18. Juni 2024 Lesung im Café Amadeus

Kulturinitiative Klopfzeichen im Café Amadeus, Märzstraße 4, 1150 Wien

Burgenland zu Gast im Café Amadeus: Lesung mit Martina Jakobson und Beatrice Simonsen, 19.30 Uhr

Martina Jakobson wurde 1966 in Berlin geboren und wuchs als Tochter eines deutschen Diplomaten und einer russisch-ukrainischen Übersetzerin in Ost-Berlin und Moskau auf. Sie ist Autorin, Kulturvermittlerin, Pädagogin und Literaturübersetzerin aus dem Russischen, Belarussischen und Französischen. Nach dem Studium der Slawistik und Romanistik an der Berliner Humboldt-Universität war sie am Lehrstuhl für Romanistik an der Universität Potsdam tätig sowie an der Alexander-von-Humboldt-Forschungsstelle der Akademie der Wissenschaften in Berlin. Sie lebt seit 2016 in Wien und im Südburgenland. In ihrer Übersetzung aus dem Russischen und Herausgabe erschienen u. a. die Lebenserinnerungen von Marina Tarkowskaja Splitter des Spiegels. Die Familie des Andrej Tarkowskij, 2003 sowie u. a. die Gedichte Arsenij Tarkowskijs Reglose Hirsche, 2013. Aus dem Belarussischen übertrug sie u. a. den Roman von Zmicier Vishniou Das Brennesselhaus, 2014 sowie u. a. die Lyrik von Volha Hapeyeva: Mutantengarten, 2020 (mit Matthias Göritz und Uljana Wolf).

Beatrice Simonsen wurde 1955 in Wien geboren und studierte Romanistik und Kunstgeschichte in Wien und Tours in Frankreich. Sie lebt als Autorin und Kulturvermittlerin in Wien und im Burgenland. Konzipiert und organisiert seit 2013 unter dem Titel „Kunst / Natur und Literatur“  interdisziplinäre, synergetische Veranstaltungen: u.a. den Literatur Raum im Bildhauerhaus in St. Margarethen im Bgld(2013–2017) und seit 2021 Volle Blüte, Literarische Spaziergänge im Botanischen Garten in Wien. Publikationen (zuletzt): Grenzräume. Eine literarische Spurensuche im Burgenland (HG. 2015), Kunst und Literatur. Der Literatur Raum im Bildhauerhaus in St. Margarethen im Burgenland (HG. 2019). Der Erzählband Der Himmel bis zur Erde erschien bei edition lex liszt 12, Oberwart 2022.
Weitere literarische Publikationen in Anthologien, Kunstbüchern und im Hörfunk, sowie in Zusammenarbeit mit bildenden Künstler_innen. Sie ist Teil des Wiener Autorinnen-Kollektivs „Die Seefrauen“. Mitglied der GAV und der IG Autor_innen.

https://www.philosophicum.ch/martina-jakobson.html

9. Juni 2024 VOLLE BLÜTE im Botanischen Garten Wien

„ein wenig durchs Geäst, ein wenig durch den Hain“ 

Sonntag, 9. Juni 2024  ~ VOLLE BLÜTE mit Lesungen und Performance von
JASMIN GERSTMAYR, SANDRA HUBINGER, GÜNTHER KAIP und IVANA MILOŠ
Botanische Begleitung: David Bröderbauer, Moderation: Beatrice Simonsen

“Ein wenig durchs Geäst, ein wenig durch den Hain” lautet das Motto dieses Spaziergangs – es ist eine poetische Zeile von Ivana Miloš. Wir suchen den Schatten und den Schutz alter Bäume: einer Pappel, Eiche, Linde, Ginkgo, Eibe, Tanne und Platane. Der Blick in ihre Kronen öffnet Horizonte, ein Waldbad tut der Seele gut.

Die Bewegung, die im Baumbild der eindrucksvollen Pappel im Botanischen Garten liegt, erinnert an die Bewegtheit der Figurenzeichnungen von Günther Kaip. Abstrakt und körperlich zugleich beeindrucken sie mit ihrem Schwung – ein Schwung, der auch die poetischen Aufzeichnungen sowie die Prosaminiaturen prägt. Er selbst sagt: „Wörter haben einen Körper, einen Resonanzboden, der in permanenter Schwingung ist und in dieser Bewegung Räume erschafft“. In diesen Texten gehen Innen- und Außenbetrachtung ineinander über und so gießt der Autor seine Gedanken in fließende, sich ständig verwandelnde Bilder fern jeder Konvention. Es ist ein Tanz mit der Sprache und eine Aufforderung, sich ins Spiel zu bringen. Mit dem Blick hinauf in die tanzende Pappel, lauschen wir den Texten von Günther Kaip.

In Bewegung ist auch Sandra Hubinger in ihren Gedichten. Unterwegs auf Streifzügen durch die Natur wirft sie ungewöhnliche Blicke auf ihre Umgebung und erschafft neue Zusammenhänge. „Das klassische Natur- und Landschaftsgedicht erhält eine neue Interpretation (…) naturbedingt Vorgefundenes trifft auf kulturell Überformtes“ wie der Herausgeber ihrer Gedichte in der Lyrikreihe bei Keiper Helwig Brunner bemerkt. Ungewöhnlich und erfrischend sind ihre Kurzprosatexte in „Von Krähen und Nüssen“ mit besonderer Nähe der Ich-Erzählerin zum Objekt ebenso wie zur Tier- und Pflanzenwelt. Manche dieser Geschichten werden als wahr oder als Traum deklariert, kaum eine bricht nicht mit konventionellen Erwartungen. Es lohnt sich, einmal die Welt mit Sandra Hubingers Blick zu betrachten. Er zeugt von Originalität, Widerständigkeit und subtilem Humor.

Waldbaden ist ein Begriff, der aus Japan kommt und in den 1980ern erfunden wurde und die meditative und gesundheitliche Wirkung eines Aufenthalts im Wald beschreibt. Wissenschaftlich nicht ausreichend bewiesen wird es gern dem Gebiet der Esoterik zugeordnet – und trotzdem: wer kennt es nicht, dieses Gefühl des Aufatmens im Grünen? Jasmin Gerstmayr lässt ihr Publikum daran teilhaben. Mit ihren kurzen lyrischen Texten trifft sie immer ins Schwarze – beziehungsweise ins Grüne. Was bei ihr so leicht und ganz einfach frei von der Leber weg gesprochen klingt, hat fast immer auch eine gesellschaftskritische, auf jeden Fall eine zum Nachdenken anregende Botschaft.

