Nachlese Gemeinsam unterwegs am 25. September

“eine gewellte steinkulisse, besetzt, belesen und angehüpft, und eine literarische ameisenstraße, die sich durch die büsche schlägt, bei kaiserwetter, gesäumt, beäugt von den gottesanbeterinnen, den hügel-herrinnen” (Natalie Deewan)

… Der Sonntag Nachmittag auf dem Hügel von St. Margarethen begann mit lebhaften Erinnerungen an die Zeit der Internationalen Bildhauersymposien von SEBASTIAN PRANTL während einer Führung durch das Bildhauerhaus und zu einigen Skulpturen im Rahmen von Tag des Denkmals. Gespannt folgte eine Gruppe von rund 60 Personen seinen Ausführungen, auf die eine Lesung von SUSANNE TOTH zum Thema Denkmal folgte. Die Autorin nützte den Eichenhain rund um die Skulptur von Krishna Reddy als Raum für eine eloquente Performance. Danach lockten drei Autorinnen von kollektiv roman – NATALIE DEEWAN, VEZA QUINHONES-HALL und EVA SCHÖRKHUBER – ihre Zuhörer_innen hügelaufwärts, immer gemeinsam unterwegs auf den Spuren eines literarischen Experiments. Die mitreißende Wanderung auf dem dicht bewachsenen Hügel zwischen geheimnisvollen Sandsteinfiguren machte schließlich neugierig auf den letzten Programmpunkt im Bildhauerhaus, einer musikalischen Lesung mit LUNA AL-MOUSLI und SALAH AMMO. Beide aus Syrien stammend, zauberten sie eine fremdartige Welt in das burgenländische Bildhauerhaus, das somit die lange Tradition der Beherbergung internationaler Kunstschaffender wieder aufgreift. An diesem Tag war für die Gäste im LITERATUR RAUM im BILDHAUERHAUS etwas Besonderes spürbar, nämlich dass wir alle Teil einer gemeinsamen Bewegung auf dieser Welt sind.

Informationen zum Programm vom 25. September 2016

Fotos: © Natalie Deewan (Foto unten) und Dirk Simonsen (Galerie oben)

Literatur Raum im Bildhauerhaus 2016

25. September GEMEINSAM UNTERWEGS

 

Auf dem Hügel von St. Margarethen mit Skulpturen von Milena Lah

LITERATUR RAUM im BILDHAUERHAUS St. Margarethen im Burgenland

Sonntag, 25. September 2016

GEMEINSAM UNTERWEGS im Rahmen von TAG DES DENKMALS

Beginn 15 Uhr

Führung durch das Bildhauerhaus und zu einigen Skulpturen mit SEBASTIAN PRANTL, Choreograph und Obmann des Vereins Symposion Europäischer Bildhauer

* Lesung Performance mit SUSANNE TOTH 

* Wanderlesung mit kollektiv roman

* Musikalische Lesung mit LUNA AL-MOUSLI und SALAH AMMO

Wir sind gemeinsam in der Welt unterwegs – von manchen bleibt keine Spur zurück, andere hinterlassen Denkmäler, Gedenksteine. St. Margarethen war ab 1960 ein Ort der Erprobung für Bildhauerinnen und Bildhauer, die über neue Formen der Steinbildkunst nachdachten. Die steinernen Zeichen auf dem Hügel von St. Margarethen geben Zeugnis davon. Nach der Führung von Sebastian Prantl – Sohn des Bildhauers Karl Prantl – in die Vergangenheit der Internationalen Bildhauersymposien laden uns die Darbietungen der eingeladenen Autor_innen in die aktuelle Welt der Literatur ein. Zu jeder Zeit geht es in der Kunst ebenso um Erinnerung wie um Erneuerung, Experiment und Zukunftsvision. Daher widmet sich Susanne Toth mit einem literarischen Performance-Text den steinernen Denkmälern, die Gruppe kollektiv roman nimmt uns mit auf eine experimentelle Reise in die freie Welt der Wissenschaft und die junge syrischstämmige Autorin Luna Al-Mousli führt uns – musikalisch begleitet vom syrisch-kurdischen Musiker und Komponisten Salah Ammo – an den Ort ihrer Kindheit nach Damaskus. Dies alles macht spürbar, dass wir Menschen gemeinsam in der Welt unterwegs sind – lassen Sie sich von Kunst und Literatur inspirieren! Mehr Informationen zu unseren Gästen finden Sie auf dieser Seite weiter unten.

Kostenbeitrag: 10 € für Erwachsene (inkl. 1 Glas Wein), 5 € für Jugendliche

Ein Bus-Shuttle bringt Sie zum Preis von 10 € von Wien nach St. Margarethen direkt zum Bildhauerhaus und zurück nach Wien. Abfahrt ist in Wien am Schwedenplatz um 13.45 Uhr (erreichbar mit U1 und U4), Rückfahrt um ca. 18.15 Uhr. Buchung der Busfahrt bei beatrice.simonsen@gmx.at bis spätestens 18. September oder unter Tel. 0660/486 11 57.

