mit Heimo Zobernig, Künstlerbuch 1995, maler als stifter. Poetische Texte zur Bildenden Kunst 1997, Dichtung für alle. Wiener Ernst-Jandl-Vorlesungen zur Poetik 2013, das gehörte feuer. orphische skizzen 2016. Preise (u.a.): Anton Wildgans-Preis 2002, Georg Trakl-Preis 2004, H. C. Artmann-Preis 2006, Ernst Jandl-Preis 2009. Foto: Dirk Skiba

Diego Muné

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Der argentinische Gitarren-Virtuose Diego Muné bewegt sich mit Komplexität und Leidenschaft zwischen allen Stilen von neuer, zeitgenössischer Musik über freie Improvisation und Jazz bis hin zu anderen Genres. Internationale Konzerttätigkeit als Solist, sowie in vielen verschiedenen Formationen z.B. mit Jorge Sánchez-Chiong, Clementine Gasser, Maggie Nicols, Otto Lechner u.a.m.  Interdisziplinäre Zusammenarbeit z.B. mit Ferdinand Schmatz (Literatur), Talos Kedl und Ferdinand Böhme (bildende Kunst) sowie Filmmusik (neueste Arbeit: Musikalischer Direktor von „El Gran Vuelo”). Kurator der monatlich stattfindenden Konzert-Reihe La Musa.  Foto: Herbert Posch
http://la-musa.weebly.com/diegomune.html

 Fotos: Dirk Simonsen (Feuerzungen, Auf dem Hügel von St. Margarethen)

Nachlese Gemeinsam unterwegs am 25. September

“eine gewellte steinkulisse, besetzt, belesen und angehüpft, und eine literarische ameisenstraße, die sich durch die büsche schlägt, bei kaiserwetter, gesäumt, beäugt von den gottesanbeterinnen, den hügel-herrinnen” (Natalie Deewan)

… Der Sonntag Nachmittag auf dem Hügel von St. Margarethen begann mit lebhaften Erinnerungen an die Zeit der Internationalen Bildhauersymposien von SEBASTIAN PRANTL während einer Führung durch das Bildhauerhaus und zu einigen Skulpturen im Rahmen von Tag des Denkmals. Gespannt folgte eine Gruppe von rund 60 Personen seinen Ausführungen, auf die eine Lesung von SUSANNE TOTH zum Thema Denkmal folgte. Die Autorin nützte den Eichenhain rund um die Skulptur von Krishna Reddy als Raum für eine eloquente Performance. Danach lockten drei Autorinnen von kollektiv roman – NATALIE DEEWAN, VEZA QUINHONES-HALL und EVA SCHÖRKHUBER – ihre Zuhörer_innen hügelaufwärts, immer gemeinsam unterwegs auf den Spuren eines literarischen Experiments. Die mitreißende Wanderung auf dem dicht bewachsenen Hügel zwischen geheimnisvollen Sandsteinfiguren machte schließlich neugierig auf den letzten Programmpunkt im Bildhauerhaus, einer musikalischen Lesung mit LUNA AL-MOUSLI und SALAH AMMO. Beide aus Syrien stammend, zauberten sie eine fremdartige Welt in das burgenländische Bildhauerhaus, das somit die lange Tradition der Beherbergung internationaler Kunstschaffender wieder aufgreift. An diesem Tag war für die Gäste im LITERATUR RAUM im BILDHAUERHAUS etwas Besonderes spürbar, nämlich dass wir alle Teil einer gemeinsamen Bewegung auf dieser Welt sind.