Ivana Miloš nimmt uns in eine mediterrane Landschaft mit – ans Meer – dorthin woher sie kommt. In dieser Landschaft ist sie eins mit der Natur, die Sehnsucht nach ihr ankert im tiefen Vertrauen auf die Beständigkeit ihres Daseins. Es sind die Berührungszonen zwischen Literatur und Natur sowie den komplexen, organischen Zusammenhängen von Sprache und Bild und ihren Zwischenräumen, die Ivana Miloš – wie sie selbst sagt – in ihrer Lyrik bearbeitet. Die Freude, die ihr die Welt der Pflanzen schenkt, ist in ihrem Schreiben so verinnerlicht und integriert, dass sie ihre Gedichte zum Leuchten bringt.  

Literarische Spaziergänge im Botanischen Garten verbinden Kunst und Natur, Wissen und Fantasie. Autor_innen lesen aus ihren Werken, Botaniker_innen stellen den Bezug zur Pflanzenwelt im Garten her. Musik und Kunst bilden weitere Anknüpfungspunkte. Darüber hinaus laden Workshops zur literarischen Produktion ein. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme! Unter diesem Link zum Botanischen Garten können Sie einen Trailer und Dokumentationen der Spaziergänge 2022 ansehen.

Beginn der Spaziergänge jeweils um 15.30 Uhr (Dauer ca 2 Stunden). Treffpunkt beim Gartenportier am Haupteingang des Botanischen Gartens, Mechelgasse 2, 1030 Wien. 

Anmeldung, Kosten und Informationen:

Wegen begrenzter Teilnehmer_innenzahl ist die Anmeldung über die Website des Botanischen Gartens erforderlich: botanischergarten.univie.ac.at
Auskunft Tel. 01 4277 56401 oder per Mail grueneschule@univie.ac.at
Teilnahmegebühr: 10 € Normalpreis (7 € ermäßigter Preis für Mitglieder des Vereins der Freunde des Botanischen Gartens). Kostenlos für Kinder bis 10 Jahre. 

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Nächster literarischer Spaziergang: Sonntag, 6. Oktober 2024  
~ „weiter den Weg über fliegende Gräser“
mit Lesungen und Musik von
JULIA COSTA, SOPHIA LUNRA SCHNACK und CHRISTOPH SZALAY. 

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Schreibworkshops mit BRIGITTA HÖPLER an Freitagen 15.30 – 17.30 Uhr
14. Juni und 11. Oktober 2024 “Blattentfaltungen. Manche Worte fliegen aufs Papier, andere wachsen leise“.
Teilnahmegebühr: € 45. Anmeldung und Information: brigitta.hoepler@gmx.at

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Biographien der Mitwirkenden:

Jasmin Gerstmayr, geboren im Mostviertel, schreibt Dialektlyrik und hin und wieder Kurzprosa. Veröffentlichungen in zahlreichen Literaturzeitschriften (u.a. Morgenschtean, mosaik [online], UND, reibeisen) & Anthologien (z.B. in „Die Corona Anthologie II“, Hrsg.: Thomas Schafferer. pyjamaguerilleros*). Sonderpreis AT beim mundartHunderter 22 des unartproduktion-Verlages. Regelmäßige Bühnen-Performance von Dialektlyrik, u.a. bei Poetry Slam-Meisterschaften. Mitglied der IGfem, GAV und ÖDA. Neuestes Projekt: Gedichte im Miniheftchen (Zine) mit eigenen Illustrationen. Homepage: www.jasmingerstmayr.at

Sandra Hubinger, geb. und aufgewachsen in Oberösterreich, Studium der Germanistik und Geschichte in Salzburg, Studium der Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Zahlreiche Veröffentlichungen von Lyrik und Prosa in Anthologien und Literaturzeitschriften. 2013 dritter Preis beim Feldkircher Lyrikpreis. 2016 Lyrikdebut: Kaum Gewicht und Rückenwind in der Edition Art Science. 2018 H. C. Artmann-Stipendium der Stadt Salzburg und des Literaturhauses Salzburg. 2019 erschien der zweite Gedichtband: wir gehen. edition keiper. Der Kurzprosaband Von Krähen und Nüssen folgte 2022. Teilnahme an internationalen Literaturfestivals (poesiefestival Berlin; Kulturenfestival Literatur&Wein, Krems; Goranovo proljece, Zagreb, Rijeka; Struga Poetry Evenings Festival, Nordmazedonien). Gedichte und Texte wurden ins Englische, Italienische, Kroatische, Mazedonische und Ungarische übersetzt.

Günther Kaip, geboren 1960 in Linz, aufgewachsen in Haid bei Linz, seit 1980 in Wien. Diverse Jobs, zuletzt Lektor im „Observer“. Mitglied der Grazer Autorenversammlung. Veröffentlichungen in Anthologien (u.a. „Phantastisches aus Österreich“, Suhrkamp Verlag, 1995.  The Dedalus Book of Austrian Fantasy: 1890-2000, Dedalus, 2003, Jahrbuch österreichischer Lyrik, 2019, SISYPHUS…), Zeitungen (u.a. Zürcher Zeitung), Literaturzeit-schriften und ORF. Schreibt Roman, Kurzprosa, Lyrik, Kinderbücher. Zuletzt: Kiesel. Gedichte. Klever Verlag 2014. Ankerplätze. Ein Journal mit eigenen Zeichnungen Klever Verlag 2017. Eine Membran sind wir. Gedichte und Zeichnungen, Verlag der Provinz 2018. Rückwärts schweigt die Nacht. Lyrik und Prosa. Mit eigenen Zeichnungen. Klever Verlag 2022. Mehrere Preise und Stipendien. Die Gedichte und Erzählungen wurden ins Englische, Russische, Polnische, Türkische und Spanische übersetzt. Derzeit ist eine Ausstellung seiner Zeichnungen, Skulpturen und Texte im Wiener Literaturhaus zu sehen: “Tanz den Körper”.