Anfahrt zum Bildhauerhaus: Ruster Straße nach dem letzten Kreisverkehr in St. Margarethen, Parkplatz linker Seite am Fuße des Hügels, dem Schild “Bildhauerhaus” folgen. Mehr Informationen zum Ort siehe www.bildhauerhaus.at

Informationen zu den Autor_innen und Künstler_innen:

Luna Al-Mousli

Luna Al-Mousli © Marie-Christine Gollner-Schmid

Luna Al-Mousli                       Foto © Marie-Christine Gollner-Schmid

geboren 1990 in Melk, aufgewachsen in Damaskus, lebt und arbeitet sie heute als Autorin und Grafik Designerin in Wien. Sie studierte Grafik Design an der Universität für Angewandte Kunst, „Eine Träne. Ein Lächeln“ ist ihre Abschlussarbeit. Als Schülerin war sie Stipendiatin des START-Stipendienprogramms und engagiert sich heute weiterhin im Bereich Bildung und Integration, wie beispielsweise im Projekt „TANMU – Lernhilfe für jugendliche Flüchtlinge“. Luna Al-Mousli: „Vierzehn Jahre meines Lebens verbrachte ich in einer der ältesten Städte der Welt – in Damaskus. Mit 44 Geschichten aus meiner Kindheit und Jugend gebe ich einen Einblick in das Leben dieser Stadt. Ich erinnere mich an Orte, die nicht mehr existieren, und an Menschen, die nicht mehr sind, wo sie einmal waren. Meine Familie ist über die Welt verstreut. Die aktuelle Lage in Syrien ist geprägt von Bürgerkrieg, Angst und Flüchtlingselend, es gibt so wenig Hoffnung, das Land je wieder aufbauen zu können. Inspiriert von Hakauwati, dem Erzähler, der das Leben mit seinen Geschichten verzaubert, verspürte ich den Drang, meinen Freunden in Europa Geschichten aus Damaskus zu erzählen. Sie sind zweisprachig: deutsch, da ich seit zehn Jahren in Wien lebe, und arabisch, da ich mein Buch mit meinen Verwandten in Damaskus teilen will.“ Die Autorin liest aus ihrem Buch “Eine Träne. Ein Lächeln. Meine Kindheit in Damaskus”, das 2015 bei Weissbooks erschienen ist.

Salah Ammo

Salah Ammo Foto © Shiar Ali

Salah Ammo                       Foto © Shiar Ali

Der syrisch kurdische Musiker begleitet Luna Al-Mousli bei ihrer Lesung im Bildhauerhaus. Salah Ammo lebt seit 2013 in Wien. 2014 war er im Finale des “Austrian World Music Award“ und sein Album ASSI (2014) wurde für die Bestenliste für den „Preis der deutschen Schallplattenkritik“ nominiert. Salah graduierte 2004 am Higher Institute of Music in Damaskus, Syrien. Er war und ist vielseitig tätig, als Bouzouk Spieler, ehemals als Musiklehrer an der Music academy Homs-Syria, als Komponist und Sänger, und hat an verschiedenen Musik Workshops und Konzerten sowohl in der Arabischen Welt als auch in Europa teilgenommen. Salah Ammo hat bisher drei Alben publiziert: 2010 “Morning Breeze” mit eigenen Kompositionen für Bouzouk, Stimme und begleitende Instrumente, 2011 “Places and Directions” für seine Band “Joussour” (‘Brücken’) und 2014 “Assi – A Story of a Syrian River” mit dem österreichischen Percussionisten Peter Gabis.

www.salahammo.com

kollektiv roman : wollen schon

kollektiv roman wollen schon

kollektiv roman : wollen schon

 Natalie Deewan (Wien), Florian Haderer (Sarajevo), Heide Hammer (Wien), Alexandra König (London), Katja Langmaier (Wien), Sonja Mönkedieck (Hamburg), Fanny Müller-Uri (Wien), Veza Quinhones-Hall (Wien), Thomas Schmidinger (Wien), Eva Schörkhuber (Bratislava), Kurto Wendt (Wien).     11 AutorInnen schreiben dreieinhalb Jahre lang einen Kollektivroman: “Wer lässt sich schon auf eine Wette mit einem Toten ein? Wer stellt das eigene Leben für drei Jahre auf den Kopf, um kollektiv zu arbeiten? Und was werden die Nachbar_innen denken? Zehn Personen reisen an. Verstrickungen und Differenzen, Ressentiments und Fantasien reisen mit.” Die Figuren arbeiten sich in ihren Anreise- und Entscheidungsgeschichten an einer Einladung ab, für drei Jahre an einem Freien Institut zu leben und zu arbeiten. Der Gastgeberin Hannah kam das Geld für die Finanzierung dieses Vorhabens aus der Wette mit einem Toten zu. Freie Wissenschaft sei für die heutige Forscher*innen-Generation doch nur „… ein Propaganda-Begriff. Eine leere Hülse !“ Die Fantasien von Unabhängigkeit und Kollektivität sollten so unter zumindest ökonomisch freien Bedingungen einem Praxistest unterzogen werden. Einige der 11 AutorInnen lesen aus dem 2016 im Zaglossus Verlag erschienenen Roman “wollen schon”.
https://www.facebook.com/profile.php?id=100011044870557 