Informationen zum Programm vom 25. September 2016

Fotos: © Natalie Deewan (Foto unten) und Dirk Simonsen (Galerie oben)

Literatur Raum im Bildhauerhaus 2016

25. September GEMEINSAM UNTERWEGS

 

Auf dem Hügel von St. Margarethen mit Skulpturen von Milena Lah

LITERATUR RAUM im BILDHAUERHAUS St. Margarethen im Burgenland

Sonntag, 25. September 2016

GEMEINSAM UNTERWEGS im Rahmen von TAG DES DENKMALS

Beginn 15 Uhr

Führung durch das Bildhauerhaus und zu einigen Skulpturen mit SEBASTIAN PRANTL, Choreograph und Obmann des Vereins Symposion Europäischer Bildhauer

* Lesung Performance mit SUSANNE TOTH 

* Wanderlesung mit kollektiv roman

* Musikalische Lesung mit LUNA AL-MOUSLI und SALAH AMMO

Wir sind gemeinsam in der Welt unterwegs – von manchen bleibt keine Spur zurück, andere hinterlassen Denkmäler, Gedenksteine. St. Margarethen war ab 1960 ein Ort der Erprobung für Bildhauerinnen und Bildhauer, die über neue Formen der Steinbildkunst nachdachten. Die steinernen Zeichen auf dem Hügel von St. Margarethen geben Zeugnis davon. Nach der Führung von Sebastian Prantl – Sohn des Bildhauers Karl Prantl – in die Vergangenheit der Internationalen Bildhauersymposien laden uns die Darbietungen der eingeladenen Autor_innen in die aktuelle Welt der Literatur ein. Zu jeder Zeit geht es in der Kunst ebenso um Erinnerung wie um Erneuerung, Experiment und Zukunftsvision. Daher widmet sich Susanne Toth mit einem literarischen Performance-Text den steinernen Denkmälern, die Gruppe kollektiv roman nimmt uns mit auf eine experimentelle Reise in die freie Welt der Wissenschaft und die junge syrischstämmige Autorin Luna Al-Mousli führt uns – musikalisch begleitet vom syrisch-kurdischen Musiker und Komponisten Salah Ammo – an den Ort ihrer Kindheit nach Damaskus. Dies alles macht spürbar, dass wir Menschen gemeinsam in der Welt unterwegs sind – lassen Sie sich von Kunst und Literatur inspirieren! Mehr Informationen zu unseren Gästen finden Sie auf dieser Seite weiter unten.

Kostenbeitrag: 10 € für Erwachsene (inkl. 1 Glas Wein), 5 € für Jugendliche

Ein Bus-Shuttle bringt Sie zum Preis von 10 € von Wien nach St. Margarethen direkt zum Bildhauerhaus und zurück nach Wien. Abfahrt ist in Wien am Schwedenplatz um 13.45 Uhr (erreichbar mit U1 und U4), Rückfahrt um ca. 18.15 Uhr. Buchung der Busfahrt bei beatrice.simonsen@gmx.at bis spätestens 18. September oder unter Tel. 0660/486 11 57.

Anfahrt zum Bildhauerhaus: Ruster Straße nach dem letzten Kreisverkehr in St. Margarethen, Parkplatz linker Seite am Fuße des Hügels, dem Schild “Bildhauerhaus” folgen. Mehr Informationen zum Ort siehe www.bildhauerhaus.at

Informationen zu den Autor_innen und Künstler_innen:

Luna Al-Mousli

Luna Al-Mousli © Marie-Christine Gollner-Schmid

Luna Al-Mousli                       Foto © Marie-Christine Gollner-Schmid

geboren 1990 in Melk, aufgewachsen in Damaskus, lebt und arbeitet sie heute als Autorin und Grafik Designerin in Wien. Sie studierte Grafik Design an der Universität für Angewandte Kunst, „Eine Träne. Ein Lächeln“ ist ihre Abschlussarbeit. Als Schülerin war sie Stipendiatin des START-Stipendienprogramms und engagiert sich heute weiterhin im Bereich Bildung und Integration, wie beispielsweise im Projekt „TANMU – Lernhilfe für jugendliche Flüchtlinge“. Luna Al-Mousli: „Vierzehn Jahre meines Lebens verbrachte ich in einer der ältesten Städte der Welt – in Damaskus. Mit 44 Geschichten aus meiner Kindheit und Jugend gebe ich einen Einblick in das Leben dieser Stadt. Ich erinnere mich an Orte, die nicht mehr existieren, und an Menschen, die nicht mehr sind, wo sie einmal waren. Meine Familie ist über die Welt verstreut. Die aktuelle Lage in Syrien ist geprägt von Bürgerkrieg, Angst und Flüchtlingselend, es gibt so wenig Hoffnung, das Land je wieder aufbauen zu können. Inspiriert von Hakauwati, dem Erzähler, der das Leben mit seinen Geschichten verzaubert, verspürte ich den Drang, meinen Freunden in Europa Geschichten aus Damaskus zu erzählen. Sie sind zweisprachig: deutsch, da ich seit zehn Jahren in Wien lebe, und arabisch, da ich mein Buch mit meinen Verwandten in Damaskus teilen will.“ Die Autorin liest aus ihrem Buch “Eine Träne. Ein Lächeln. Meine Kindheit in Damaskus”, das 2015 bei Weissbooks erschienen ist.