Ivana Miloš ist Lyrikerin, grafische Künstlerin, und Übersetzerin. Sie wurde 1988 in Kroatien geboren, lebt seit 2013 in Österreich. In ihrer Praxis widmet sie sich den Berührungszonen zwischen Literatur und Natur sowie den komplexen, organischen Zusammenhängen von Sprache und Bild und ihren Zwischenräumen. Gedichte von ihr erschienen auf Kroatisch, Englisch und Deutsch in mehreren literarischen Zeitschriften und im Rundfunk. In 2025 werden zwei Gedichtbände von ihr in Kroatien (Rosapod, HDP; Nur gute Dämonen, Durieux) veröffentlicht. Das Zitat “ein wenig durchs Geäst, ein wenig durch den Hain” stammt von Ivana Miloš.

Fotos Spaziergang © Dirk Simonsen
Foto Beitragsbild / Layout Plakat und Flyer © Verena Gotthardt. 

22. Mai 2024 HORIZONTE ÜBERQUEREN im Republikanischen Club Wien

Mittwoch 22. Mai 2024, 19 Uhr im Republikanischen Club, Fischerstiege 1-7, 1010 Wien

HORIZONTE ÜBERQUEREN: Berichte von Reisen und Flucht

Lesungen und Gespräch mit Hamed Abboud, Dine Petrik und Beatrice Simonsen

Die Autorinnen Dine Petrik und Beatrice Simonsen erzählen in ihren Berichten von Bildungsreisen in den Orient – durch Arabische Wüsten in den Irak und in den Sudan. Europäische Kulturhungrige, die sich vor Jahren auf den Weg zu den Stätten altorientalischer Hochkulturen aufmachten, stellen sich der Sicht des aus Syrien stammenden Dichters und Autors Hamed Abboud. Seine „Reise“, die Flucht nach Europa wurde durch den Krieg in Syrien erzwungen. Wie ist seine Sicht auf unsere Kultur, die jünger ist als seine? Lesungen und Gespräche bieten einen Austausch der Perspektiven.

Mit Unterstützung der Grazer Autorinnen Autorenversammlung.

Biographien der Mitwirkenden:

Hamed Abboud, geboren 1987 in Deir Ez-Zor, Syrien. 2012 Flucht aus Syrien mit Zwischenstationen in Ägypten, Dubai und der Türkei. Er lebt seit 2014 als Autor in Österreich. Veröffentlichungen seit 2005 in Syrien und im Mittleren Osten. 2017 erschien “Der Tod backt einen Geburtstagskuchen” (arabisch/deutsch im Verlag pudelundpinscher), 2020 “In meinem Bart versteckte Geschichten” und 2023 “Meine vielen Väter” (beide Edition Korrespondenzen). 

Dine Petrik,geboren im Burgenland. lebt u. arbeitet in Wien, begann mit 50 zu schreiben: Lyrik, Reiseliteratur, Romane (16 Bücher, diverse Verlage), Artikel u. Essays in den Medien, mehrere Arbeiten über die Lyrikerin Hertha Kräftner: „Gesichtserkennung“, zugleich: 100 Jahre Burgenland“, ein Ö1-Kunstsonntag. „Ich bin wie ein kaltes Reptil“ eine Biografie über Kräftner (2022), dazu das Salzburger Nachtstudio auf Ö1: „Was geschah mit Hertha K.?“ Zuletzt „Handgewebe lapisblau“, Lyrik, 2023, Bibliothek der Provinz, am 19.1.24 dazu im Österreichischen Kulturforum Bratislava – Lesung und Interview mit nachfolgender Sendung am 2.2.24 ln Rádio RSI (rtvs.sk) Bratislava.

Beatrice Simonsen lebt als Autorin und Kulturvermittlerin in Wien. Konzipiert und organisiert seit 2013 intermediale, synergetische Veranstaltungen. Literarische Publikationen in Anthologien, Kunstbüchern und im Hörfunk. Zuletzt: Kunst und Literatur. Der Literatur Raum im Bildhauerhaus in St. Margarethen im Burgenland (HG., 2019), Der Himmel bis zur Erde (Erzählungen, 2022). Sie ist Teil des Wiener Autorinnen-Kollektivs „Die Seefrauen“. 

14. Mai 2024 Seefrauen am Wienfluss

Seefrauen am Wienfluss 

Die Seefrauen laden zu einem literarisch-performativ-emanzipatorischen Spaziergang in den Stadtpark entlang der Wien ein. Thema sind berühmte Frauen und solche, die es werden sollten. Unter anderem wird der Elfriede-Gerstl-Steg endlich eingeweiht.

Anschließend Lesetheater, Gesang und Postkartenschreiben im Café am Heumarkt. 

Mitwirkende: Seefrauen Brigitta Höpler & Karin Seidner & Beatrice Simonsen, Stadtverführerin Elke Papp, Lorenz Bazant mit der Steirischen Harmonika und die Pullovertenöre Armin Klein & Veit Macke & Hans Schieber.

Dienstag, 14. Mai 2024 um 18 Uhr
Treffpunkt: U-Bahnstation Stadtpark beim Abgang zum Wienfluss
oder im Anschluss um 20 Uhr im Café am Heumarkt 15, 1030 Wien

Eine Veranstaltung im Rahmen von “Erstes Wiener Lesetheater”.

Foto Flyer © Brigitta Höpler, Fotos der Veranstaltung: © Dirk Simonsen, Barbara Moss (1)

21. April 2024 Kunst und Literatur beim Symposion Lindabrunn

Sonntag, 21. April 2024 Beginn: 15 Uhr

KUNST UND LITERATUR beim SYMPOSION LINDABRUNN

Seit 2021 führen im Frühling Lesungen und Performances über die grüne Wiese zu den Kunstwerken des Symposions Lindabrunn. Die Autor*innen schöpfen aus der Synergie zwischen Kunst und Literatur und bringen eigene Interpretationen zum bildhauerischen Erbe dar. Dauer des Spaziergangs ca 1,5 Stunden. Ausklang mit Buffet im Vereinshaus des Symposions. Eintritt frei, Bücherkauf und Spenden gern gesehen. Ausgangspunkt für den Spaziergang: Parkplatz Hernsteiner Straße kurz nach Ortsende von Lindabrunn, Gemeinde Enzesfeld-Lindabrunn PLZ 2551.

