Archiv April 2014

LITERATUR RAUM im BILDHAUERHAUS

Sonntag 6. April 2014 : Beginn 14 Uhr

St. Margarethen im Burgenland

Zufahrt zum Haus im Steinbruch wie zu Fa. Hummel

Programm

14.00 Begrüßung im Bildhauerhaus: Beatrice Simonsen und Sebastian Prantl

2013 hat die Wiener Literaturkritikerin und Kunsthistorikerin BEATRICE SIMONSEN die Veranstaltungsreihe LITERATUR RAUM im BILDHAUERHAUS in Kooperation mit dem Tänzer und Choreographen SEBASTIAN PRANTL und dem Symposion Europäischer Bildhauer konzipiert. Zwei Mal im Jahr zeigen Veranstaltungen die kulturhistorische Bedeutung des einzigartigen Kunst- und Naturraumes in St. Margarethen auf.

14.15 Oral History in St. Margarethen: Valerie Bosse

Die von “Kunst und Literatur” initiierte Dokumentation einer erzählten Geschichte zu den Bildhauersymposien (1959 – 1978) wird derzeit von der jungen Historikerin VALERIE BOSSE durchgeführt. Die Geschichte der Symposien, die traditionell grenzüberschreitend angelegt waren und viele KünstlerInnen aus dem Osten nach Österreich brachten, verbindet sich mit der 25-Jahr-Feier zum Fall des Eisernen Vorhangs nahe dem Gedenkort an der österreichisch-ungarischen Grenze.

Ergebnisse der Befragung werden im August 2014 im Bildhauerhaus präsentiert.

14.30 Buchvorstellung und Bilderschau: Friedrich Achleitner „Den Toten eine Blume. Die Denkmäler von Bogdan Bogdanovic“

FRIEDRICH ACHLEITNER verbindet Geschichte mit Gegenwart. Als Zeitgenosse der Begründer der St. Margarethener Symposien, als Autor und Architekt sowie als Theoretiker schlägt er die Brücke zu dem bedeutenden serbischen Architekten BOGDAN BOGDANOVIC (1922 – 2010). Dieser schuf die legendäre “Blume aus Beton” in Jasenovac und den mit dem Piranesi-Preis ausgezeichneten Gedenkpark in Vukovar an der Donau. Seine Monumente, Gedenkstätten, Nekropolen in allen Teilen des ehemaligen Jugoslawien symbolisieren sowohl die kulturelle Vielfalt als auch die tragische Geschichte des Balkan. Gemeinsam ist ihnen die Haltung ihres aus Serbien gebürtigen Schöpfers: „einschließend statt ausschließend, verbindend statt trennend“. Friedrich Achleitner hat 2013 über Bogdanovics singuläre Architektur des Gedenkens im 20. Jahrhundert einen eindrucksvollen Bildband herausgegeben.

15.30 Pause / Brot / Wein

16.00 Lesung: Karin Ivancsics „Alle Augenfarben sind in diesem Stein“

Dieses Zitat von KARL PRANTL (1923 – 2010), Doyen der abstrakten Bildhauerei und Initiator der Internationalen Bildhauersymposien, inspirierte die Autorin KARIN IVANCSICS zu poetischen Texten über die künstlerische und historische Situation im Steinbruch St. Margarethen. Karin Ivancsics lebt seit 1994 als freie Schriftstellerin in Wien und im Burgenland. Ihr erzählerisches Werk wurde mit mehreren Literaturpreisen ausgezeichnet. Zur Situation in St. Margarethen besteht über das „Leben an der Grenze“ eine innere Verbindung. Aufgewachsen ist die Autorin im nördlichen Dreiländereck des Burgenlandes. 2013 hat sie die künstlerische Sommerakademie Schloss Kittsee initiiert.

 

16.30 Gespräch: Klaus-Jürgen Bauer mit Friedrich Achleitner

Der Wiener Architekt und Kurator des Architektur Raumburgenland KLAUS-JÜRGEN BAUER führt seit 1997 ein Architekturbüro in Eisenstadt. 2010 erhielt er den Landesarchitekturpreis Burgenland. Er ist außerdem Autor mehrerer Bücher, unterrichtet Architekturtheorie an der TU Wien und macht regelmäßig Führungen wie zum Beispiel “Fassadenlesen” in Wien, ein spazierengehendes Seminar. Zum Abschluss unseres Programmes spricht er mit FRIEDRICH ACHLEITNER über die Zeit der Bildhauersymposien und den Bau des Bildhauerhauses. Achleitner ist hier mehrfacher Ansprechpartner: als Studienfreund von Johann Georg Gsteu und von Karl Prantl, dem Begründer der Bildhauersymposien, sowie seine langjährige Tätigkeit als Architekturkritiker. Außerdem war er als Autor Mitglied der legendären „Wiener Gruppe“. Die Skulptur seines Kollegen Gerhard Rühm ist auf dem St. Margarethener Kogl zu sehen. Das denkmalgeschützte Bildhauerhaus wurde 1962-68 nach Plänen des Architekten JOHANN GEORG GSTEU (1927 – 2013) erbaut und ist heute ein beispielhaftes Bauwerk der Avantgarde der 1960er Jahre.

Eintritt: Freie Spende

Anmeldung: Das Haus umfasst ca 70 Sitzplätze. Durch Anmeldung unter Tel 0660 4861157 ist eine Sitzplatzreservierung möglich.

Anfahrt zum Römersteinbruch, Parkplatz linker Seite am Fuße des Hügels

Die Veranstaltung ist eine Kooperation von „Kunst und Literatur“ mit dem Symposion Europäischer Bildhauer und dem Architektur RaumBurgenland und wird von der Gemeinde St. Margarethen gefördert.

Idee/Konzept/Organisation:

Beatrice Simonsen für Kunst und Literatur