22. Mai 2024 HORIZONTE ÜBERQUEREN im Republikanischen Club Wien

Mittwoch 22. Mai 2024, 19 Uhr im Republikanischen Club, Fischerstiege 1-7, 1010 Wien

HORIZONTE ÜBERQUEREN: Berichte von Reisen und Flucht

Lesungen und Gespräch mit Hamed Abboud, Dine Petrik und Beatrice Simonsen

Die Autorinnen Dine Petrik und Beatrice Simonsen erzählen in ihren Berichten von Bildungsreisen in den Orient – durch Arabische Wüsten in den Irak und in den Sudan. Europäische Kulturhungrige, die sich vor Jahren auf den Weg zu den Stätten altorientalischer Hochkulturen aufmachten, stellen sich der Sicht des aus Syrien stammenden Dichters und Autors Hamed Abboud. Seine „Reise“, die Flucht nach Europa wurde durch den Krieg in Syrien erzwungen. Wie ist seine Sicht auf unsere Kultur, die jünger ist als seine? Lesungen und Gespräche bieten einen Austausch der Perspektiven.

Mit Unterstützung der Grazer Autorinnen Autorenversammlung.

Biographien der Mitwirkenden:

Hamed Abboud, geboren 1987 in Deir Ez-Zor, Syrien. 2012 Flucht aus Syrien mit Zwischenstationen in Ägypten, Dubai und der Türkei. Er lebt seit 2014 als Autor in Österreich. Veröffentlichungen seit 2005 in Syrien und im Mittleren Osten. 2017 erschien “Der Tod backt einen Geburtstagskuchen” (arabisch/deutsch im Verlag pudelundpinscher), 2020 “In meinem Bart versteckte Geschichten” und 2023 “Meine vielen Väter” (beide Edition Korrespondenzen). 

Dine Petrik,geboren im Burgenland. lebt u. arbeitet in Wien, begann mit 50 zu schreiben: Lyrik, Reiseliteratur, Romane (16 Bücher, diverse Verlage), Artikel u. Essays in den Medien, mehrere Arbeiten über die Lyrikerin Hertha Kräftner: „Gesichtserkennung“, zugleich: 100 Jahre Burgenland“, ein Ö1-Kunstsonntag. „Ich bin wie ein kaltes Reptil“ eine Biografie über Kräftner (2022), dazu das Salzburger Nachtstudio auf Ö1: „Was geschah mit Hertha K.?“ Zuletzt „Handgewebe lapisblau“, Lyrik, 2023, Bibliothek der Provinz, am 19.1.24 dazu im Österreichischen Kulturforum Bratislava – Lesung und Interview mit nachfolgender Sendung am 2.2.24 ln Rádio RSI (rtvs.sk) Bratislava.

Beatrice Simonsen lebt als Autorin und Kulturvermittlerin in Wien. Konzipiert und organisiert seit 2013 intermediale, synergetische Veranstaltungen. Literarische Publikationen in Anthologien, Kunstbüchern und im Hörfunk. Zuletzt: Kunst und Literatur. Der Literatur Raum im Bildhauerhaus in St. Margarethen im Burgenland (HG., 2019), Der Himmel bis zur Erde (Erzählungen, 2022). Sie ist Teil des Wiener Autorinnen-Kollektivs „Die Seefrauen“. 

Der Himmel bis zur Erde

Beatrice Simonsen
Der Himmel bis zur Erde
Erzählungen
edition lex liszt 12, 2022
Coverbild: Jutta Brunsteiner
Brosch., ca. 230 Seiten, € 21
ISBN: 978-3-99016-218-7 

… erhalten Sie in allen guten Buchhandlungen oder beim Verlag: “Bilder einer Welt in Bewegung inspirieren die atmosphärisch dichten Erzählungen von Beatrice Simonsen in Der Himmel bis zur Erde. Im Wechsel zwischen auktorialer und Ich-Erzählerin reflektiert die Autorin handfest, kritisch oder poetisch „die Welt“ wie der Mensch sie gestaltet. Immer wieder sucht sie denweiten Blick, da sie das Aufwachsen am Eisernen Vorhang lehrte, „vom Rand der Welt“ aus aufzubrechen – bis an die Linie des Horizonts, wo Himmel und Erde aufeinandertreffen. Mit beiden Beinen auf dem Boden und dem Kopf in den Wolken nimmt Beatrice Simonsen unterschiedliche Positionen einer weiblichen Perspektive ein. Die sich daraus ergebenden realistisch bis phantastisch gefärbten „Stimmen“ versuchen, Augenblicke der kostbaren Wunder des Lebens einzufangen.”

Ausschnitte aus REZENSIONEN:

Klaus Ebner: “Der Buchtitel scheint mir programmatisch: ein weiter, ja immenser Himmel, wo Freiheit und viel Raum für Gedanken herrschen und der am Ende, nämlich am Horizont, die Erde berührt, womit sich eine gewisse Erdverbundenheit oder sogar Bodenständigkeit ausdrückt. Die Autorin erweist sich als Reisende, insbesondere aber als eine Frau, die ihre Augen offen hält, beobachtet, reflektiert, ihre Schlüsse zieht und beschreibt.”