https://vimeo.com/kollektivroman
Eine Wanderlesung: “Die winzige Figur legt den Leergang ein. Sie fährt eine Runde. Unterwegs steigen diverse Passanten, Passantinnen zu. Ungefragt wollen sie mit, wohin auch immer die Reise geht. Die Figur, beschenkt mit frischer Leerzeit, schneidet ein Stück davon ab. Da hast du. Das spricht sich natürlich herum.”


Sebastian Prantl

Sebastian Prantl

Sebastian Prantl

 ist Choreograph und Obmann des Symposion Europäischer Bildhauer (SEB). Der Choreograph und Tänzer Sebastian Prantl ist vielschichtig engagiert. Basierend auf einer langjährigen, internationalen Bühnenerfahrung, exemplarischer Performancepraxis und theoretischem Unterricht an universitären Einrichtungen widmet er sich nun auch seit 2011 der Symposions Idee seines Vaters, des Bildhauers Karl Prantl.
www.bildhauerhaus.at

Mittels eines erweiterten Choreographie Begriffes (über Produktion und Präsentation hinausgreifend) untersucht er grundlegende Bewegungsstrukturen im Lebenszusam-menhang und widmet sich der Wissensproduktion von Kulturtechniken (Körper, Geist & Natur). Er stimuliert den Austausch von internationaler Expertise über einzelne Disziplinen hinweg und kreiert gemeinsam mit seiner Frau, der aus Taiwan stammenden Konzertpianistin Cecilia Li, besondere Foren (International ChoreoLab Austria im Bildhauerhaus St. Margarethen und im Tanzatelier Wien), die neue Synergien entwickeln. Basierend auf den individuellen, transkulturellen Herangehensweisen von ProtagonistInnen verbindet er Tanz & Musik, Sprache & Schrift (Friederike Mayröcker), Architektur & Bauen, Gärtnern & Ernährung…

Das Tanz Atelier Wien (TAW) www.tanzatelierwien.at dient seit 1988 der Projekt-entwicklung und fungiert als Office und ‚CityLab’. Als Außenraum ‚CountryLab’ dazu, steht der Kunst- und Naturraum des Symposion Europäischer Bildhauer (SEB) in St. Margarethen/ Bgld. und dessen Vereinssitz, das exemplarische Bildhauerhaus. Diesen besonderen Ort als immateriellen, universalen Denk- und Aktionsraum für kunstbasierte Forschung weiter zu gestalten, ist Auftrag und Vermächtnis zugleich. Eine Vielzahl an skulpturalen Zeichen, Spuren und Land-Art Manifestationen sind am Hügel von St. Margarethen ablesbar und werden immer wieder neu entdeckt und interpretiert.

Susanne Toth

Susanne Toth ©ris haderer

Susanne Toth                         Foto ©ris haderer

  geboren im Burgenland, lebt und arbeitet seit 1982 in Wien. Poetin, Prosaschreiberin, Sprecherin. Zuvor viele andere Berufe. Seit 1999 zahlreiche Lesungen und Text-Performances (mit improvisierter Musik) im In- und Ausland. Schreibt und publiziert in deutscher und englischer Sprache. Mitglied der Grazer Autorinnen Autoren Versammlung und der IG Autorinnen Autoren. Zuletzt erschienene Texte: in: „BEHAUST. Menschen unter Dach im Burgenland“ (Anthologie, Hg. Katharina Tiwald, Edition Marlit, 2016). Weiters in: „denk•mal“ – [kunstwerk] krastal – Katalog des 48. Internationalen Bildhauersymposions 2015 (Wien 2016) • „gebrauchs/gut. OBERFLÄCHE.“ Buch & Hörbuch, Editon lex liszt12, 2008/2012 • aktuelle Hörbeispiele auf: susannetoth.wordpress.com/category/hoerbeispiele/

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ON THE ROAD MIT KRISHNA

die finger der sonne
ergreifen die berge

wie viel denk
mal braucht ein leben

der süsse tau
benetzt mir flügel

wie viel denk
mal kann es geben

die tore des himmels
liegen offen

wie viel denk
mal schafft das hoffen

EIN PERFORMANCE-TEXT FÜRS FREIE

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© Susanne Toth

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Diese Veranstaltung wird vom Bundeskanzleramt – Sektion Kunst, der Gemeinde St. Margarethen und der Kulturabteilung des Landes Burgenland gefördert. Sponsor: Energie Burgenland.