Moderation, Führung zu den Kunstwerken: KORINNA LINDINGER und Lesungen von

EL AWADALLA zu Gerhard Class (1979)

„Der Zwerg mit den silbernen Rippen“. Die Lesung aus dem ersten Roman  – erschienen 2005 – der Autorin El Awadalla korrespondiert mit einer Skulptur des deutschen Bildhauers Gerhard Class, die sich als Sarkophag interpretieren ließe. In dem Roman, der in liebevoll-ironischer Manier die Stärken und Schwächen einer Dorfgemeinschaft im Nordburgenland zeichnet, entwickelt sich rund um das Verschwinden eines Mitbewohners wilder Tratsch und Klatsch, der im Lauf des Geschehens den Rang eines Mythos erreicht.

DAVID BRÖDERBAUER zu Doru Covrig (1979)

„Die Halbe Welt“. Ausschnitte aus dem 2023 erschienenen Roman von David Bröderbauer, in dem es um die Utopie eines zum Zweck des Naturschutzes geteilten Erdballs geht. Die Radikalität dieses Gedankens rüttelt ebenso auf wie gegenwärtige Aktionen rund um den Klimaschutz. Der ökologische Fußabdruck, den jede/r Einzelne von uns in der Welt hinterlässt, wird immer größer, solange der Mensch nicht auf die Ausbeutung von natürlichen Ressourcen verzichtet. Die am Boden eingelassenen, riesenhaften Schuhabdrücke des rumänischen Bildhauers Doru Covrig scheinen einen solchen Gedanken zu illustrieren.

GABRIELE PETRICEK zur Gemeinschaftsarbeit „Mauer“ (1979)

Die Fortschreibung ihres Textes „Des Unterbrechens Sinn ist das Weiterführen“ zum Land Art-Werk „Japanische Linie“ für den Literatur Raum im Bildhauerhaus in St. Margarethen nimmt jene Verbindung wieder auf, welche die internationalen Künstler*innen des Lindabrunner Symposions mit der Gemeinschaftsarbeit „Mauer“ suchten. Die „Mauer“ weist in Richtung Burgenland, wo das 1959 von Karl Prantl gegründete Symposion Europäischer Bildhauer Vorbild war.

BEATRICE SIMONSEN zur Gemeinschaftsarbeit „Gesteinsformation“ (1976)

Die aktuelle Erzählung „Im Fluss“ von Beatrice Simonsen interpretiert die Gemeinschaftsarbeit der drei Bildhauer Hiromi Akiyama (JP), Gerhard Class (D) und Adolf Ryszka (PL) auf ganz persönliche Art und Weise. Die von den Bildhauern geschaffene Gesteinsformation lädt wie ein freigelegter Fluss zu einer Bootsfahrt ein. Während das Boot seine einträchtige Mannschaft durch die steinernen Wellen trägt, philosophiert diese über Zeit und Traum. 

Biographien der Mitwirkenden:

El Awadalla, geb. 1956 in Nickelsdorf. Dialektgedichte und Poetry Slams. Zahlreiche Bücher, u. a.: Seawas, bist a krank? / Tiefe und tiefgründige Dialoge im Krankenhaus, Milena Verlag, Wien 2014, Seawas, Grüssi, Salamaleikum / Tiefe und tiefgründige Dialoge in der U-Bahn. Milena Verlag 2012, dort und da – oder: wie klein die welt ist. (Mit Fotos von Luca Faccio), Sisyphus Verlag.  „good luck – good bye“ (2018), „Zu viele Putzfrauen“, 2020, Milena Verlag.

David Bröderbauer, geboren 1981 in Zwettl. Studium der Biologie, Forschungsreisen nach Costa Rica und China. Absolvent der Leondinger Akademie für Literatur. Die Romane Wolfssteig(2019), Waltauchen(2020) und Die Halbe Welt(2023) sind alle im Milena Verlag erschienen. Träger des Heinrich-Gleißner-Förderpreises 2019.

Korinna Lindinger lebt als Soziologin, Künstlerin und Kuratorin in Wien. Sie forscht und lehrt an der Universität für angewandte Kunst Wien und der TU Wien zu Raum und sozialer Ungleichheit sowie interdisziplinären und spielerischen Ansätzen in Kunst und Empirie. Seit 2020 ist sie Teil der künstlerischen Leitung am Symposion Lindabrunn.

Gabriele Petricek, Krems → Wien. Zuletzt: „Die Unerreichbarkeit von Innsbruck“ (2018) und „Am Ufer meines Setzkastens“(2021) bei Sonderzahl. „PASSAGES: Crossings Borders Openings, In Conversation with Austrian Writers, The Austrian-American Podium Dialog“, Hg. mit Margarete Lamb-Faffelberger (Peter Lang, New York, 2022). Übersetzungen ins Amerikanische, Englische, Bulgarische, Hindi. Writer-in-Residence in den USA, Großbritannien, Slowenien, Italien. Veranstalterin von LITERATUR AM STEG an der Alten Donau (2014 – 2019), Co-Veranstalterin des Austrian-American Podium Dialog in Easton, PA (2013, 2015, 2018). 

Beatrice Simonsen lebt als Autorin und Kulturvermittlerin in Wien. Konzipiert und organisiert seit 2013 intermediale, synergetische Veranstaltungen. Literarische Publikationen in Anthologien, Kunstbüchern und im Hörfunk. Zuletzt: Kunst und Literatur. Der Literatur Raum im Bildhauerhaus in St. Margarethen im Burgenland(HG., 2019), Der Himmel bis zur Erde(Erzählungen, 2022). Sie ist Teil des Wiener Autorinnen-Kollektivs „Die Seefrauen“. 