(in PODIUM Zeitschrift für Literatur 205/206)

Holger Englerth: “Selbst wenn ihre Texte eine klare Auftragsfunktion haben, ist der Zugang von Beatrice Simonsen produktiv: Vor allem “Stimmen (Ein Flüstern, ein Rufen)” ist ein Prachtstück der Vermittlung von Kunst und Künstlerinnenbiographien – unter Zuhilfenahme der Fiktion. Anhand der Geschichte des Bildhauersymposions St. Margarethen kommt eine ganze Reihe von Künstlerinnen zu Recht und Geltung, lebendig und abwechslungsreich. Hier wird mit einer Selbstverständlichkeit über sie und mit ihnen erzählt, die das Vergessen, das die meisten von ihnen getroffen hat, um so unverzeihlicher erscheinen lässt. “Schön ist das, dass Sie mir so zuhören!” (S. 192) Es ist dieses Zusammentreffen von Genauigkeit mit unaufdringlicher Höflichkeit, die Beatrice Simonsens Prosa auszeichnet.”

(im online Buchmagazin des Literaturhauses Wien)

LESUNGEN aus dem Buch

Fiktion und Wirklichkeit in der ÖSTERREICHISCHE GESELLSCHAFT FÜR LITERATUR, HERRENGASSE 5, 1010 WIEN am 21. Februar 2023 um 19 Uhr

Textvorstellungen in der ALTEN SCHMIEDE in WIEN am 22. September 2022 um 19 Uhr

LITERATURTAGE im Weinwerk in NEUSIEDL AM SEE am 16. September 2022 um 19 Uhr

LITERATURTAGE in KOHFIDISCH am 11. September 2022 um 15 Uhr 

kunstGarten in GRAZ am 11. September 2022 um 11.30 Uhr

GARTENLESUNG im Schloss Kobersdorf am 25. Juni 2022 um 17 Uhr 

BUCHPRÄSENTATION am 21. JUNI 2022 um 19 Uhr im CAFÉ AM HEUMARKT, Am Heumarkt 15, 1030 Wien. Begrüßung: Annemarie Klinger edition lex liszt 12, Lesung: Beatrice Simonsen, Musik: Vitaliy Patsurkovskyy. 

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LESUNG bei den KRITISCHEN LITERATURTAGEN (Link für die Lesung bitte anklicken) am 7. MAI 2022 um 17 Uhr gemeinsam mit Andrea Kerstinger.

Und neu beim Literaturhaus Mattersburg online:

 Das Projekt “Schriftbilder” zeigt Autoren und Autorinnen mit Bezug zum Burgenland an ihren Lieblings- und Schreibplätzen und ist als kontinuierlich wachsende Porträt-Sammlung im Literaturhaus Mattersburg zu sehen. Seit 1995 betreut der in Neufeld lebende Künstler Hans Wetzelsdorfer dieses Projekt. In mehreren Etappen sind mittlerweile über 100 Schwarz-Weiß-Fotos von Schreibenden entstanden. Ergänzt durch biografische Angaben und kurze literarische Kostproben können Sie die “Schriftbilder” nun auch im Web sehen.

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Cover-Foto © Jutta Brunsteiner

Fotos KRILIT © Dirk Simonsen und am Heumarkt © Dirk Simonsen und Dr. Wladimir Fried

Franz Dodel: Nicht bei Trost. Tessitura

 

 

 

 

 

 

 

und trotzdem dünkt mich
es sei Biegsames in mir
das sich spannt zwischen
Zweien die ich nicht kenne
Wurzel das eine
wer weiβ das andere Wind
hauchdünn ist die Haut
die im Sturm wildbewegte
Folie unter der
die Rhabarberstängel sich
ducken während die
breitgefächerten Blätter
ausatmend ihre
Feuchtigkeit nicht loswerden
wie Tränen hängen
Millionen von Tröpfchen
an der raschelnden
Innendecke aus Plastik
eingesperrt glanzlos
im gedämpft-milchigen Licht

 

Ausschnitt (Zeilen 41121 – 41140) aus “Nicht bei Trost. Tessitura”. Täglich wächst das Endlos-Haiku um einige Zeilen an – lesen Sie weiter auf der Homepage des Schweizer Autors Franz Dodel.  In Buchform ist das Werk bei der Edition Korrespondenzen in Wien erhältlich.

Ab April 2020 bringt “Kunst und Literatur” Ausschnitte aus aktuellen Publikationen oder eigenständige Miniaturen in Text und Bild auf den Blog.

Foto: Rhabarberpflanzung in Mont-Vully © Franz Dodel

28. Februar 2020 Lesungen im WERKRAUM HONIG in Wien

Lesungen von FAUSTO DELEGÀ, ANA SCHORETITS und BEATRICE SIMONSEN aus “Kunst und Literatur. Der Literatur Raum im Bildhauerhaus in St. Margarethen im Burgenland” (Hg. Beatrice Simonsen) mit einführenden Worten von HILDEGARD BURGSTALLER über das Konzept des Landschaftshonigs.
Süße Lieder singen die PULLOVERTENÖRE (Armin Klein, Veit Macke, Hans Schieber)

im WERKRAUM HONIG Heiligenstädter Straße 189-191, 1190 Wien
Freitag, 28. Februar 2020 um 17 Uhr

Thema des ersten Literatur Raums im Bildhauerhaus in St. Margarethen im Burgenland war die Gegenüberstellung und Symbiose von Natur und Kultur am ehemaligen Römersteinbruch mit seinen Kunstwerken der Internationalen Bildhauersymposien. “Kunst und Literatur” verknüpfte die Sprache der Bienen – deren Wert uns mit jedem Jahr bewusster wird – mit literarischen Ausführungen zum besonderen Ort der Kunst und der Natur. “Am Anfang war die Faszination dieser Landschaft, das Staunen über die Schönheit, der Schönheit dieser Landschaft in ihrem Ursprung, die durch das Schaffen der Bildhauer geschärft / erweitert wurde. Zur Schönheit kam die Neugierde, die Neugierde, wie diese Landschaft schmeckt.” (HB)