Kooperationen: Grazer Autorinnen Autorenversammlung, Symposion Europäischer Bildhauer, www.tagdesdenkmals.at

Beitragsfoto (© Dirk Simonsen): Skulptur von Krishna Reddy (1962)
Foto oben (© Dirk Simonsen): Skulpturen von Milena Lah (1971) auf dem Hügel von St. Margarethen

10. April: Literatur Raum im Bildhauerhaus – Nachlese

 

“PASSION”

Sonntag, 10. April 2016

CLEMENS BERGER, MILA HAUGOVÁ und GERHARD JASCHKE lasen zum Thema “Passion” anlässlich der heuer im Sommer in St. Margarethen im Burgenland stattfindenden Passionsspiele. Der Cellist des Haydn Quartetts NIKOLAI NEW spielte einige Sätze aus der 5.Suite in c-moll von Johann Sebastian Bach.

Die Doppeldeutigkeit des Wortes „Passion“ war Thema des letzten Literatur Raums. Dreht es sich einerseits um das leidenschaftliche Tun, um die Liebe zu Dingen oder Menschen, handelt es sich andererseits um das Leiden schlechthin, um die Passion in christlichem Sinn. Dieses Thema wurde von den Autoren ebenso vieldeutig angesprochen und weitergesponnen, wobei die 1969 von Franz Xaver Ölzant in Kreuzform geschaffene Skulptur Pate stand und Musik von Johann Sebastian Bach, dem Komponisten berühmter Passionsmusiken, den klassischen Kontrapunkt zur zeitgenössischen Literatur setzte. Ein Spaziergang zur Skulptur, die prominent über dem Bildhauerhaus thront, gab den prächtigen Blick auf die frühlingshafte Landschaft frei.

Seit mittlerweile 40 Jahren ediert der Wiener Autor Gerhard Jaschke die „Zeitschrift für Literatur und Kunst“ Freibord, die auch unter den Namen Feribord oder Firebord erscheint, was bereits die Neigung des Autors zum Wortspiel verrät. Jaschkes Interesse gilt der bildenden Kunst, der Konkreten Poesie, Fluxus und Dada. Schon seit den frühen 1970er Jahren erschienen Publikationen oft in gedanklichem Bezug auf Künstler- und Autorenkollegen. Es ist ein Schreiben mit inhaltlicher Welthaltigkeit einerseits (Kurzprosa) und mit formaler methodischer Beschränkung (Lyrik) andererseits. 1986 bis 2009 war erLehrbeauftragter für Literaturgeschichte an der Akademie der bildenden Künste, wo auch der Bildhauer Franz Xaver Ölzant tätig war – aus gegebenem Anlass bezieht Jaschke sich u.a. auf die Kreuz-Thematik in dessen Werk.

Mila Haugová lebt als Schriftstellerin und Übersetzerin (z.B. von Georg Trakl, Ingeborg Bachmann oder Friederike Mayröcker) in Bratislava und Levice. Sie war Redakteurin der Literaturzeitschrift Romboid und veröffentlichte bisher 18 Gedichtbände, die in viele Sprachen übersetzt wurden, darunter erschienen fünf Bücher auf Deutsch. Die vielen Formen der Liebe werden in Mila Haugovás Werk immer wieder poetisch beschworen, die suggestive Sprache, die sie hierzu findet , ist subtil und zärtlich in ihrer menschlichen Hinwendung vor der Anwesenheit Gottes. Bruchstückhafte Bilder muten surreal wie Träume an, eingebettet in eine stets präsente Tier- und Pflanzenwelt. „Schlaflied wilder Tiere“ ist der Titel ihrer zuletzt in der Edition Korrespondenzen zweisprachig edierten Gedichte (Übersetzung gemeinsam mit Anja Utler).

Prosa ist das bevorzugte literarische Genre von Clemens Berger, der als freier Schriftsteller in Wien und zeitweise in Deutschland lebt. Der in Oberwart im Burgenland aufgewachsene Autor studierte Philosophie und veröffentlichte neben einigen Werken für das Theater mehrere Erzählbände und bisher vier viel beachtete Romane (u.a. Das Streichelinstitut). Mit feinem Gespür fühlt er der psychologischen Disposition seiner Figuren nach, die zeitweise von skurrilen Auswüchsen dominiert werden wie in der Erzählung „Und hieb ihm das rechte Ohr ab“, wobei der szenische Hintergrund – die Aufführung von Passionsspielen – an St. Margarethen erinnert.

Auf Anregung des Gründers der Internationalen Bildhauersymposien in St. Margarethen Karl Prantl übersiedelten die Passionsspiele 1961 in den Römersteinbruch der Esterhazyschen Privatstiftung. In der einzigartigen Naturkulisse des Steinbruchs kann dort den Besuchern ein unmittelbares, fast wirklichkeitsnahes Miterleben der Passion ermöglicht werden. Die Passionsspiele finden vom 18. Juni bis 21. August 2016 statt.