Salah Ammo

Salah Ammo Foto © Shiar Ali

Salah Ammo                       Foto © Shiar Ali

Der syrisch kurdische Musiker begleitet Luna Al-Mousli bei ihrer Lesung im Bildhauerhaus. Salah Ammo lebt seit 2013 in Wien. 2014 war er im Finale des “Austrian World Music Award“ und sein Album ASSI (2014) wurde für die Bestenliste für den „Preis der deutschen Schallplattenkritik“ nominiert. Salah graduierte 2004 am Higher Institute of Music in Damaskus, Syrien. Er war und ist vielseitig tätig, als Bouzouk Spieler, ehemals als Musiklehrer an der Music academy Homs-Syria, als Komponist und Sänger, und hat an verschiedenen Musik Workshops und Konzerten sowohl in der Arabischen Welt als auch in Europa teilgenommen. Salah Ammo hat bisher drei Alben publiziert: 2010 “Morning Breeze” mit eigenen Kompositionen für Bouzouk, Stimme und begleitende Instrumente, 2011 “Places and Directions” für seine Band “Joussour” (‘Brücken’) und 2014 “Assi – A Story of a Syrian River” mit dem österreichischen Percussionisten Peter Gabis.

www.salahammo.com

kollektiv roman : wollen schon

kollektiv roman wollen schon

kollektiv roman : wollen schon

 Natalie Deewan (Wien), Florian Haderer (Sarajevo), Heide Hammer (Wien), Alexandra König (London), Katja Langmaier (Wien), Sonja Mönkedieck (Hamburg), Fanny Müller-Uri (Wien), Veza Quinhones-Hall (Wien), Thomas Schmidinger (Wien), Eva Schörkhuber (Bratislava), Kurto Wendt (Wien).     11 AutorInnen schreiben dreieinhalb Jahre lang einen Kollektivroman: “Wer lässt sich schon auf eine Wette mit einem Toten ein? Wer stellt das eigene Leben für drei Jahre auf den Kopf, um kollektiv zu arbeiten? Und was werden die Nachbar_innen denken? Zehn Personen reisen an. Verstrickungen und Differenzen, Ressentiments und Fantasien reisen mit.” Die Figuren arbeiten sich in ihren Anreise- und Entscheidungsgeschichten an einer Einladung ab, für drei Jahre an einem Freien Institut zu leben und zu arbeiten. Der Gastgeberin Hannah kam das Geld für die Finanzierung dieses Vorhabens aus der Wette mit einem Toten zu. Freie Wissenschaft sei für die heutige Forscher*innen-Generation doch nur „… ein Propaganda-Begriff. Eine leere Hülse !“ Die Fantasien von Unabhängigkeit und Kollektivität sollten so unter zumindest ökonomisch freien Bedingungen einem Praxistest unterzogen werden. Einige der 11 AutorInnen lesen aus dem 2016 im Zaglossus Verlag erschienenen Roman “wollen schon”.
https://www.facebook.com/profile.php?id=100011044870557 

https://vimeo.com/kollektivroman
Eine Wanderlesung: “Die winzige Figur legt den Leergang ein. Sie fährt eine Runde. Unterwegs steigen diverse Passanten, Passantinnen zu. Ungefragt wollen sie mit, wohin auch immer die Reise geht. Die Figur, beschenkt mit frischer Leerzeit, schneidet ein Stück davon ab. Da hast du. Das spricht sich natürlich herum.”


