24. April 2022 Kunst und Literatur beim Symposion Lindabrunn

 

Kunst und Literatur beim Symposion Lindabrunn am Sonntag, 24. April 2022 um 15 Uhr

Autorinnen und Autoren der GAV lesen und performen auf einem Spaziergang zu ausgewählten Skulpturen des Symposions Lindabrunn – MANFRED CHOBOT zu Oskar Höfinger, RAOUL EISELE zu Mathias Mollner und Gerda Schorsch, die grauenfruppe zu Ulrike Truger und BEATRICE SIMONSEN zu Shigeru Shindo.

Ausgangspunkt für den Spaziergang: Parkplatz Hernsteiner Straße kurz nach Ortsende der Gemeinde Enzesfeld-Lindabrunn (PLZ 2551). Dauer des Rundgangs ca. 2 Stunden. Eintritt frei!

EINE HIMMELSLEITER AUS WORT UND STEIN
Literaturspaziergang zu den Skulpturen des Symposion Lindabrunn

Am Sonntag, 24. April 2022 um 15 Uhr lädt der Verein Symposion Lindabrunn in Kooperation mit Beatrice Simonsen von Kunst und Literatur zu einem Literaturspaziergang. Er führt über die grüne Wiese zu den Kunstwerken des Skulpturenparks und folgt zeitgenössischen Texten von Manfred Chobot, Raoul Eisele, grauenfruppe und Beatrice Simonsen.

Die Schriftsteller*innen der Grazer Autor*innenversammlung lesen und performen Werke, die von der Geschichte des Ortes und seinen Skulpturen inspiriert sind. Manfred Chobot nahm schon in den 1970er Jahren an den Lindabrunner Symposien teil. Damals wurde er von Mathias Hietz eingeladen. Auch den Gründer des internationalen Bildhauereisymposions beflügelte der Dialog zwischen Skulptur und Literatur. Chobot widmet sich in seiner Lesung einem der frühen Werke am Gelände. Er wird von den ersten Symposionsjahren erzählen und aus seinen brandaktuellen Hyper-Texten lesen. Sie loten den Kosmos zwischen Sein und Schein aus, der die Künstler*innen am Ort auch damals schon beschäftigte.

Das Performerinnenkollektiv grauenfruppe (Daniela Beuren, Elke Papp, Karin Seidner, Martina Sinowatz) agiert am 24. April zwischen Stein und Sein. Unter dem Titel “Lebende Bilder zum Steinerweichen” durchbrechen die vier Autorinnen mit ihrer lustvollen assoziativen Montagetechnik alle Materialgrenzen und -widerstände. Die Mitspazierenden werden von den Künstlerinnen zum Hören und Schauen, zum Interagieren, Phantasieren und Probieren eingeladen, zum Ertasten geschlossener und offener Formen, Be-Greifen und Durchdenken. Das Programm ist nicht in Stein gemeißelt.

Der Text des jungen Autors Raoul Eisele bezieht sich auf ein neueres, nicht steinernes, Werk im Skulpturenpark. „Das Dorf“ von Mathias Mollner und Gerda Schorsch aus dem Jahr 2010/11 isteine Serie von kleinen Holzhäusern. Sie stehen wie zurückgelassene Hüllen auf der Wiese, Manche versinken im Boden, andere strecken ihre hölzernen Körper widerspenstig in den Himmel.

Nach dem Weg in den Himmel fragt Beatrice Simonsen in ihren neuen Texten. Sie bezieht sich dabei auf die Steinskulptur des japanischen Künstlers Shigeru Shindo. Die „Himmelsleiter“ (1975) ist Teil des Kommunikationszentrums. Diese von den Künstler*innen in einem kleinen Steinbruch geschaffenen Arena ist bis heute lebendiges Herz des Kulturschaffens in Lindabrunn. (Korinna Linninger, VSL – Verein Symposion Lindabrunn, www.symposion-lindabrunn.at)

INFORMATIONEN ZU DEN AUTOR_INNEN:

Manfred Chobot, * 1947 in Wien. Von 1991 bis 2004 Herausgeber der Reihe „Lyrik aus Österreich“. Redakteur der Literaturzeitschrift „Podium“ (1992 bis 1999) und „Das Gedicht“ (1999 bis 2002). Nur fliegen ist schöner. Gedichte (Löcker 2017); Franz – Eine Karriere. Erzählungen (Löcker 2017); In 116 Tagen um die Welt – Ein Logbuch(Löcker 2019); Das Hortschie-Tier & die Lurex-Frau. Hyper-Texte (Lex Liszt 2022); Hawaii. Mythen und Götter(Wieser 2022). Homepage: www.chobot.at. Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Manfred_Chobot. Literaturport: http://www.literaturport.de/Manfred.Chobot/

Raoul Eisele, * 1991, lebt in Wien. Studierte Germanistik und Komparatistik. Zuletzt erschien sein Buch “einmal hatten wir schwarze Löcher gezählt”, Schiler & Mücker, Berlin 2021. www.raouleisele.com

grauenfruppe, * 1995. Die grauenfruppe verfolgt das avantgardistische Prinzip der assoziativen Montage in Wort und Aktion. Das Kollektiv besteht aus vier Autorinnen (Daniela Beuren, Elke Papp, Karin Seidner, Martina Sinowatz), die seit 1996 ihre gemeinsamen Texte als literarische Performances an verschiedenen Orten umsetzen, u.a. Linz (Stifterhaus), Wien (Literaturhaus, MQ Tanzquartier), Klagenfurt (Musilhaus), Leipzig (Buchmesse). Siemens Literaturpreis 2003, Jurypreis Lyrik hautnah (Ö1) 2015. Zahlreiche Veröffentlichungen in Zeitschriften, zuletzt 2020 „(mehr als ein) KÖRPER, (mehr als) EIN-SATZ“ in: SchreibRÄUME 2/20”, 108–117. https://schreibraeume-magazin.at/magazin2-2020/ Buchveröffentlichung, Beiträge in Büchern zuletzt: Mathilda reist. In: Reisen im Damenabteil: Frauen erzählen. Hg. vom Autonomen Frauenzentrum Linz, 2009. Vogelfrei. In: Freiheit und Feminismen. Frauen* beraten Frauen* (Hg.), Gießen: Psychosozial Verlag 2020. Vogelfrei als Lockdown-Performance: http://grauenfruppe.at/video/Vogelfrei_grauenfruppeSL.mp4

Beatrice Simonsen, * 1955, lebt als Autorin, Literaturkritikerin und Kulturvermittlerin in Wien und im Burgenland. Herausgabe von zwei Bänden „Grenzräume“ (Südtirol und Burgenland), sowie „Der Literatur Raum im Bildhauerhaus in St. Margarethen im Burgenland“ (Verlag für Moderne Kunst, 2019). Literarische Publikationen in Anthologien, Zeitschriften und im Hörfunk. 2022 erscheint ihr Erzählband “Der Himmel bis zur Erde” (edition lex liszt 12).

Eine Kooperation mit dem Verein Symposion Lindabrunn und der Grazer Autorinnen Autorenversammlung. Konzept und Organisation: Beatrice Simonsen.

 

Fotos © Dirk Simonsen