Nächster LITERATUR RAUM im BILDHAUERHAUS ist am 25. SEPTEMBER 2016!

Küstlerbiographien:

Clemens Berger

Clemens Berger (Foto: Andreas Duscha)

 


geboren 1979 in Güssing, aufgewachsen in Oberwart, studierte Philosophie in Wien, wo er als freier Schriftsteller lebt. Bücher: Der gehängte Mönch (2003), Paul Beers Beweis (2005), Die Wettesser (2007), Gatsch / Und Jetzt. Zwei Stücke (2009), Und hieb ihm das rechte Ohr ab (2009), Das Streichelinstitut (2010), Ein Versprechen von Gegenwart (2013)

Mila Haugová

Mila Haugová  (Foto: privat)

Mila Haugová
(Foto: privat)

 

geboren 1942 in Budapest, lebt und arbeitet als Dichterin und Übersetzerin in Levice und Bratislava in der Slowakei. Der Band “Schlaflied wilder Tiere” ist eine von der Autorin zusammengestellte Auswahl aus den beiden Gedichtbänden Biele rukopisy (»Weiße Handschriften«, 2007) und Miznutie anjelov (»Das Schwinden der Engel«, 2008). Ebenfalls in der Edition Korrespondenzen erschien 2001 der Gedichtband “Sandatlas”.

Gerhard Jaschke

Gerhard Jaschke (Foto: www.literaturundwein.at)

Gerhard Jaschke
(Foto: www.literaturundwein.at)

 

geboren 1949 in Wien, seit 1970 freischaffender Autor. 1976 gründete er zusammen mit Hermann Schürrer die Zeitschrift und Edition Freibord, die auch unter den Namen Feribord oder Firebord erscheint. Kurzprosa, Lyrik und Zeichner, Texte zu bildender Kunst. Aktuelle Auswahl seiner zahlreichen Publikationen: Seltsam fruchtbar. Anagramme (2008), Weltbude (2009), Abwesend anwesend – Anwesend abwesend. Noch mehr Weltbude (2012), kopflinien kontakte (2014), Kurumba oder Die nicht geschriebenen Sätze (2014). Bis 2015 gemeinsam mit Ilse Kilic Geschäftsführer der Grazer Autorenversammlung.

Seine Lesung bezieht sich zum Teil auf die Skulptur von Franz Xaver Ölzant: geboren 1934 in der Steiermark, 1955-1958 Studium an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien, 1958- Ateliers in Niederösterreich und Wien, 1986-2001 Professur an der Akademie der bildenden Künste Wien. Mehr Informationen zu seinem Werk finden Sie unter www.oelzant.at

Nikolai New

Nikolai New (Foto: privat)

Nikolai New
(Foto: privat)

geboren in Reading (England),  studierte Musik (Cello) in Cincinatti (USA) bei Zara Nelsova und dem La Salle Quartett, an der Menuhin Music Academy in der Schweiz bei Radu Aldulescu und an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf bei Johannes Goritzki. Meisterklassen besuchte er bei David Geringas, Boris Pergamenschikow und Pierre Fournier.

1985 bis 1987 konzertierte er weltweit mit der Camerata Lysy Gstaad und Lord Yehudi Menuhin, danach war er Mitglied der Deutschen Kammerakadiemie Neuss. Nikolai New ist seit 1991 Mitglied des Haydn Quartetts und gefragter Kammermusiker auch im Bereich der alten Musik.


Besonderer Dank gilt unseren Partnern, Unterstützern und Sponsoren:

Bundeskanzleramt Österreich – Kunst, GAV, Gemeinde St. Margarethen, Land Burgenland – Kultur, Symposion Europäischer Bildhauer und Baufirma WAHA

Fotos: Dirk Simonsen

5. April: Beherrschen Sie sich

Theseustempel

 

Regierungsviertelungen ist soeben im Verlag Sonderzahl erschienen. Herausgeberinnen sind Elena Messner & Eva Schörkhuber. BUCHPRÄSENTATION ist am 5. April 2016 um 19 Uhr in der Alten Schmiede, Wien.