Hildegard Burgstaller, aufgewachsen auf einem Bauernhof in Kärnten. Schon von klein auf fasziniert von Pflanzen und Tieren. Studium an der Universität für Bodenkultur in Wien. Gründungsmitglied des Vereins „Landschaftshonig Österreich“. Planung und Aufbau von „Werkraum Honig“, eine offene Werkstätte und Ort der Begegnung (Heiligenstädterstraße 189-191/2/1, 1190 Wien). www.landschaftshonig.at

“Wie an diesem Ort der Kunst, dem Steinbruch von St. Margarethen an einem Frühlingstag – einem Tag mit viel Wind, vielen Freunden und schwärmenden Bienen – vor einigen Monaten versprochen, haben die Bienen, diese komplexen und wunderbaren Wesen, die Fähigkeit, einen Ort, eine Landschaft zum Sprechen zu bringen. Heute präsentieren wir erstmals ihr Buch, ihren süßen Roman – romanzo dolce.“ (FD)

Fausto Delegà, „mielosofo” (Honigologe, Honigosoph und honigophil), verbreitet als italienischer Journalist, Spezialist für Lebensmitteltradition, die Idee des Landschaftshonigs. Initiator zweier Projekte: 2009 I mieli del Po (Honige des Po) und 2008 Mieli delle Foreste Planiziali Padane (Waldhonig einer botanisch speziellen Region in der Lombardei). Mitglied des Redaktionsteams des italienischen Online-Magazins www.cavoloverde.it. Er lebt seit 2013 in Wien, wo er im Lainzer Tiergarten und im Prater imkert.

“Zwischen den seit den Anfängen Wurzeln schlagenden Steinen, vorbei am moosbewachsenen Prantl’schen Tisch, sinnierend und schmunzelnd vor Gerhard Rühms „Innen eilt ein Mann“, neugierig lugend durch Ludwig Webers kalksandsteinige Dreiecksaugen, vorsichtigen Schrittes über das von Gras und Schnee befreite Raster von Heinz Pistol und schließlich entlang der japanischen Linie erklärt mir Fausto die Welt der Bienen. Und das Schriftbild des Honigs. Und die Geschichte des Universums. Und die Sprache der Natur.” (AS)

Ana Schoretits, geboren in Cogrštof/Zagersdorf. Schriftstellerin, langjährige Redakteurin beim ORF Burgenland, dann Leiterin des Medienbüros der Diözese Eisenstadt. Literarische Sprachen und Übersetzungen: Deutsch und Kroatisch. Schreibt Gedichte, Kurzprosa, Essays, Dramen, Künstlermonographien. 30 Jahre Autorin und Regisseurin der Theatergruppe Zagersdorf mit Aufführungen im Burgenland, Wien und Kroatien. Rund 20 eigene Publikationen u.a. bei Tyrolia, lex liszt 12. Mitglied des P.E.N.-Club. www.ana.or.at

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fotos: Wildblüten im Steinbruch St. Margarethen und Bienenstöcke von Hildegard Burgstaller mit Texten von Peter Turrini in St. Margarethen © Hildegard Burgstaller

Beitragsbild: Akazienhimmel über dem Bildhauerhaus © Dirk Simonsen

 

13. Oktober 2019 LANDSCHAFFTKUNST in Pöttsching

Kunstlandschaft / LANDSCHAFFTKUNST
Sonntag, 13. Oktober 2019 in Pöttsching im Burgenland um 14.30 Uhr

Gespräch und Wanderung mit UTA PEYRER-PRANTL
Lesungen von MARTIN KUBACZEK und GABRIELE PETRICEK

Wanderung zu Skulpturen der ehemaligen Bildhauersymposien (unter Einbezug des KISP-Kultur-Informationssystems Pöttsching), die 2008 am freien Feld bei Pöttsching als Leihgabe des Vereins Symposion Europäischer Bildhauer (SEB) zu einer situativen Kunstlandschaft aufgestellt wurden und das Wortspiel LANDSCHAFFTKUNST herausfordern. Auslöser für die Idee, Bildhauersymposien im Römersteinbruch von St. Margarethen abzuhalten, war die Arbeit Karl Prantls am Grenzstein (1957/58), der nun wie mehrere andere Skulpturen am Mitterberg in Pöttsching steht. Mehr dazu lesen Sie hier: Gemeinde Pöttsching.

Treffpunkt beim „Energiekreis“ am Güterweg Steinbrunnäcker, 
Lesungen im Meierhof (Galerie des FKK), Hauptstraße 1, 7033 Pöttsching.

Anfahrt mit dem PKW: der Energiekreis liegt am Güterweg, der vom Sozialzentrum (Seestraße-Sozialzentrum 1, 7033 Pöttsching) auf das freie Feld hinausführt. Bitte der Ausschilderung “Grenzstein” folgen. Parkmöglichkeit in der Seestraße, entlang des Freibades/Funcourts.

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Gespräch und Lesungen nehmen Bezug auf das neue Buch über die Veranstaltungen im LITERATUR RAUM im BILDHAUERHAUS 2013 – 2017, die in St. Margarethen im Burgenland stattfanden.