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Eine Veranstaltung von Kunst und Literatur mit dem Verein Symposion Lindabrunn und der Grazer Autorinnen Autorenversammlung.
Konzept, Organisation: Beatrice Simonsen

Fotos © Dirk Simonsen: Symposion Lindabrunn, Beitragsbild © Sandra Eichinger

7. April 2024 VOLLE BLÜTE im Botanischen Garten Wien

Hommage an Friederike Mayröcker

VOLLE BLÜTE Literatur im Botanischen Garten Wien

Sonntag, 7. April 2024 Literarischer Spaziergang:

HOMMAGE AN FRIEDERIKE MAYRÖCKER “meinen Schatten wirft ein Fliederbaum”

mit Lesungen von
VERENA GOTTHARDT “Hochoben das Feld”
MILA HAUGOVÁ “Zwischen zwei Leeren”
FRIEDA PARIS “BLANCHE”
und mit einer Einführung zu Friederike Mayröckers floraler Poetik von
KATHARINA MANOJLOVIC

und Kunst im kleinen Glashaus im April von Verena Gotthardt “geSCHICHTEN”

Botanik: David Bröderbauer / Moderation: Beatrice Simonsen 

Beginn der Spaziergänge jeweils um 15.30 Uhr (Dauer ca 2 Stunden). Treffpunkt beim Gartenportier am Haupteingang des Botanischen Gartens, Mechelgasse 2, 1030 Wien

Anmeldung, Kosten und Informationen:

Wegen begrenzter Teilnehmer_innenzahl ist die Anmeldung über die Website des Botanischen Gartens erforderlich: botanischergarten.univie.ac.at

Auskunft Tel. 01 4277 56401 oder per Mail grueneschule@univie.ac.at

Teilnahmegebühr: 10 € Normalpreis (7 € ermäßigter Preis für Mitglieder des Vereins der Freunde des Botanischen Gartens). Kostenlos für Kinder bis 10 Jahre. 

Literarische Spaziergänge im Botanischen Garten verbinden Kunst und Natur, Wissen und Fantasie. Autor_innen lesen aus ihren Werken, Botaniker_innen stellen den Bezug zur Pflanzenwelt im Garten her. Musik und Kunst bilden weitere Anknüpfungspunkte. Darüber hinaus laden Workshops zur literarischen Produktion ein. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme! Unter diesem Link zum Botanischen Garten können Sie einen Trailer und Dokumentationen der Spaziergänge 2022 ansehen.

Nächste literarische Spaziergänge:

Sonntag, 9. Juni 2024  ~ „ein wenig durchs Geäst, ein wenig durch den Hain“ mit Lesungen und Performances von

JASMIN GERSTMAYR, SANDRA HUBINGER, GÜNTHER KAIP und IVANA MILOŠ.

Sonntag, 6. Oktober 2024  ~ „weiter den Weg über fliegende Gräser“ mit Lesungen und Musik von

JULIA COSTA, SOPHIA LUNRA SCHNACK und CHRISTOPH SZALAY. 

Alle Spaziergänge werden von David Bröderbauer (botanisch) und Beatrice Simonsen (literarisch) moderiert.

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Schreibworkshops mit BRIGITTA HÖPLER an Freitagen 15.30 – 17.30 Uhr

14. Juni und 11. Oktober 2024 “Blattentfaltungen. Manche Worte fliegen aufs Papier, andere wachsen leise“.
Teilnahmegebühr: € 45. Anmeldung und Information: brigitta.hoepler@gmx.at

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Biographien der Mitwirkenden:

Verena Gotthardt, geboren 1996 in Klagenfurt. Studierte bis 2022 an der Universität für angewandte Kunst in Wien Bildende Kunst/Fotografie und Paris an der ENSAPC. Sie schreibt in slowenischer und deutscher Sprache. Veröffentlichungen: 2013 „Najdeni nič“ (Gedichte), 2018 „herausgehen“ (Kurzgeschichten, Hermagoras – Verlag) und 2023 „lass mir die Ahnung von gestern (Gedichte, Bibliothek der Provinz). 2022 wurde sie mit dem Text „die jüngste zeit“ für den Ingeborg Bachmannpreis nominiert. Ihre Texte erschienen in verschiedenen Zeitschriften und Anthologien, wie Rastje, Nedelja, Reibeisen, Unke, Lichtungen, die Brücke und die literarische Welt. Sie lebt und schreibt in Wien. https://verenagotthardt.com

Mila Haugová gilt als die wichtigste slowakische Dichterin ihrer Generation. Sie hat mehr als 20 Bücher herausgegeben, zuletzt: Ein Reh sieht zum Polarstern, Von Pflanzheiten, Stigma: schreiben. In der Edition Korrespondenzen erschienen die Gedichtbände Sandatlas (2001), Schlaflied wilder Tiere (2011), Zwischen Zwei Leeren (2020). Preise: 2020 erhielt sie für ihr Werk den renommierten Vilenica International Literary Prize, Slowenien. In der Slowakei erhielt sie 2014 den Dominik Tatarka-Preis für den Lyrik-Band Cetonia Aurata und die autobiographische Prosa Das harte Holz der Kindheit, 2023 den Slowakischen Pribina Orden 2. Klasse für ihr Lebenswerk. Mila Haugová lebt mit ihrer Tochter und zwei Enkelinnen in Bratislava und Zajačia Dolina (Hasental).

Katharina Manojlovic ist Autorin und Ausstellungskuratorin in den Bereichen Literatur und zeitgenössische Kunst. Co-Kuratorin der Ausstellung „ich denke in langsamen Blitzen“. Friederike Mayröcker. Jahrhundertdichterin“ am Literaturmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek (Laufzeit: 18. 4. 2024 – 16. 2. 2025).

Frieda Paris, MA of Arts, geboren 1986 in Ulm. Abitur und Gesellin zur Damenschneiderin in Wald. Seit 2010 lebt sie in Wien. Dort studierte sie Theater,- Film und Medienwissenschaft sowie Sprachkunst. Paris entwickelt Hörspiele (zuletzt »HERZBEFELLT, ein Nachrufen«) und Gedichte, immer nah am Material. 2020 war sie Finalistin für den 28. Open Mike. »Nachwasser« ist ihr Debüt (2024 bei Voland & Quist).

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Bei allen Veranstaltungen werden zum Zweck der Öffentlichkeitsarbeit Fotos und Videos aufgenommen. 

Programm: Beatrice Simonsen. Eine Kooperation des Vereins KNL – Kunst oder Natur und Literatur mit dem Botanischen Garten der Universität Wien. Mit Dank für die Unterstützung an den 3. Bezirk / Wien und die Grazer Autorinnen Autorenversammlung.