 

Mit Textbeiträgen von Thomas Ballhausen, Mascha Dabic, Natalie Deewan, Magdalena Diercks, G.H.H., Elena Messner, Zlatko Pakovc, Ivana Perica, Jorghi Poll, Dalibor Plecic, Robert Prosser, Alex. Riener, Eva Schörkhuber, Beatrice Simonsen und Dominik Srienc

Fotocollagen von Dana Rausch und Karten von Philipp Markus Schörkhuber
ca. 140 S.
Format: 13,5 x 21 cm
€ 15,–
ISBN 978 3 85449 450 8
Sonderzahl: “Beherrschen Sie sich – Regierungsviertelungen”

Ein kühler Wind weht vom Heldenplatz zu uns herüber …

Wie weit es wohl reicht, das Regierungsviertel in Wien? – Hofburg, Ballhausplatz, ja, und dann? Und: Wie weit reichen die Regierungen hinein in unsere alltäglichen Geschäfte und Gepflogenheiten, in unser Leben, in unsere Körper? – Nicht auf einem eindeutig abgesteckten Territorium bewegen wir uns mit diesen Fragen, sondern auf einem vagen, vielschichtigen Terrain, mit dem sich zeitgenössische Autorinnen und Autoren aus Deutschland, Polen, Serbien, Österreich und Kroatien auseinandergesetzt haben. Literarisch befragt wurden die Plätze, Schichten und Geschichten, die Gebäude und die in diesen gepflogenen und tradierten Umgangs- und Regierungsformen.

Unwiederbringlich (G. H. H.) sind jene Momente, die sich freimachen, die auftauchen, wie im Freien Fall (Dalibor Plecic), die so manches aufwirbeln im Wohn­zimmer der Republik (Beatrice Simonsen), die den Lonely Planet (Mascha Dabic) umkreisen wie widerspenstige Trabanten. Eine Aufsichtsprüfung (Elena Messner) gefällig, vielleicht, zum Blankpolieren der Nerven und Bilanzen? Oder, besser noch, mit Otto, Robert, Jon (Natalie Deewan) zu konversieren, Beziehungen zum Hegemon sind nicht von Nachteil, Sie wissen schon! Die Zeichen zu deuten, auffliegen oder verschwimmen zu lassen hilft die Kleine Zeichenkun­de (Thomas Ballhausen) und ob Eins Zwei Drei Vier (Alex. Riener) Aufmarsch oder Abmarsch bedeutet – nun, das müssen Sie schon selbst herausfinden. Klappe, die nächste (Jorghi Poll) und schon geht’s weiter – auf zur Podiumsdis­kussion (Ivana Perica), bei der Sätze zu Legehennen und Gedanken zu Suppenhühnern werden, ein eifriges Gegacker, jedenfalls. Die Kunst, nicht dermaßen regiert zu werden (Eva Schörkhuber), allerdings, die legt sich kein Ei und pfeift auf die Bodenhaltung. Ein Kopf ist er sich selbst (Domenik Srienc), mein lieber Schwan, ein krauser Kopf. Auch Das Geschenk vom Kaiser (Magdalena Diercks) ist eine Frage der Zeit, die ihre Zähne in die Pflastersteine schlägt.

Leseproben:

Tagsüber wandern wenige Touristen übern Helden­platz, verlangsamen den Schritt, gehen an den Fiakern vorbei, um, so scheint es, ein wenig vom Wiener Idiom zu erhaschen, welches Reiseführer oder Tourguide versprechen und die schnauzbär­tigen, mit Melonen behüteten Kutscher tatsäch­lich in erstaunlicher Prägung beherrschen. (Robert Prosser: Weißwasche)

Die üppigen Rosenbeete im Volksgarten, die glatten Steinfliesen der inneren Burg, die dunsti­gen Innenräume der Nationalbibliothek, der gekehrte Vorplatz der Stallburg, auf dem sich die gestriegelten Lipizzaner recken, sind mein Zu­hause. Die Fiakerfahrer mit ihren dicken Ross­schwänzen, den mageren Pferden und den aufge­putzten Kutschen am Heldenplatz, die asiatischen Cellisten unter der Michaelerkuppel, die blinden Sänger am Graben, die durch die Innenstadt lärmenden Schulklassen, die vorm Haas Haus jausnenden Kindergartenkinder, die als Edelmänner verkleideten Slowaken am Stephans­platz, die geschminkten Damen mit den Ein­kaufssackerln teurer Boutiquen, in denen sie ihr Mittagessen ins Büro tragen, die jungen Männer in schwarzen Anzügen mit zu langen Ärmeln, zu kurzen Hosen und ungeputzten Schuhen, die knienden Bettler an den Straßenecken sind meine Familie.
(Beatrice Simonsen: Im Wohnzimmer der Republik)

Texte zum Anhören

Fotos: Natalie Deewan und Eva Schörkhuber

Soundspaziergang2014

Wohnen im Burgenland

Neu erschienen ist ein Sammelband mit Erzählungen, herausgegeben von Katharina Tiwald “BEHAUST. Menschen unter Dach im Burgenland” (Edition Marlit, 2016. Beitragsfoto: Buchcover unter Verwendung eines Kunstwerks von Monsieur Le Flash) mit Beiträgen von Klaus Jürgen Bauer, Manfred Chobot, Christl Greller, Wolfgang Millendorfer, Beatrice Simonsen, Susanne Toth u.v.a.