Das Buch: “Kunst und Literatur. Der Literatur Raum im Bildhauerhaus in St. Margarethen im Burgenland 2013–2017” (Hg. Beatrice Simonsen) erscheint im Verlag für moderne Kunst, Wien. Format: 17 x 24 cm, 224 S. mit zahlreichen SW- und 32 Farbabbildungen. Preis: 25 Euro. Nähere Informationen.

Idee und Produktion: Beatrice Simonsen. Es wird darauf hingewiesen, dass bei der Veranstaltung Fotos gemacht und zum Zweck der Öffentlichkeitsarbeit sowie der Dokumentation verwendet werden.

Mitwirkende:

Uta Peyrer-Prantl, geboren 1939 in Oberpullendorf. Seit 1956 als Malerin tätig. Heiratet 1957 den Bildhauer Karl Prantl. 1958 Geburt der Tochter Katharina. Mitglied der Künstlervereinigung Der Kreis. 1960 Geburt des Sohnes Sebastian. 1961/62 Mitbegründerin der Gruppe Berlin 62. 1969 Initiative zu Internationale Malerwochen im Schloss Esterhazy (Orangerie) in Eisenstadt. Internationale Ausstellungen und Reisen zu Symposien mit Karl Prantl. Seit 1978 eigenes Atelierhaus in Pöttsching.
(Foto © Archiv SEB: Uta Peyrer-Prantl mit Karl Prantl † 2010)

 

Martin Kubaczek, geboren 1954 in Wien, Violinstudium an der Musikakademie Wien, Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte an der Universität Wien, Dissertation über Oswald Wiener. Musiker mit Alt-Wiener Tanzmusik wie in der Avantgarde- und Improvisationsszene. Von 1990 bis 2007 Lektor und Dozent an japanischen Universitäten. Literaturwissenschaftliche Beiträge und literarische Publikationen, u.a.  Somei. Texte (1997), Sorge. Roman (2009), Nebeneffekte. Gedichte (2015), Palais Rotenstern (2018).
(Foto © Dirk Simonsen: Lesung von Martin Kubaczek 2015 im Literatur Raum im Bildhauerhaus)

 

Gabriele Petricek lebt in Wien. Writer-in-Residencies in den USA, Großbritannien, Italien. Mitbegründerin des Literatursymposiums Austrian-American Podium Dialog, Easton, USA (2013), Gründerin des Literaturfests LITERATUR AM STEG (2014). Debütpreis des Staatssekretariats für Kunst für Zimmerfluchten, Erzählungen (2005). Anerkennungspreis des Landes Niederösterreich für Literatur (2013), Elias-Canetti-Stipendien der Stadt Wien (2014–2016). Im Sonderzahl Verlag erschienen Von den Himmeln (2009), Joyce’s Choice (2011), Die Unerreichbarkeit von Innsbruck (2019).
(Foto © Dirk Simonsen: Lesung von Gabriele Petricek 2013 im Literatur Raum im Bildhauerhaus)

Mit Unterstützung des Bundeskanzleramts Österreich, der Gemeinde Pöttsching, der Grazer Autorinnen Autorenversammlung und der Kulturabteilung des Landes Burgenland.

Fotogalerie: Dirk Simonsen
Beitragsbild: Grenzstein von Karl Prantl (1958) © Dirk Simonsen

 

5. Mai 2019 Politik in Kunst und Literatur

POLITIK IN KUNST UND LITERATUR

Sonntag, 5. Mai 2019

der TRU von ULRIKE TRUGER in Buchschachen / Markt Allhau im Burgenland
7411 Buchschachen, Trulitsch 22  www.ulriketruger.at

ATELIER-SCHAU der Bildhauerin ULRIKE TRUGER

 LITERATURPROGRAMM mit Lesungen und Diskussionsrunde 

mit SABINE GRUBER, CORNELIUS HELL,
MICHAL HVORECKY und KATHARINA TIWALD

Musikalische Interventionen mit Musik von Georg Philipp Telemann, Yoshihisa Taira und NELLY LI PUMA
mit den Flötistinnen EVAMARIA FELDER und VANESSA GASSER

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Ulrike Truger: “der TRU ist der gemeinsame nenner von TRUGER und TRULITSCH (name des weilers), aber auch ein bekenntnis zur realität, zur sichtbaren, greifbaren wahrheit, im gegensatz zur virtuellen und flüchtigen (schein)welt.
ich habe das ehemalige gasthaus aus den 1970er jahren neben meinem arkadenhof 2011 erworben und behutsam transformiert.
die großplastik TRU im außenraum ist aus den lüftungsrohren des gasthauses konstruiert und symbolisiert die verwandlung vom alten zum neuen, vom gasthaus zum atelierhaus.”

Der Literaturkritiker, Übersetzer und Essayist Cornelius Hell führte durch das Literaturprogramm und leitete die Diskussionrunde zum Thema “Politik in Kunst und Literatur”.

Katharina Tiwald las Ausschnitte aus ihrem aktuellen Theatermonolog „Marinas letzte Briefe“, einer Produktion für das Theater Drachengasse, die im April und Mai 2019 uraufgeführt wurde. Dabei ging es um die letzte Nacht der russischen Dichterin Marina Zwetajewa (1892 – 1941), die während des Stalinistischen Schreckensregimes einen Überlebenskampf führte, dem sie ein Ende setzte, indem sie freiwillig aus dem Leben schied.