Fotos der Veranstaltung © Franziska und Dirk Simonsen

Mai – Oktober 2023 VOLLE BLÜTE im Botanischen Garten der Universität Wien

VOLLE BLÜTE Literatur im Botanischen Garten 2023

Sonntag, 15. Oktober 2023 Literarischer Spaziergang

Hamed Abboud „Getto der wütenden Bäume“
Margit Mössmer „Palmherzen“ 
Tanja Raich „Klang des Waldes“ 

Botanik: David Bröderbauer / Moderation: Beatrice Simonsen 

Beginn der Spaziergänge jeweils um 15.30 Uhr (Dauer ca 2 Stunden). Treffpunkt beim Gartenportier am Haupteingang des Botanischen Gartens, Mechelgasse 2, 1030 Wien.

Anmeldung, Kosten und Informationen:

Die Anmeldung zu den literarischen Spaziergängen ist aufgrund einer begrenzten Teilnehmer_innenzahl unbedingt über die Website des Botanischen Gartens erforderlich: botanischergarten.univie.ac.at

Auskunft Tel. 01 4277 56401 oder per Mail grueneschule@univie.ac.at

Teilnahmegebühr: 10 € Normalpreis (7 € ermäßigter Preis für Mitglieder des Vereins der Freunde des Botanischen Gartens). Kostenlos für Kinder bis 10 Jahre. 

Literarische Spaziergänge im Botanischen Garten verbinden Kunst und Natur, Wissen und Fantasie. Autor_innen lesen aus ihren Werken, Botaniker_innen stellen den Bezug zur Pflanzenwelt im Garten her. Musik und Design bilden weitere Anknüpfungspunkte. Darüber hinaus laden Workshops zur literarischen Produktion ein. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme! Unter diesem Link zum Botanischen Garten können Sie einen Trailer und Dokumentationen der Spaziergänge vom Vorjahr ansehen.

Sonntag, 3. September 2023 Übersetzungsworkshop

Versatorium „Setzlinge und Übersetzen“ 10 bis 17 Uhr im Botanicum mit Spaziergang durch den Garten.
Das Übersetzerkollektiv Versatorium lädt zum genauen Lesen und Übersetzen in den Botanischen Garten: “Wir werden uns viele Fragen über Sätze, Übersetzen, Schriftzeichen und Blumennamen stellen und uns Gedichten aus dem Band 空椅子 Empty Chairs der Dichterin Liu Xia widmen. Wir freuen uns sehr auf Ihr Kommen.”

Kostenlose Teilnahme für alle Interessierte ohne Anmeldung. Der Worskhop beginnt mit einer botanischen Führung durch den Garten (Kosten 4 €). Treffpunkt beim Gartenportier, Haupteingang Mechelgasse 2, 1030 Wien. Nähere Informationen: transl@versatorium.at

Sonntag, 17. September 2023 Familienführung mit Lesung

Die Autorin und Biologin Andrea Grill liest aus ihrem Kinderbuch Fiffy und Maurice im Rahmen der Familienführung 15 bis 16 Uhr.
„Von ungewöhnlichen Freundschaften liest man ja öfter mal. Aber eine fleischfressende Pflanze und eine Stechmücke, das hat es noch nie gegeben! Mit viel erzählerischer und zeichnerischer Lust berichten Andrea Grill und Deborah Sengl von den Abenteuern ihrer beiden Held*innen …“ (Verlag Luftschacht).

Anmeldung und Kosten: https://botanischergarten.univie.ac.at/veranstaltungen/fuehrungen/#c572334

Freitag, 22. September 2023 Schreibworkshop 

Brigitta Höpler „Blattentfaltungen. Manche Worte fliegen aufs Papier, andere wachsen leise“ 15.30 bis 17.30 Uhr.
Anmeldung: brigitta.hoepler@gmx.at.

Sonntag, 4. Juni 2023 Literarischer Spaziergang 

Bettina Balàka „Der Opuntiendorn“ 
Katharina J. Ferner “almpoetik // oimgstanzln”
Semier Insayif „boden los“
Beatrice Simonsen „Ein Wispern in den Bäumen“ 

Botanik: Barbara Knickmann / Moderation: Frieda Paris 

Sonntag, 7. Mai 2023 Literarischer Spaziergang 

Bernadette Haller & Esther Engel „Blumen erröten“
Risako Hiramatsu a capella „Japanische Blätter“
Margret Kreidl “Koste den Gärtner“
Dine Petrik „Im Bambuswäldchen“ 

Botanik: David Bröderbauer / Moderation: Beatrice Simonsen 

Teilnehmende Autor_innen und Künstler_innen:

Oktober 2023

Hamed Abboud, geboren 1987 in Deir Ez-Zor, Syrien. 2012 Flucht aus Syrien mit Zwischenstationen in Ägypten, Dubai und der Türkei. Er lebt seit 2014 als Autor in Österreich. Veröffentlichungen seit 2005 in Syrien und im Mittleren Osten. 2017 erschien “Der Tod backt einen Geburtstagskuchen” (arabisch/deutsch im Verlag pudelundpinscher), 2020 “In meinem Bart versteckte Geschichten” und 2023 “Meine vielen Väter” (beide Edition Korrespondenzen). 

Margit Mössmer ist Autorin und Kulturvermittlerin und lebt in Wien. Im Frühjahr 2023 veröffentlichte sie den Roman »Das Geheimnis meines Erfolgs« im Leykam Verlag. Nach ihrem Debüt »Die Sprachlosigkeit der Fische« (2015), das als bestes Debüt für den Franz-Tumler-Preis nominiert wurde, erschien 2019 der Roman »Palmherzen« (beide bei Edition Atelier).

Tanja Raich, 1986 in Meran (Italien) geboren, lebt als Lektorin und Autorin in Wien. Tätigkeit als Jurorin, u.a. beim Open Mike und Franz Tumler Preis. Verschiedene Preise und Stipendien, u.a.: Finalistin beim Floriana Literaturpreis, Ö1-Literaturwettbewerb „Aber sicher“, Start-Stipendium des BKA, Literaturpreis Frontiere – Grenzen. 2015 initiierte sie eine neue Literaturreihe bei Kremayr & Scheriau mit Fokus aufdeutschsprachige Debüts, wo sie bis 2020 als Programmleiterin tätig war. Derzeit leitet sie das Literatur- und Kinderbuchprogramm beim Leykam Verlag. Ihr Debütroman „Jesolo“ (Blessing 2019) wurde für den Österreichischen Buchpreis Debüt 2019 sowie für den Alpha Literaturpreis 2019 nominiert. Im Februar 2022 ist die von ihr herausgegebene Anthologie „Das Paradies ist weiblich. 20 Einladungen in eine Welt, in der Frauen das Sagen haben“ bei Kein & Aber erschienen, im August 2022 ihr zweiter Roman „Schwerer als das Licht“ bei Blessing.