Sebastian Prantl

Sebastian Prantl

Sebastian Prantl

 ist Choreograph und Obmann des Symposion Europäischer Bildhauer (SEB). Der Choreograph und Tänzer Sebastian Prantl ist vielschichtig engagiert. Basierend auf einer langjährigen, internationalen Bühnenerfahrung, exemplarischer Performancepraxis und theoretischem Unterricht an universitären Einrichtungen widmet er sich nun auch seit 2011 der Symposions Idee seines Vaters, des Bildhauers Karl Prantl.
www.bildhauerhaus.at

Mittels eines erweiterten Choreographie Begriffes (über Produktion und Präsentation hinausgreifend) untersucht er grundlegende Bewegungsstrukturen im Lebenszusam-menhang und widmet sich der Wissensproduktion von Kulturtechniken (Körper, Geist & Natur). Er stimuliert den Austausch von internationaler Expertise über einzelne Disziplinen hinweg und kreiert gemeinsam mit seiner Frau, der aus Taiwan stammenden Konzertpianistin Cecilia Li, besondere Foren (International ChoreoLab Austria im Bildhauerhaus St. Margarethen und im Tanzatelier Wien), die neue Synergien entwickeln. Basierend auf den individuellen, transkulturellen Herangehensweisen von ProtagonistInnen verbindet er Tanz & Musik, Sprache & Schrift (Friederike Mayröcker), Architektur & Bauen, Gärtnern & Ernährung…

Das Tanz Atelier Wien (TAW) www.tanzatelierwien.at dient seit 1988 der Projekt-entwicklung und fungiert als Office und ‚CityLab’. Als Außenraum ‚CountryLab’ dazu, steht der Kunst- und Naturraum des Symposion Europäischer Bildhauer (SEB) in St. Margarethen/ Bgld. und dessen Vereinssitz, das exemplarische Bildhauerhaus. Diesen besonderen Ort als immateriellen, universalen Denk- und Aktionsraum für kunstbasierte Forschung weiter zu gestalten, ist Auftrag und Vermächtnis zugleich. Eine Vielzahl an skulpturalen Zeichen, Spuren und Land-Art Manifestationen sind am Hügel von St. Margarethen ablesbar und werden immer wieder neu entdeckt und interpretiert.

Susanne Toth

Susanne Toth ©ris haderer

Susanne Toth                         Foto ©ris haderer

  geboren im Burgenland, lebt und arbeitet seit 1982 in Wien. Poetin, Prosaschreiberin, Sprecherin. Zuvor viele andere Berufe. Seit 1999 zahlreiche Lesungen und Text-Performances (mit improvisierter Musik) im In- und Ausland. Schreibt und publiziert in deutscher und englischer Sprache. Mitglied der Grazer Autorinnen Autoren Versammlung und der IG Autorinnen Autoren. Zuletzt erschienene Texte: in: „BEHAUST. Menschen unter Dach im Burgenland“ (Anthologie, Hg. Katharina Tiwald, Edition Marlit, 2016). Weiters in: „denk•mal“ – [kunstwerk] krastal – Katalog des 48. Internationalen Bildhauersymposions 2015 (Wien 2016) • „gebrauchs/gut. OBERFLÄCHE.“ Buch & Hörbuch, Editon lex liszt12, 2008/2012 • aktuelle Hörbeispiele auf: susannetoth.wordpress.com/category/hoerbeispiele/

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ON THE ROAD MIT KRISHNA

die finger der sonne
ergreifen die berge

wie viel denk
mal braucht ein leben

der süsse tau
benetzt mir flügel

wie viel denk
mal kann es geben

die tore des himmels
liegen offen

wie viel denk
mal schafft das hoffen

EIN PERFORMANCE-TEXT FÜRS FREIE

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© Susanne Toth

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Diese Veranstaltung wird vom Bundeskanzleramt – Sektion Kunst, der Gemeinde St. Margarethen und der Kulturabteilung des Landes Burgenland gefördert. Sponsor: Energie Burgenland.