Weiters zu Gast war Michal Hvorecky aus Bratislavader uns seinen neuen Roman „Troll“ vorstellte: “Osteuropa in naher Zukunft. Ein Heer aus Trollen beherrscht das Internet, kommentiert und hetzt. Zwei Freunde entwickeln immer stärkere Zweifel und beschließen, das System von innen heraus zu stören. Dabei geraten sie selbst in die Unkontrollierbarkeit der Netzwelt – und an die Grenzen ihres gegenseitigen Vertrauens.” (Verlag Klett Cotta)

Die Südtiroler Autorin Sabine Gruber las aus “Daldossi oder Das Leben des Augenblicks”: “Tschetschenien, der Irak oder Afghanistan. Es gibt kaum einen Kriegsschauplatz, an dem Bruno Daldossi nicht fotografiert hat. Jetzt ist er sechzig und versucht den Absprung in Beziehung und Privatleben, doch die Bilder von toten Kindern, trauernden Angehörigen und Verstümmelten in Ruinen lassen ihn nicht los. (…) Das Buch schaffte auf Anhieb den Sprung an die Spitze der ORF-Bestenliste, und auch das deutsche Feuilleton sprach von einem der besten Romane dieses Sommers.” (ORF Oe1)

Cornelius Hell las aus seiner brandneuen Sammlung von dreißig Biografien von Meister Eckart bis Elfriede Gerstl. „Ohne Lesen wäre das Leben ein Irrtum“ ist nicht nur eine Liebeserklärung an das Lesen, sondern beschäftigt sich auch mit der religiösen und politischen Haltung von Autor_innen.

Das Programm spannte einen Bogen von historischen Beispielen bis hin zu aktuellen gesellschaftspolitischen Phänomenen, die von den Autor_innen – und genauso von der Bildhauerin Ulrike Truger – aufgegriffen und kritisch bearbeitet werden. Inhalt des Round Table Gesprächs war die künstlerische Vermittlung politischer Haltung.

Zeitgenössische Musik aufzuführen ist Teil des Konzepts von “Kunst und Literatur”, da es um die Förderung aller aktuellen künstlerischen Entwicklungen geht. Die Komposition “Gundula’s Duets” der in Buchschachen zu Gast weilenden italienischen Musikerin Nelly Li Puma wurde von den jungen Flötistinnen Evamaria Felder und Vanessa Gasser ebenso perfekt interpretiert wie das Flötenstück des Japaners Yoshihisa Taira – eine packende Kampfszene mit zwei Querflöten. Die Vorläufer der Eisheiligen, die Schnee und Sturm brachten, förderten die konzentrierte Stimmung rund um zwei befeuerte Öfen, heiße Suppen, spannende Lesungen und eine engagierte Diskussion. Man freue sich über dieses besondere Kulturangebot mitten auf dem Land, ließen die Gäste wissen, und dass man gern wiederkommen werde.

Mit freundlicher Unterstützung von BKA Sektion Kunst, der Kulturabteilung des Landes Burgenland, der Gemeinde Markt Allhau-Buchschachen, der Grazer Autorinnen Autorenversammlung und dem P.E.N. Club Burgenland.

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Ulrike Truger, geboren am 16.10.1948 in Hartberg/Stmk., erhielt 1975 ihr Diplom für Bildhauerei an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. Seither freischaffend als Bildhauerin tätig, lebt in Wien und Buchschachen/Bgld. Foto © Didi Sattmann

Ausstellungen (aktuelle Auswahl)
2000 Ausstellung im Hager-Fikir-Theater in Adis Abeba, im Rahmen der österreichischen Kulturwoche in Adis Abeba, Äthiopien
2002 “stein leben”, Wiener Neustadt – Hauptplatz, Kirche St.Peter a.d. Sperr (P)
2008 “stein.”, Künstlerhaus, Wien (P)
2008 Plakataktion “Dorferneuerung”, Oberwart / Entwurf zur Umgestaltung des “Anschlussdenkmals” in Oberschützen
2008 “stein.”, Burgenländische Landesgalerie und Lisztzentrum Raiding (P)
2010-2011 “I Romni”, Parlament Wien
2014 Erinnern, Stadtmuseum St. Pölten, DOK Niederösterreich
2015 x-art Festival, Burgenländische Landesgalerie, Projektraum
(P) = Personale

Preise und Auszeichnungen (aktuelle Auswahl)
2002 Kunstpreis der Theodor Kery-Stiftung
2002 Liesl Bareuther-Preis der Gesellschaft Bildender Künstler Österreichs
2011 Ehrenmitgliedschaft der Akademie für Skulptur in Peking
2012 Verleihung des Berufstitels Professorin
2014 Kunstpreis des Österreichischen Frauenringes

Kunst im öffentlichen Raum (aktuelle Auswahl)
2000 Wien, Burgtheater: “Wächterin”, Carrara/Statuario Marmor (1986-1988)
2001-2005 Wien, Karlsplatz: “Elisabeth”, Carrara/Statuario Marmor (1998/1999)
2001 Oberwart, Stadtpark: “Aufbruch”, Krastaler Marmor, “Große Liege”, Serpentin Tauerngrün
2003 Wien, Staatsoper (Oktober), Museumsquartier-Mariahilferstraße (Dezember, bleibend): “MARCUS-OMOFUMA-STEIN”, Afrikanischer Granit
2005 Wien, Lainzer Tiergarten, Hermes Villa: “Elisabeth”, Carrara/Statuario Marmor (1998/1999) – vormals Wien, Karlsplatz
2008 Raiding, Lisztzentrum: “Großer Schritt”
2009-2011 Wien, Karlsplatz, Nähe Künstlerhaus: “GIGANT – Mensch Macht Würde”, Carrara-Statuario-Marmor

