28. Februar 2020 Lesungen im WERKRAUM HONIG in Wien

Lesungen von FAUSTO DELEGÀ, ANA SCHORETITS und BEATRICE SIMONSEN aus “Kunst und Literatur. Der Literatur Raum im Bildhauerhaus in St. Margarethen im Burgenland” (Hg. Beatrice Simonsen) mit einführenden Worten von HILDEGARD BURGSTALLER über das Konzept des Landschaftshonigs.
Süße Lieder singen die PULLOVERTENÖRE (Armin Klein, Veit Macke, Hans Schieber)

im WERKRAUM HONIG Heiligenstädter Straße 189-191, 1190 Wien
Freitag, 28. Februar 2020 um 17 Uhr

Thema des ersten Literatur Raums im Bildhauerhaus in St. Margarethen im Burgenland war die Gegenüberstellung und Symbiose von Natur und Kultur am ehemaligen Römersteinbruch mit seinen Kunstwerken der Internationalen Bildhauersymposien. “Kunst und Literatur” verknüpfte die Sprache der Bienen – deren Wert uns mit jedem Jahr bewusster wird – mit literarischen Ausführungen zum besonderen Ort der Kunst und der Natur. “Am Anfang war die Faszination dieser Landschaft, das Staunen über die Schönheit, der Schönheit dieser Landschaft in ihrem Ursprung, die durch das Schaffen der Bildhauer geschärft / erweitert wurde. Zur Schönheit kam die Neugierde, die Neugierde, wie diese Landschaft schmeckt.” (HB)

Hildegard Burgstaller, aufgewachsen auf einem Bauernhof in Kärnten. Schon von klein auf fasziniert von Pflanzen und Tieren. Studium an der Universität für Bodenkultur in Wien. Gründungsmitglied des Vereins „Landschaftshonig Österreich“. Planung und Aufbau von „Werkraum Honig“, eine offene Werkstätte und Ort der Begegnung (Heiligenstädterstraße 189-191/2/1, 1190 Wien). www.landschaftshonig.at

“Wie an diesem Ort der Kunst, dem Steinbruch von St. Margarethen an einem Frühlingstag – einem Tag mit viel Wind, vielen Freunden und schwärmenden Bienen – vor einigen Monaten versprochen, haben die Bienen, diese komplexen und wunderbaren Wesen, die Fähigkeit, einen Ort, eine Landschaft zum Sprechen zu bringen. Heute präsentieren wir erstmals ihr Buch, ihren süßen Roman – romanzo dolce.“ (FD)

Fausto Delegà, „mielosofo” (Honigologe, Honigosoph und honigophil), verbreitet als italienischer Journalist, Spezialist für Lebensmitteltradition, die Idee des Landschaftshonigs. Initiator zweier Projekte: 2009 I mieli del Po (Honige des Po) und 2008 Mieli delle Foreste Planiziali Padane (Waldhonig einer botanisch speziellen Region in der Lombardei). Mitglied des Redaktionsteams des italienischen Online-Magazins www.cavoloverde.it. Er lebt seit 2013 in Wien, wo er im Lainzer Tiergarten und im Prater imkert.

“Zwischen den seit den Anfängen Wurzeln schlagenden Steinen, vorbei am moosbewachsenen Prantl’schen Tisch, sinnierend und schmunzelnd vor Gerhard Rühms „Innen eilt ein Mann“, neugierig lugend durch Ludwig Webers kalksandsteinige Dreiecksaugen, vorsichtigen Schrittes über das von Gras und Schnee befreite Raster von Heinz Pistol und schließlich entlang der japanischen Linie erklärt mir Fausto die Welt der Bienen. Und das Schriftbild des Honigs. Und die Geschichte des Universums. Und die Sprache der Natur.” (AS)

Ana Schoretits, geboren in Cogrštof/Zagersdorf. Schriftstellerin, langjährige Redakteurin beim ORF Burgenland, dann Leiterin des Medienbüros der Diözese Eisenstadt. Literarische Sprachen und Übersetzungen: Deutsch und Kroatisch. Schreibt Gedichte, Kurzprosa, Essays, Dramen, Künstlermonographien. 30 Jahre Autorin und Regisseurin der Theatergruppe Zagersdorf mit Aufführungen im Burgenland, Wien und Kroatien. Rund 20 eigene Publikationen u.a. bei Tyrolia, lex liszt 12. Mitglied des P.E.N.-Club. www.ana.or.at

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fotos: Wildblüten im Steinbruch St. Margarethen und Bienenstöcke von Hildegard Burgstaller mit Texten von Peter Turrini in St. Margarethen © Hildegard Burgstaller

Beitragsbild: Akazienhimmel über dem Bildhauerhaus © Dirk Simonsen

 

5. März 2020 Buchpräsentation in Eisenstadt

Vortrag von KLAUS-JÜRGEN BAUER und
Lesungen von KARIN SEIDNER und BEATRICE SIMONSEN am