Kooperationen: Grazer Autorinnen Autorenversammlung, Symposion Europäischer Bildhauer, www.tagdesdenkmals.at

Beitragsfoto (© Dirk Simonsen): Skulptur von Krishna Reddy (1962)
Foto oben (© Dirk Simonsen): Skulpturen von Milena Lah (1971) auf dem Hügel von St. Margarethen

10. April: Literatur Raum im Bildhauerhaus – Nachlese

 

“PASSION”

Sonntag, 10. April 2016

CLEMENS BERGER, MILA HAUGOVÁ und GERHARD JASCHKE lasen zum Thema “Passion” anlässlich der heuer im Sommer in St. Margarethen im Burgenland stattfindenden Passionsspiele. Der Cellist des Haydn Quartetts NIKOLAI NEW spielte einige Sätze aus der 5.Suite in c-moll von Johann Sebastian Bach.

Die Doppeldeutigkeit des Wortes „Passion“ war Thema des letzten Literatur Raums. Dreht es sich einerseits um das leidenschaftliche Tun, um die Liebe zu Dingen oder Menschen, handelt es sich andererseits um das Leiden schlechthin, um die Passion in christlichem Sinn. Dieses Thema wurde von den Autoren ebenso vieldeutig angesprochen und weitergesponnen, wobei die 1969 von Franz Xaver Ölzant in Kreuzform geschaffene Skulptur Pate stand und Musik von Johann Sebastian Bach, dem Komponisten berühmter Passionsmusiken, den klassischen Kontrapunkt zur zeitgenössischen Literatur setzte. Ein Spaziergang zur Skulptur, die prominent über dem Bildhauerhaus thront, gab den prächtigen Blick auf die frühlingshafte Landschaft frei.

Seit mittlerweile 40 Jahren ediert der Wiener Autor Gerhard Jaschke die „Zeitschrift für Literatur und Kunst“ Freibord, die auch unter den Namen Feribord oder Firebord erscheint, was bereits die Neigung des Autors zum Wortspiel verrät. Jaschkes Interesse gilt der bildenden Kunst, der Konkreten Poesie, Fluxus und Dada. Schon seit den frühen 1970er Jahren erschienen Publikationen oft in gedanklichem Bezug auf Künstler- und Autorenkollegen. Es ist ein Schreiben mit inhaltlicher Welthaltigkeit einerseits (Kurzprosa) und mit formaler methodischer Beschränkung (Lyrik) andererseits. 1986 bis 2009 war erLehrbeauftragter für Literaturgeschichte an der Akademie der bildenden Künste, wo auch der Bildhauer Franz Xaver Ölzant tätig war – aus gegebenem Anlass bezieht Jaschke sich u.a. auf die Kreuz-Thematik in dessen Werk.

Mila Haugová lebt als Schriftstellerin und Übersetzerin (z.B. von Georg Trakl, Ingeborg Bachmann oder Friederike Mayröcker) in Bratislava und Levice. Sie war Redakteurin der Literaturzeitschrift Romboid und veröffentlichte bisher 18 Gedichtbände, die in viele Sprachen übersetzt wurden, darunter erschienen fünf Bücher auf Deutsch. Die vielen Formen der Liebe werden in Mila Haugovás Werk immer wieder poetisch beschworen, die suggestive Sprache, die sie hierzu findet , ist subtil und zärtlich in ihrer menschlichen Hinwendung vor der Anwesenheit Gottes. Bruchstückhafte Bilder muten surreal wie Träume an, eingebettet in eine stets präsente Tier- und Pflanzenwelt. „Schlaflied wilder Tiere“ ist der Titel ihrer zuletzt in der Edition Korrespondenzen zweisprachig edierten Gedichte (Übersetzung gemeinsam mit Anja Utler).