Funktionen (Auswahl)
2000 Österreichische Kulturwoche in Adis Abbeba, Leitung des Bildhauer Workshops
2003 Internationales Symposium Pazardjik, Bulgarien
2007-2008 Vizepräsidentin des Wiener Künstlerhauses
2009/10 Gastprofessur am Institut für Interventionsforschung an der Alpen Adria Universität Klagenfurt
Wintersemenster 2009/10. Beitrag “Ulrike Truger lehrt Intervention im öffentlichen Raum”
2012 Botschafterin für Bildende Kunst der Initiative Kunst hat Recht

Die Autor_innen:

Sabine Gruber, geboren 1963 in Meran (Italien). Studium der Germanistik, Geschichte und Politikwissenschaft in Innsbruck und Wien. Lebt in Wien. Zahlreiche Auszeichnungen, zuletzt: Veza-Canetti-Preis der Stadt Wien, Österreichischer Kunstpreis für Literatur 2016. Zuletzt erschienen: „Daldossi oder Das Leben des Augenblicks“ Roman C.H.Beck 2016, dtv 2018; im Oktober 2018 erschien der bibliophile Gedichtband „Am Abgrund und im Himmel zuhause“ bei Haymon. www.sabinegruber.at Foto © Lorenz Brugger

Cornelius Hell, geboren 1956 in Salzburg, lebt seit 1993 als Autor, Übersetzer und Literaturkritiker in Wien. Publikationen u. a. über E. M. Cioran, Thomas Bernhard, Imre Kertész, Milo Dor und Peter Henisch; über 300 Sendung für den ORF und den Bayerischen Rundfunk; zahlreiche Übersetzungen aus dem Litauischen (Prosa, Lyrik und Drama), zuletzt der Roman „Das Blut ist blau“ von Undinė Radzevičiūtė (Residenz Verlag2019). Im Picus Verlag erschienen die Bücher „Lesereise Budapest. Der frivole Charme der Brückenstadt“ (2012) und „Lesereise Ungarn. Donaublick und Pusztatraum“ (2013). Jüngste Publikation: „Ohne Lesen wäre das Leben ein Irrtum. Streifzüge durch die Literatur von Meister Eckhart bis Elfriede Gerstl“ (Sonderzahl Verlag 2019). Österreichischer Staatspreis für literarische Übersetzung 2018.

Michal Hvorecky, geboren 1976, lebt in Bratislava. Auf Deutsch erschienen bereits drei seiner Romane und eine Novelle. Hvorecky verfasst regelmäßig Beiträge für die FAZ, die ZEIT und zahlreiche Zeitschriften. In seiner Heimat engagiert er sich für den Schutz der Pressefreiheit und gegen antidemokratische Entwicklungen. Zuletzt erschien sein Roman “Troll” 2018 bei Klett-Cotta.
Foto © Nora & Jakub


Katharina Tiwald, 
geboren 1979 in Wr. Neustadt, aufgewachsen im Burgenland. Studierte Linguistik und Russisch in Wien, St. Petersburg und Glasgow. Veröffentlichungen seit 2005 in den Bereichen Roman, Lyrik, Reiseessayistik und Herausgeberschaft. Im Theaterbereich zuletzt: das Politstück „Stalins Heiliger“ (2014) und die beiden auf found footage basierenden Klang- und Radiostücke „Die Kümmerinnen in: Leuchtkraftformel“ (2014) und „Mann Ohr Mann! Ein Geschlecht wird belauscht“ (2015), alle im Theater Drachengasse. Seit 2013 Vorsitzende des burgenländischen PEN-Clubs.
Foto © Dessislaw Pajakoff

Die Musikerinnen:

Nelly Li Puma wurde in Sizilien geboren. Klavierstudium am Conservatorio Vincenzo Bellini in Catania. Sie schloss dieses Studium mit Auszeichnung ab.
Tätigkeit an der Musikhochschule Köln als Korrepetitorin. Gesangsstudium am Wiener Diözesankonservatorium für Kirchenmusik Wien. Engagements in Schweden als Dirigentin sowie Zusammenarbeit mit Maestro Giovanni Impellizzeri. Lehrtätigkeit bzw. Dirigierkurse gemeinsam mit Anders Eby und Gary Graden an der Royal Academy of Music in Stockholm und mit Simon Carrington in Italien. Publikationen eigener Kompositionen sowie CD Aufnahmen. Zahlreiche internationale Chorprojekte sowie Konzerte als Pianistin, Komponistin und Dirigentin. www.nellylipuma.com

“Gundula’s duets, Duette für 2 Flöten, gehören zu meinen ersten Wiener Werken. Gundula, Flötistin und Theologin, beauftragte mich mit diesen Arbeiten. Vor Beginn der Komposition widmete ich mich dem Studium und der Analyse der Barockliteratur für zwei Flöten und, insbesondere, den Werken von Wilhelm Friedemann Bach. Die Duette wurden im Februar, dem Karnevalsmonat, komponiert. Daher wurde das letzte Duett – Nr. 6 – von dem wundervollen venezianischen Karneval inspiriert: ein Fluss von Masken und Tänzen, die unaufhörlich aufeinander folgen und überlappen, verspielt in einem Fluss von Stimmungen und Farben.” (Nelly Li Puma)

Evamaria Felder, geboren 1994, aus Schüpfheim (Luzern, Schweiz) spielt seit ihrem achten Lebensjahr Flöte. Im Sommer 2018 beendete sie ihr Bachelorstudium an der Hochschule für Musik in Luzern. Zurzeit befindet sie sich im Studium Konzertfach Flöte an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (MdW) in der Klasse von Hansgeorg Schmeiser. Sehr am Herzen liegt ihr das Trio di Gioia, welches seit 2014 besteht und jährlich zwei Konzertprogramme einstudiert und mit Künstlern aus anderen Bereichen zusammenarbeitet. Ausserdem ist sie Mitbegründerin der Musik-Theater-Improvisations Gruppe „TaTa Theater“ und gibt regelmässig Konzerte im In- und Ausland.