Notwendigkeit, Kokon und zweite Haut: das alles sind Häuser und Wohnungen, Geschichtenspeicher obendrein. Außerdem formen sie die Landschaft einer Gegend in fast ebenso großem Ausmaß wie die Natur – und sind doch auch den Moden der Zeit verhaftet.
Der Sammelband spürt in Texten heimischer AutorInnen den Verhältnissen zwischen Häusern und ihren Bewohnern nach: eine Einladung dazu, das scheinbar Gegebene mit neuen Augen zu betrachten.

Ausschnitt aus dem Text von Beatrice Simonsen “Die hellen und die dunklen Zimmer”:

1989 fiel der Eiserne Vorhang. Nur ein halbes Jahrhundert hatte die Epoche der Abschottung an der Grenze zwischen Österreich und Ungarn gedauert und doch: wie folgenreich war sie für die Menschen gewesen. Heute ist die Sackgasse wieder durchlässig. Auf der Landstraße windet sich in endlosen Schlangen der Verkehr durch die enge Schlucht der ehemaligen Fabriksgebäude. Die geplante Umfahrung, eine Autobahn als Anschluss an den Verkehrsweg Richtung Ungarn, wurde bis jetzt nicht umgesetzt. Die Fabrik steht wie ein beschädigtes Denkmal in der Landschaft. Auf Youtube finde ich Bilder der Ruine mit schwungvoller Musik unterlegt. Der Fotograf ist von dem „Lost place“ begeistert und dringt mit seiner Kamera immer tiefer ins Innere der verwahrlosten Gebäude vor. „Mein Opa hat hier gearbeitet“, schreibt er. Dazu das lapidare Posting eines anderen: „Mein Opa hieß Conrad Patzenhofer“. Die nächste Generation wirft Blicke in die verlassenen Zimmer der Geschichte. Der eine leuchtet sie aus, der andere schließt die Tür. Der Wind der Zeit treibt Bilder von Licht und Schatten vor sich her.
Vögel picken Löcher in die mit Styropor verkleideten Silos. Turmfalken schweben im Aufwind. Hoch oben auf dem Dach sammeln sich Störche zum Abflug. Die Wände der Silos tragen Werbeplakate für eine Welt der Schönheit: Permanent Make-up, Solarium, Kunstnägel, Friseur, Massage, Maniküre, Pediküre. Ein Versprechen für die Frau. Was dem Mann versprochen wird, lesen wir nicht. Der Flohmarkt vor den Toren von Diskontern und Club-Bars mit grenzüberschreitendem Publikum ufert aus. Eine Ungarin breitet im Kofferraum ihres Autos ein paar Schuhe und Handtaschen zum Verkauf aus. Eine Roma dreht sich lachend und lässt ihren knallgrünen Rock fliegen. Die Händler aus Niederösterreich haben reichlich Ware aus dem untersten Preissegment. Auf der anderen Straßenseite wirbt ein Night Club, daneben der Security Service. An den Rändern der Landstraße wuchern Tankstellen neben Erdbeerfeldern. Die Annasäule an der Kreuzung Richtung Siegendorf „Tabernakelpfeiler mit plastischer Gruppe hl. Anna mit Engeln, bez. ER / 1670 / REN: 1956 / 1714 / F.D.Z. / 1698“ ist dem Kreisverkehr gewichen. Ein Schäferhund rast kläffend entlang dem Zaun vor abgewrackten Autos. Die stillgelegten Gebäude liegen da wie ein abgenagtes Gerippe. „Achtung! Videoüberwachung! Nichtberechtigten ist der Zutritt verboten! Eltern haften für Ihre (sic!) Kinder! Die Nichtbeachtung dieses Hinweises führt ausnahmslos zur Anzeige wegen Besitzstörung!“ Die Ausweidung hat eingestürzte Dächer, zersplitterte Fenster und eingetretene Türen hinterlassen. Die Ziegelmauern bröckeln, Schuttberge türmen sich. Die neueren Ytong- und Betonteile halten stand, nicht aber die Ästhetik der 1960er Jahre im Vergleich zur Harmonie der Jahrhundertwende. Zwischen den Ruinen wuselt es. In der Gewerbezone werden Geschäfte gemacht. Autos mit ungarischen und österreichischen Kennzeichen parken vor den meist notdürftig renovierten Gebäuden. Plakate und Firmenschilder weisen Kleingewerbe aus, geboten werden Autoreifen, Autoglas, Autos, Elektrotechnik, Software, Babyartikel, Kosmetika, Bauholz, Brennholz, Fliesen, Natursteine, Grabsteine und Handel mit nicht näher ausgewiesenen Waren. Eine Organisation rettet das Kind und eine freie christliche Gemeinschaft alle. Moderne Großunternehmen für Gummiteile, Elektronik und Mechanik bieten Arbeitsplätze. Von zwei Seiten wachsen Einfamilienhäuser den Abstand zwischen der Fabriksruine und den umliegenden Dörfern zu. Richtung Grenze lugen Windräder über die Baumwipfel des Waldes. Die Grenze ist offen. Die Welt ist rund. Sie dreht sich.
Die Direktorsvilla wird von einer Lärmschutzwand gegen den strömenden Verkehr abgeschirmt. Die Wand trägt blaue Augen. Dichte Sträucher wehren das Hereinwuchern der Gewerbezone ab. Das Haus meiner Kindheit ist wie damals eine Insel. Statt der rumorenden Fabrik brandet nun der Lärm des geschäftigen An- und Abfahrens der Handelstreibenden an das Haus. Die Wellen nach Osten schwappen zurück in den Westen. Das Haus unsinkbar. Immer noch beschirmt von der mächtigen Platane. Immer noch das raue Krächzen der Krähen, das aufwühlende Gurren der Tauben, der Ruf des Käuzchens bei Nacht, der trillernde Gesang der Nachtigallen, die sanfte Verführung des Pirols.