Prosa ist das bevorzugte literarische Genre von Clemens Berger, der als freier Schriftsteller in Wien und zeitweise in Deutschland lebt. Der in Oberwart im Burgenland aufgewachsene Autor studierte Philosophie und veröffentlichte neben einigen Werken für das Theater mehrere Erzählbände und bisher vier viel beachtete Romane (u.a. Das Streichelinstitut). Mit feinem Gespür fühlt er der psychologischen Disposition seiner Figuren nach, die zeitweise von skurrilen Auswüchsen dominiert werden wie in der Erzählung „Und hieb ihm das rechte Ohr ab“, wobei der szenische Hintergrund – die Aufführung von Passionsspielen – an St. Margarethen erinnert.

Auf Anregung des Gründers der Internationalen Bildhauersymposien in St. Margarethen Karl Prantl übersiedelten die Passionsspiele 1961 in den Römersteinbruch der Esterhazyschen Privatstiftung. In der einzigartigen Naturkulisse des Steinbruchs kann dort den Besuchern ein unmittelbares, fast wirklichkeitsnahes Miterleben der Passion ermöglicht werden. Die Passionsspiele finden vom 18. Juni bis 21. August 2016 statt.

Nächster LITERATUR RAUM im BILDHAUERHAUS ist am 25. SEPTEMBER 2016!

Küstlerbiographien:

Clemens Berger

Clemens Berger (Foto: Andreas Duscha)

 


geboren 1979 in Güssing, aufgewachsen in Oberwart, studierte Philosophie in Wien, wo er als freier Schriftsteller lebt. Bücher: Der gehängte Mönch (2003), Paul Beers Beweis (2005), Die Wettesser (2007), Gatsch / Und Jetzt. Zwei Stücke (2009), Und hieb ihm das rechte Ohr ab (2009), Das Streichelinstitut (2010), Ein Versprechen von Gegenwart (2013)

Mila Haugová

Mila Haugová  (Foto: privat)

Mila Haugová
(Foto: privat)

 

geboren 1942 in Budapest, lebt und arbeitet als Dichterin und Übersetzerin in Levice und Bratislava in der Slowakei. Der Band “Schlaflied wilder Tiere” ist eine von der Autorin zusammengestellte Auswahl aus den beiden Gedichtbänden Biele rukopisy (»Weiße Handschriften«, 2007) und Miznutie anjelov (»Das Schwinden der Engel«, 2008). Ebenfalls in der Edition Korrespondenzen erschien 2001 der Gedichtband “Sandatlas”.

Gerhard Jaschke

Gerhard Jaschke (Foto: www.literaturundwein.at)

Gerhard Jaschke
(Foto: www.literaturundwein.at)

 

geboren 1949 in Wien, seit 1970 freischaffender Autor. 1976 gründete er zusammen mit Hermann Schürrer die Zeitschrift und Edition Freibord, die auch unter den Namen Feribord oder Firebord erscheint. Kurzprosa, Lyrik und Zeichner, Texte zu bildender Kunst. Aktuelle Auswahl seiner zahlreichen Publikationen: Seltsam fruchtbar. Anagramme (2008), Weltbude (2009), Abwesend anwesend – Anwesend abwesend. Noch mehr Weltbude (2012), kopflinien kontakte (2014), Kurumba oder Die nicht geschriebenen Sätze (2014). Bis 2015 gemeinsam mit Ilse Kilic Geschäftsführer der Grazer Autorenversammlung.

Seine Lesung bezieht sich zum Teil auf die Skulptur von Franz Xaver Ölzant: geboren 1934 in der Steiermark, 1955-1958 Studium an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien, 1958- Ateliers in Niederösterreich und Wien, 1986-2001 Professur an der Akademie der bildenden Künste Wien. Mehr Informationen zu seinem Werk finden Sie unter www.oelzant.at

Nikolai New

Nikolai New (Foto: privat)

Nikolai New
(Foto: privat)

geboren in Reading (England),  studierte Musik (Cello) in Cincinatti (USA) bei Zara Nelsova und dem La Salle Quartett, an der Menuhin Music Academy in der Schweiz bei Radu Aldulescu und an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf bei Johannes Goritzki. Meisterklassen besuchte er bei David Geringas, Boris Pergamenschikow und Pierre Fournier.