Donnerstag, 5. März 2020 um 19 Uhr

auf Einladung von ARCHITEKTUR RAUMBURGENLAND

im Kunstverein Eisenstadt, Joseph-Haydn-Gasse 1, 7000 Eisenstadt

“Der Kyffhäuser Westpannoniens ist nicht, wie Reinhold Schneider einmal meinte, die Bergkirche von Eisenstadt, sondern vermutlich eher das Gelände des Steinbruchs von St. Margarethen. Jedenfalls ist dieser Berg der Kunst aber der Monte Verità Österreichs. Ein janusköpfiger Ort: Er repräsentiert sowohl Natur als auch Kultur in seinem jeweils Besten. An diesem Ort hat sich das gesamte 20. Jahrhundert hindurch die jeweilige zeitgenössische Szene konzentriert und Schicht um Schicht an Kultur angelagert, analog zu den Kalksandsteinschichten des Steinbruchs.” (Klaus-Jürgen Bauer)

Der Architekt und Kurator KLAUS-JÜRGEN BAUER spricht in einem Vortrag mit Power Point Präsentation zur interessanten Geschichte des 1967 vollendeten “Bildhauerhauses” in St. Margarethen. Es diente einst als Unterkunft für die Teilnehmer_innen der Internationalen Bildhauersymposien (1959–1976). Anfänglich von verschiedenen Bildhauer-Architekten angedacht, wurde es schließlich von Architekt Johann Georg Gsteu vollendet und erhielt mehrere Preise. Seit 2017 steht es unter Denkmalschutz und ging 2018 nach Kündigung des Pachtvertrags vom Verein Symposion Europäischer Bildhauer in den Besitz der Esterhazy Betriebe über.

Die anschließenden Autorinnen-Lesungen folgen dem Konzept von “Kunst und Literatur”, wie es in der neu erschienenen Publikation über Veranstaltungen im Bildhauerhaus zum Ausdruck kommt.
KARIN SEIDNER verfasste für den “Literatur Raum im Bildhauerhaus” 2015 einen Text zur Skulptur “Welle” der Bildhauerin Anna Maria Kupper, die 1971 beim Symposion in St. Margarethen zu Gast war. BEATRICE SIMONSEN liest ihre Erzählung über acht Bildhauerinnen, die zwischen 1959 und 1976 Teilnehmerinnen der Symposien waren. Der Text war 2017 ebenfalls in einem “Literatur Raum im Bildhauerhaus” als Soundinstallation zu hören.

Wir freuen uns, dass die damals in St. Margarethen tätige Bildhauerin ANNA MARIA KUPPER aus Luzern anwesend sein wird!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Klaus-Jürgen Bauer, *1963 in Wien. Architekturstudium in Wien (Meisterklasse Holzbauer). Wissenschaftlicher Mitarbeiter Bauhaus – Universität Weimar. Promotion. Seit 2001 Lehrauftrag an der TU Wien. Architekturbüro in Eisenstadt. Bis 2006 Vorsitzender des Architektur Raumburgenland, jetzt Kurator. Seit 2010 ständiger Fachbeirat BIG Art. Vorträge im In- und Ausland. Umfassende Publikationstätigkeit (fachlich und belletristisch). Mitglied von PEN und ICOMOS.

Karin Seidner, *1963 in Wien, lebt als Psychotherapeutin, Schriftstellerin und Performancekünstlerin in Perchtoldsdorf, übt sich in der Kunst der Mutterschaft mit Hilfe von drei Söhnen und einer Stieftochter. Zahlreiche Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien im In- und Ausland. ¼ der literarischen Performance-Gruppe „grauenfruppe“ www.grauenfruppe.at. Leitet kreative Schreibworkshops www.sprach-raum.at. 2003 Siemens Literaturpreis, 2016 Forum Land.Literaturpreis, 2017 Goldstaub Literaturpreis Prosa.

Beatrice Simonsen *1955 in Wien. Literaturkritikerin, Kulturvermittlerin, Herausgeberin, Autorin. Konzipierung und Organisation von Projekten im Zusammenspiel von „Kunst und Literatur“ (u.a. Jenö Takács-Gedenkkonzerte, Kooperationen mit bildenden Künstlern). Literarische Veröffentlichung zuletzt in “Transdanubisierungen” (Hg. Elena Messner/Eva Schörkhuber, Verlag Sonderzahl 2018). Mitglied der GAV.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fotos:
Beitragsbild: Eingang zum Bildhauerhaus © Dirk Simonsen
Bild oben: Lesung Karin Seidner vor der Skulptur von Anna Maria Kupper © Veit Macke
Bild unten: Die im “Hörzimmer” abgebildeten Bildhauerinnen Maria Biljan-Bilger, Ursula Sax, Alina Szapoczinkow und Magdalena Wiecek  © Dirk Simonsen