Vanessa Gasser
, erhielt ihren ersten Querflötenunterricht an der Musikschule Dornbirn bei Firouzeh Taghadossi-Navai. Von 2013 bis 2016 besuchte sie das Musikgymnasium Feldkirch und studierte dort Flöte in der Klasse von Eugen Bertel. Seit 2016 studiert sie Konzertfach Flöte und seit 2018 Instrumentalpädagogik Flöte an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien bei Hansgeorg Schmeiser.

Fotos: Beitragsbild © Didi Sattmann, Fotogalerie © Dirk Simonsen

24. November 2019 Buchpräsentation in der CSELLEYMÜHLE

BUCHPRÄSENTATION in der CSELLEYMÜHLE:

Sonntag, 24. NOVEMBER
um 16 Uhr in 7064 OSLIP, Sachsenweg 63

im Rahmen der Ausstellung “Ein Bad im Grünen Salon”
von manutober und Eva Ferchichi /  Cselley Mühle

mit Lesungen von Natalie Deewan, Eva Schörkhuber und Beatrice Simonsen.

Die Cselleymühle am Fuß des Hügels, auf dem die Skulpturen der ehemaligen Bildhauersymposien versammelt sind, eignet sich als Bezugspunkt für die Präsentation der Publikation. Die Ausstellung der in St. Margarethen ansässigen Künstlerinnen bildet den Rahmen und Hintergrund für ein neues Wechselspiel der Künste.

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Publikation: Kunst und Literatur
Der Literatur Raum im Bildhauerhaus in St. Margarethen im Burgenland
2013 – 2017
herausgegeben von Beatrice Simonsen
Verlag für moderne Kunst

224 Seiten, 24 x 17 cm, mit zahlreichen SW- und Farbabbildungen
EUR 25,-

Hier können Sie das Buch kaufen: Webshop Verlag für moderne Kunst

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Die Inspiration aus der lebendigen Verbindung der Künste steht im Mittelpunkt der Publikation. Entsprechend ihrem Konzept eines Wechselspiels kreativer Energien zwischen Kunst und Literatur lud Beatrice Simonsen rund 40 Autorinnen und Autoren zu thematisch vorgegebenen Veranstaltungen in den Literatur Raum im Bildhauerhaus (2013–2017) nach St. Margarethen im Burgenland ein. Literarische Auszüge, originale Texte und Fotografien erzählen vom experimentellen, oft performativen oder transmedialen Geschehen, das im geistigen Zusammenhang mit den ehemaligen Symposien Europäischer Bildhauer (1959–1975/76) stand. Erinnerungen an die Avantgarde der damaligen Kunstszene wurden in Gesprächen wachgerufen, wissenschaftlich im Strom der Geschichte verankert, mit Narrativen der letzten fünfzig Jahre vernetzt und neu kontextualisiert. Die besondere Aura des Bildhauerhauses und die Skulpturen im freien Gelände am Schnittpunkt der Vertikalen der Alpenausläufer am Ostrand Österreichs und der Horizontalen der beginnenden pannonischen Tiefebene umrahmten das Konzept der künstlerischen Begegnung auf anziehende Weise.

Mit BEITRÄGEN von: Luna Al-Mousli, Klaus-Jürgen Bauer, Clemens Berger, Balázs Both, Patricia Brooks, Hildegard Burgstaller, Ann Cotten, Natalie Deewan, Fausto Delegà, Franz Dodel, Makoto Fujiwara, Petra Ganglbauer, Mila Haugová, Bodo Hell, Brigitta Höpler, Zuzana Husárová, Hubert Hutfless, Karin Ivancsics, Gerhard Jaschke, Günther Kaip, kollektiv roman, Martin Kubaczek, Barbi Markovic, Wolfgang Millendorfer, Frieda Paris, Gabriele Petricek, Dine Petrik, Uta Peyrer-Prantl, Martin Pollack, Zsuzsa Rakovszky, Peter Rosei, Gerhard Rühm, Ferdinand Schmatz, Ana Schoretits, Vera Sebert, Karin Seidner, Beatrice Simonsen, Benedikt Steiner, Rudolf Stueger, Susanne Toth, Lilla Turbuly, Simone Wille

Weiters enthalten sind GESPRÄCHE mit: Friedrich Achleitner, Anna Kubach-Wilmsen, Anna Maria Kupper, Franz Xaver Ölzant, Sebastian Prantl
FOTOS: Dirk Simonsen, Archiv Symposion Europäischer Bildhauer u.a.
DESIGN: GREAT Design, Wien
ISBN 978-3-903320-21-5

 

 

 

25. Mai 2019 Autor_innen zu Gast bei Künstler_innen

 