1985 bis 1987 konzertierte er weltweit mit der Camerata Lysy Gstaad und Lord Yehudi Menuhin, danach war er Mitglied der Deutschen Kammerakadiemie Neuss. Nikolai New ist seit 1991 Mitglied des Haydn Quartetts und gefragter Kammermusiker auch im Bereich der alten Musik.


Besonderer Dank gilt unseren Partnern, Unterstützern und Sponsoren:

Bundeskanzleramt Österreich – Kunst, GAV, Gemeinde St. Margarethen, Land Burgenland – Kultur, Symposion Europäischer Bildhauer und Baufirma WAHA

Fotos: Dirk Simonsen

11. März: Jenő Takács Konzert & Lesungen in Siegendorf

 

Wildgänse

Freitag, 11. MÄRZ 2016, um 19 Uhr

im KUZ-Keller im Rathaus der Marktgemeinde Siegendorf

Jenő Takács | Konzert und Lesungen im Kastell

Begrüßung: Mag. Rainer Porics, Bürgermeister der Marktgemeinde Siegendorf

Einführung in das Konzert-Programm: Dr. Christian Heindl, Jenő Takács Stiftung

MUSIK:

Klarinettenklasse Wolfgang Klinser
der Kunstuniversität Graz – Institut Oberschützen

Helga Palkó, Sandro Schlaffer,
Marko Smiljanic & Philip Simon Watson

LESUNGEN:

Wolfgang Millendorfer & Beatrice Simonsen

lesen aus “BEHAUST. Menschen unter Dach im Burgenland” (Hrsg. Katharina Tiwald)

Eintrittskarten sind im Rathaus, Rathausplatz 1, 7011 Siegendorf, erhältlich:

Vorverkauf : €12,- / €8,- (Jugendliche bis 18 Jahre) Abendkassa : €15,- / €10,- (Jugendliche bis 18 Jahre)

Telefonische Reservierung unter 02687 48261.

Mit Unterstützung der Marktgemeinde Siegendorf, der Kunst Universität Graz – Institut Oberschützen, des P.E.N. Club Burgenland sowie der GAV Burgenland.

Fotos: Dirk Simonsen

Eine Veranstaltung von Druck

Reisen zum Nil

Simonsen, Zipfel, Eisenmeier

*

Lesungen aus Tagebüchern und Erzählungen

REISEN ZUM NIL – ÄGYPTEN UND SUDAN

von und mit Luitgard Eisenmeier und Beatrice Simonsen

*

und aus dem Roman

EINE HANDVOLL ROSINEN

von und mit Daniel Zipfel

am Dienstag, den 17. November um 19 Uhr

im Rahmen des Tagebuchtags 2015

Café Nil * 1070 Wien * Siebensterngasse 39 * www.cafenil.at *

Tagebuchtag 2015 

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Fotos im Café Nil: Dirk Simonsen

(Beitragsbild: Luitgard Eisenmeier)