September 2023

Andrea Grill lebt als Dichterin und Schriftstellerin in Wien und Amsterdam, sie ist promovierte Evolutionsbiologin und übersetzt aus mehreren europäischen Sprachen. Seit 2005 erschienen zwei Lyrikbände, sechs Romane, Erzählungen, Essays und Kinderbücher. Sie wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Förderpreis zum Bremer Literaturpreis (2011) und dem Anton-Wildgans-Preis (2021). Der Roman „Cherubino“ war 2019 für den Deutschen Buchpreis nominiert. Ihr Kinderbuch “Sam und die Evolution” war nominiert als “Wissenschaftsbuch des Jahres” 2023. Ihr Gedichtband “Happy Bastards” stand auf der Liste der Lyrikempfehlungen der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. www.andreagrill.org

Versatorium ist eine Plattform für Übersetzer_innen, Wissenschaftler_innen und Künstler_innen, die gemeinsam literarisch übersetzen und den Übersetzungsprozess theoretisch reflektieren. Die Ergebnisse dieser Arbeit, Gedichte nach Gedichten und theoretische Erwägungen, werden u. a. in der hauseigenen Reihe veröffentlicht. Der erste Band der Reihe zum Werk von Charles Bernstein (Wien 2013) wurde 2015 mit dem Preis der Stadt Münster für internationale Poesie und ihre Übersetzung ausgezeichnet. Die Übersetzung von la terra più del paradiso von Roberta Dapunt wurde 2017 mit der Übersetzerprämie des Bundeskanzleramtes Österreich ausgezeichnet. die krankheit wunder wurde 2021 mit der Übersetzerprämie ausgezeichnet und von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in die Lyrikempfehlungen 2021 aufgenommen.

Juni 2023

Bettina Balàka, geboren in Salzburg, lebt als freie Schriftstellerin in Wien, schreibt Romane, Erzählungen, Lyrik, Essays. Ausgezeichnet unter anderem mit dem Ö1-Essay-Preis, Friedrich-Schiedel-Literaturpreis, Georg-Trakl-Förderungspreis für Lyrik und dem Kinderbuchpreis der Jury der jungen Leser*innen. Zuletzt erschienen das Kinderbuch „Dicke Biber – ein Umweltschutzkrimi“ sowie die Anthologie „Wechselhafte Jahre – Schriftstellerinnen übers Älterwerden“, beide bei Leykam.

Katharina J. Ferner lebt als Poetin und Performerin in Salzburg. Redaktionsmitglied der Literaturzeitschrift mosaik. Jüngste Veröffentlichung: „krötentage“ (Limbus, 2022). Unter dem Titel „Ferner dichtet“ schreibt sie wöchentlich eine poetische Kolumne in der Salzburger Krone. Gemeinsam mit Kalinka Kalaschnikow organisiert sie die Lesereihe „. . . das nackte Wort“. Mehr Infos: www.kj-ferner.at

 semier insayif, geb.1965, lebt in wien als freier schriftsteller, kunst- und kulturmanager, kommunikations- und verhaltenstrainer, trainer für interaktionsanalyse, systemischer coach/berater, mediator, supervisor, fitnessberater und –instructor, personal trainer.seit 1993 freier schriftsteller, lesungen und sprechperformances im in- und ausland, zahlreichen veröffentlichungen in literaturzeitschriften, kunstkatalogen , anthologien, im rundfunk, publikationen zuletzt: “herzkranzverflechtung” (Gedichte, hochroth Verlag, Wien 2018), “mondasche” (Klever Verlag, Wien 2019), “ungestillte blicke oder vom bebildern eines kopfes und beschriften desselben” (Gedichte, Klever Verlag, Wien 2022).

Beatrice Simonsen lebt als Autorin und Kulturvermittlerin in Wien. Konzipiert und organisiert seit 2013 intermediale, synergetische Veranstaltungen („Kunst / Natur und Literatur“). Seit 2014 performative Auftritte und literarische Publikationen in Anthologien, Kunstbüchern und im Hörfunk. Mitglied der GAV und von Literaturkreis PODIUM. Zuletzt: HG.: Kunst und Literatur. Der Literatur Raum im Bildhauerhaus in St. Margarethen im Burgenland. Verlag für moderne Kunst, Wien 2019. Sowie der Erzählband Der Himmel bis zur Erde edition lex liszt 12, Oberwart 2022.

Mai 2023

Esther Engel, Medizinerin, Qi Gong-Lehrerin, Clown-Schülerin: “Meinen Namen Esther – „Myrthenstern“ – habe ich von meiner Zillertaler Großmutter. Herumstreifen in der Natur ist meine Lieblingsbeschäftigung. Dabei entdecke und sammle ich Klänge, Gerüche, Farben, Genießbares, Heilendes.” 

Bernadette Haller, Ärztin. Geboren in Bregenz. Lebt und arbeitet in Wien, schreibt seit 1988 Haiku. Veröffentlichungen: 2004 Nur Siebzehn Silben(Privatdruck). Seit 2007 Herausgabe der Pillow Box. Seit 2012 Herausgabe der Libelle. 2012 Beitrag in Matrix 28 Atmendes Alphabet für Friederike Mayröcker. 2014 Hinter der Brille (Edition Thurnhof mit Offsetfarblithographien von Angelika Kaufmann). Beiträge 2016–2020 in der OÖ Kulturzeitschrift Landstrich.

Risako Hiramatsu, Sängerin. Die in Wien lebende Sopranistin hat sich in den letzten Jahren intensiv mit Vertonungen von Haikus und Tankas beschäftigt und vielgestaltige Programme (u.a. in der Alten Schmiede Wien) zusammengestellt, die Brücken zwischen den Kulturen und Zeiten schlagen. Sie singt a capella Vertonungen moderner und zeitgenössischer Gedichte japanischer Komponisten und neu vertonte Haikus und Tankas von Wolfram Wagner und Gottfried von Einem.