Tag der Offenen Ateliers, Samstag, 25. Mai 2019, 14 – 18 Uhr

BEGEGNUNGEN / „Zwischen den Zeilen

SchriftstellerInnen zu Gast bei KünstlerInnen

Friedrichshof, Römerstraße 7, 2424 Zurndorf

Anlässlich der Tage der Offenen Ateliers treffen drei AutorInnen der Grazer AutorInnenversammlung – Gerhard Altmann, Karin Ivancsics, Beatrice Simonsen – auf die bildenden KünstlerInnen
Josef Danner, Marina Horvath und Terese Schulmeister

Ein Projekt der GAV Burgenland, mit Unterstützung der Kulturabteilung des Landes Burgenland; Koordination: Karin Ivancsics für die GAV. www.karinivancsics.at

“Intention/zum Projekt – Unter den Gründungsmitgliedern der Grazer Autorinnen Autorenversammlung fanden sich neben Friedrich Achleitner, Tone Fink, Valie Export und Hermann Nitsch auch Otto Mühl. (Unter den AutorInnen u. a. H. C. Artmann, Ernst Jandl, Elfriede Gerstl, Barbara Frischmuth, Friederike Mayröcker, Wolfgang Bauer …) Seit ihrem Bestehen hat es sich die GAV zur Aufgabe gemacht, einerseits die Verständigung und Kooperation von AutorInnen und KünstlerInnen zu fördern und andererseits Strömungen und Verfahrensweisen Raum zu geben und Beachtung zu schenken, die sich abseits des großen Marktes finden. Sie fördert ihre Mitglieder sowohl ideell, indem sie sie in ihren kulturpolitischen Anliegen unterstützt als auch materiell, indem sie Veranstaltungen organisiert und Honorare zur Verfügung stellt. Es geht u. a. um Verknüpfung und Auseinandersetzung mit anderen Künsten und Medien, gattungsüberschreitendes Arbeiten und interaktive Kommunikation.” (Karin Ivancsics)

BEGEGNUNGEN / „Zwischen den Zeilen“
Die Begegnungen finden sowohl zwischen AutorInnen und KünstlerInnen,
in Worten, Bildern und Werken unterschiedlicher Genres, als auch zwischen Publikum und Kreativen, in Lesungen und Gesprächen, statt.

14 Uhr Atelier MARINA HORVATH
In der Reihe „Zwischen den Zeilen“ wird es ein Werkstattgespräch mit Marina Horvath und Gerhard Altmann geben, der sich mit Marinas Arbeiten auseinandergesetzt und Texte dazu verfasst hat. Moderation: Karin Ivancsics. Darüber hinaus wird Gerhard Altmann aus seinem neuen Gedichtband „mit mir umarmt dich das meer“ (Frühjahr 2019, lex liszt 12) lesen.

15 Uhr 30 Atelier TERESE SCHULMEISTER
Welcome Performance und Malerei: Terese Schulmeister
Lesung: Beatrice Simonsen
Special guest: Wolfgang Capellari – “Dünen” – Malerei, Musik

Die innere Verbindung zur bildenden Kunst speist sich für Beatrice Simonsen aus verschiedenen Quellen, dem  Studium der Kunstgeschichte, der Tätigkeit als enge Mitarbeiterin der Galeristin Grita Insam in den 1980er Jahren … Aus der bleibenden Neigung zur Kunst und der Beschäftigung mit Literatur als Kritikerin entwickelte sich die Idee, synergetisch wirkende Veranstaltungen zu „Kunst und Literatur“ zu konzipieren. Als Autorin widmet sie sich immer wieder dem Schreiben zu/über Kunst, u.a. über jene Bildhauerinnen, die an den Internationalen Bildhauersymposien der 1960/70er Jahre in St. Margarethen teilnahmen – der Müttergeneration aktueller Künstlerinnen wie Terese Schulmeister, die meint: „Malerei zieht ihre Spuren als Linien und Farben durch Seelen- und Körperlandschaften. Innen- und Außenwelt verschmelzen, zeitlos. Darstellungen von Menschen faszinieren mich, Transparenz des Malprozesses auch inhaltlich: die Masken enthüllen, um Freiheit, Energie und Lebensfreude sichtbar zu machen.”

17 Uhr Atelier JOSEF DANNER
Karin Ivancsics, aufgewachsen im Nachbarort Deutsch Jahrndorf, und Josef Danner, gebürtiger Niederösterreicher, kennen einander aus den 1990er Jahren und haben eine Zeitlang sogar als Nachbarn in Wien gewohnt, lange Diskussionsabende waren keine Seltenheit. Was hat sich inzwischen bei beiden getan? Wo gibt es Verbindungen? Karin Ivancsics liest aus ihrem jüngsten Roman „Die Gastgeberin“ – die Erzählerin ist Malerin und gibt Kurse an einer Volkshochschule; abends empfängt sie in ihrem Salon verstorbene KünstlerInnen und tauscht sich mit ihnen aus. Josef Danner zeigt Aphorismen und Statements aus seinem – immer noch sehr aktuellen – Werk „Fragmentarischer Bericht aus Monopolyland“ von 1992/93 und  eine Beamer -Projektion der ARGE einwandaufbruch (Heide Aufgewekt, Josef Danner, Georg Lebzelter).

Beitragsbild © Burgenländische Akazien von Dirk Simonsen,  Bild oben © “Frauenrunde” von Terese Schulmeister www.tereseschulmeister.at

Fotos der Veranstaltungen vor und im Atelier von Marina Horvath © Paul Ritter, andere © Dirk Simonsen