September Nachlese

LITERATUR RAUM im BILDHAUERHAUS

Sonntag 13. September 2015 in St. Margarethen im Burgenland 

Die Japanische Linie

Lesungen mit Franz Dodel, Petra Ganglbauer und Martin Kubaczek

Musik: Elias Sejun Kim

Fluss ohne Wasser 1970

Das sechste Programm von “Kunst und Literatur” im Bildhauerhaus führte zur “Japanischen Linie”, dem ersten Beispiel von Land Art in Österreich. 1970 schufen die fünf japanischen Künstler Makoto Fujiwara, Makio Yamaguchi, Tetsuzo Yamamoto, Takao Hirose und Satoru Shoji im Rahmen der von Karl Prantl initiierten Internationalen Bildhauersymposien eine “Rinne”, die in einer Länge von 300 Metern in mehrfachen Unterbrechungen vom Grund des Steinbruchs, über eine Wand und weiter über den Hügel von St. Margarethen führt. Die damals noch junge Kunstgattung Land Art war ein politisches Statement, das der “Konsumierbarkeit” bzw. der Käuflichkeit von Kunst entgegenwirken wollte. Vor allem aber ging es den Künstlern darum, den Symposionsgedanken zu leben: „Die Gestaltung unseres Werkes möge den umgebenden Raum und die Natur nicht zerteilen. Ineindandergreifende Hände – Raum – Natur – Gestaltung. Das zu erreichen, das Zueinanderfinden im Gespräch, ist unser Anliegen.“ (Satoru Shoji)

In einer lehrreichen Führung über die Vergangenheit des Römersteinbruchs geleitete Dir.Alexander Wind aus St. Margarethen das Publikum bis zu den Überresten der “Japanischen Linie”, die heute zum Teil verschüttet ist. Im Anschluss standen die Lesungen der Autoren im Bildhauerhaus im Mittelpunkt. In einem nur durch die einfühlsamen Impromptus des Geigers Elias Sejun Kim unterbrochenen Fluss wurden die Texte von Petra Ganglbauer, Martin Kubaczek und Franz Dodel zu Gehör gebracht, sodass sich das Publikum dem konzentrierten Hören hingeben konnte. Danach bot das Bildhauerhaus wie immer den geeigneten Rahmen für ein kleines “Symposion” im Sinne eines Gastmahls, bei dem Autoren und Publikum in lebendigem Austausch zueinander fanden. Mehr Informationen über dieses Programm.

Eine Kooperation von „Kunst und Literatur“ mit der Grazer Autorinnen Autorenversammlung und dem Symposion Europäischer Bildhauer. Wir danken für die freundliche Unterstützung: der Gemeinde St. Margarethen, Pro Helvetia / Schweizer Kulturstiftung, der Kulturabteilung des Landes Burgenland sowie dem Bundeskanzleramt / Sektion Kunst.

Idee/Konzept/Organisation: Beatrice Simonsen für Kunst und Literatur

Fotos: Dirk Simonsen und Makoto Fujiwara: Japanische Linie 1970

 

Schrift Zeichen im Palais Wild am 5.Juli 2015

Zur Ausstellung von Luitgard Eisenmeier in Blumau an der Wild lasen Gabriele Petricek und Beatrice Simonsen Erzählungen zum Motto SCHRIFT ZEICHEN. Eröffnung: Sonntag, den 5. Juli 2015 im PALAIS WILD.

Ein Spaziergang durch den Ort rundete den Nachmittag ab: Kurt Lobenschuß führte zum „Hintaus und Obstbaumweg“.

Informationen: www.palaiswild.at

Palais Wild / ehemals Warenhaus Breinessl / Blumau 54

Palais Wild / ehemals Warenhaus Breinessl

 

Ort: 3762 Blumau an der Wild, Palais Wild, Blumau 54, Bezirk Waidhofen / Thaya

 

 

 

Das PALAIS WILD und wir freuen uns auf Ihren / Deinen Besuch !

 

Kooperation: Grazer Autorinnen Autorenversammlung / NÖ
Sponsor: Baufirma Reissmüller Waidhofen / Thaya

2014 wurde das PALAIS WILD im Rahmen des Viertelfestival NÖ – Waldviertel das erste Mal für ein größeres Publikum geöffnet. Aus den Überresten der großen Vergangenheit des örtlichen Warenhauses Breinessl, das von 1880 bis 1992 den Reichtum von Blumau an der Wild demonstrierte, zeigte die bildende Künstlerin Luitgard Eisenmeier aufbereitete Sammlungen aus der Warenhauszeit. Die Ausstellung verband sich mit Lesungen von Barbara Neuwirth und Michael Stavaric sowie einem Dorfspaziergang mit Mag. Herbert Lazarus. Fotos von 2014 finden Sie hier.