Margret Kreidl geboren 1964 in Salzburg, lebt als freie Schriftstellerin in Wien. Lehrbeauftragte am Max Reinhardt Seminar. Lyrik, Prosa, Theater­stücke, Hörspiele und Libretti, Textinstallationen. Aufführungen, zuletzt: Dankbare Frauen. Komödie, ins Hebräische übersetzt von Yotam Benshalom, Tel Aviv 2022. Veröffentlichungen, zuletzt: Mehr Frauen als AntwortenGedichte mit Fußnoten, Edition Korrespondenzen 2023; Wien, Schwedenplatz. polyphon,hg. von Lucas Cejpek und Margret Kreidl, Sonderzahl Verlag 2023. http://www.literaturport.de/Margret.Kreidl/

Dine Petrik, geboren 1942 in Unterfrauenhaid (Bgld.), lebt in Wien. Schreibstart mit 50. Lyrikerin, Reisebücher, Romane (16 Bücher), mehrere Artikel und Essays in hiesigen Medien, mehrere Arbeiten über die Lyrikerin Hertha Kräftner: Gesichtserkennung / 100 Jahre Burgenland (Ö1-Kunstsonntag 2019), die Hertha Kräftner-Biografie Ich bin wie ein kaltes Reptil (2022) und im Salzburger Nachtstudio (ORF-Ö1): Was geschah mit Hertha K.?. Zahlreiche Lyrikbände, zuletzt Handgewebe lapisblau (2023, Verlag Bibliothek der Provinz).


Bei allen Veranstaltungen werden zum Zweck der Öffentlichkeitsarbeit Fotos und Videos aufgenommen. Alle Fotos © Dirk Simonsen. Fotos Juni © Erika Kronabitter (1), Dirk Simonsen, Hans Zeyer (3).

Kuratorin und Programm: Beatrice Simonsen

Eine Kooperation des Vereins KNL – Kunst oder Natur und Literatur mit dem Botanischen Garten der Universität Wien. Beitragsbild © Norma Kiskan

Mit Dank für die Unterstützung an den 3. Bezirk / Wien und die Grazer Autorinnen Autorenversammlung!

30. September 2023 Werkstatt für zeitgenössische Wahrnehmung Schützen am Gebirge

Kunst und Literatur im Keramik-Atelier von Eveline Lehner                        

Werkstatt für zeitgenössische Wahrnehmung
Eisenstädter Straße 54, 7081 Schützen am Gebirge

Samstag, 30. September 2023, Beginn: 16 Uhr

Ausstellung
Keramiken von Eveline Lehner und
analoge SW-Fotografien von Johan Nane Simonsen

Ausstellungsbesichtigung, Gespräche im Garten bei Tee, Wein und Brot mit den Künstler*innen und Autorinnen

Lesungen aus neuen Büchern und Texten
Karin Ivancsics “Zugvögel sind wir” (statt Petra Ganglbauer, die krankheitsbedingt absagen musste), Dine Petrik „Pariser Tagebuch“ und Beatrice Simonsen „Teezeit in 17 Silben“

Eveline Lehner, Keramikerin, Objektkünstlerin und vormals Geschäftsführerin der legendären Cselley Mühle, lädt zum Kennenlernen ihres neuen Kunstorts in Schützen am Gebirge ein. In ihrem Atelier hat sie eine „Werkstatt für zeitgenössische Wahrnehmung“ eingerichtet. Diese soll etablierten wie jungen Künstler:innen die Möglichkeit geben, ihre Sicht der Welt am Puls der Zeit zu zeigen. 

Am 30. September gibt es eine ausgewählte Schau einiger ihrer eigenen aktuellen Arbeiten, in denen sich Eveline Lehner – wie seit langem – dem „Formen des Nicht-Sichtbaren“ widmet. Weiters präsentiert der junge Wiener Fotograf Johan Nane Simonsen analoge SW-Fotografien, die in einer Fotoschachtel versammelt, der Flüchtigkeit des Augenblicks huldigen. Hierzu verfasste die Autorin Beatrice Simonsen japanischen Haikus nachempfundene Gedichte, schafft somit die Verbindung von Text und Bild. Die Autorin und Radiomacherin Petra Ganglbauer liest neue Gedichte über eine Welt, die „an allen Ecken und Enden brennt, ein Schlachtfeld voll waldloser Wälder“. Die Dichterin und Essayistin Dine Petrik widmet sich in ihrer Lesung dem Pariser Tagebuch von Hertha Kräftner und ihrem intensiven dichterischen Schaffen. 

„Zeitgenössische Wahrnehmungen“ im feinen Ambiente von Atelier und Garten von Eveline Lehner: ein Artist Run Space– ein Ort zum Ausprobieren, der sich nicht festlegen will, sondern durch ihre Nutzer:innen entsteht. Eine Experimentierfläche, die flexibel genutzt wird als Galerie, Produktionswerkstatt und Off Space, wo Neues entstehen kann. 

Eine Veranstaltung der GAV-Burgenland in Kooperation mit Eveline Lehner.

Fotos: © Keramik von Eveline Lehner, analoge Kontaktabzüge auf Karton Johan Nane Simonsen. Fotos der Veranstaltung: © Dirk Simonsen  

24. Juni 2023 Lesung Maria Biljan-Bilger Ausstellungshalle in Sommerein

Samstag, 24. Juni 2023 um 18 Uhr

liest Beatrice Simonsen aus “Der Himmel bis zur Erde” (edition lex liszt 12) u.a. die Erzählung “Sonnenanbeterin”, die von der Keramikkünstlerin Maria Biljan-Bilger und ihrem ehemaligen Lebensgefährten Wander Bertoni inspiriert wurde. Die von Friedrich Kurrent zu Ehren seiner Frau erbaute Halle liegt am Rande des Ortes in herrlicher Natur. Besonders sehenswert sind natürlich die Werke der Künstlerin. Die Lesung wird vom jungen preisgekrönten Gitarristen Leon Ravnikar begleitet. Der Verein Ausstellungshalle Maria Biljan-Bilger verköstigt mit kleinem Buffet. Eintritt frei! Spenden willkommen! (mit Unterstützung der edition lex liszt 12)

Maria Biljan-Bilger Ausstellungshalle, Hauptstraße 61, 2453 Sommerein im Leithagebirge.

Fotos © Eva Schreiber, Beatrice und Dirk Simonsen