© Beatrice Simonsen

11. März: Jenő Takács Konzert & Lesungen in Siegendorf

 

Wildgänse

Freitag, 11. MÄRZ 2016, um 19 Uhr

im KUZ-Keller im Rathaus der Marktgemeinde Siegendorf

Jenő Takács | Konzert und Lesungen im Kastell

Begrüßung: Mag. Rainer Porics, Bürgermeister der Marktgemeinde Siegendorf

Einführung in das Konzert-Programm: Dr. Christian Heindl, Jenő Takács Stiftung

MUSIK:

Klarinettenklasse Wolfgang Klinser
der Kunstuniversität Graz – Institut Oberschützen

Helga Palkó, Sandro Schlaffer,
Marko Smiljanic & Philip Simon Watson

LESUNGEN:

Wolfgang Millendorfer & Beatrice Simonsen

lesen aus “BEHAUST. Menschen unter Dach im Burgenland” (Hrsg. Katharina Tiwald)

Eintrittskarten sind im Rathaus, Rathausplatz 1, 7011 Siegendorf, erhältlich:

Vorverkauf : €12,- / €8,- (Jugendliche bis 18 Jahre) Abendkassa : €15,- / €10,- (Jugendliche bis 18 Jahre)

Telefonische Reservierung unter 02687 48261.

Mit Unterstützung der Marktgemeinde Siegendorf, der Kunst Universität Graz – Institut Oberschützen, des P.E.N. Club Burgenland sowie der GAV Burgenland.

Fotos: Dirk Simonsen

Eine Veranstaltung von Druck

Reisen zum Nil

Simonsen, Zipfel, Eisenmeier

*

Lesungen aus Tagebüchern und Erzählungen

REISEN ZUM NIL – ÄGYPTEN UND SUDAN

von und mit Luitgard Eisenmeier und Beatrice Simonsen

*

und aus dem Roman

EINE HANDVOLL ROSINEN

von und mit Daniel Zipfel

am Dienstag, den 17. November um 19 Uhr

im Rahmen des Tagebuchtags 2015

Café Nil * 1070 Wien * Siebensterngasse 39 * www.cafenil.at *

Tagebuchtag 2015 

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Fotos im Café Nil: Dirk Simonsen

(Beitragsbild: Luitgard Eisenmeier)

September Nachlese

LITERATUR RAUM im BILDHAUERHAUS

Sonntag 13. September 2015 in St. Margarethen im Burgenland 

Die Japanische Linie

Lesungen mit Franz Dodel, Petra Ganglbauer und Martin Kubaczek

Musik: Elias Sejun Kim

Fluss ohne Wasser 1970

Das sechste Programm von “Kunst und Literatur” im Bildhauerhaus führte zur “Japanischen Linie”, dem ersten Beispiel von Land Art in Österreich. 1970 schufen die fünf japanischen Künstler Makoto Fujiwara, Makio Yamaguchi, Tetsuzo Yamamoto, Takao Hirose und Satoru Shoji im Rahmen der von Karl Prantl initiierten Internationalen Bildhauersymposien eine “Rinne”, die in einer Länge von 300 Metern in mehrfachen Unterbrechungen vom Grund des Steinbruchs, über eine Wand und weiter über den Hügel von St. Margarethen führt. Die damals noch junge Kunstgattung Land Art war ein politisches Statement, das der “Konsumierbarkeit” bzw. der Käuflichkeit von Kunst entgegenwirken wollte. Vor allem aber ging es den Künstlern darum, den Symposionsgedanken zu leben: „Die Gestaltung unseres Werkes möge den umgebenden Raum und die Natur nicht zerteilen. Ineindandergreifende Hände – Raum – Natur – Gestaltung. Das zu erreichen, das Zueinanderfinden im Gespräch, ist unser Anliegen.“ (Satoru Shoji)

In einer lehrreichen Führung über die Vergangenheit des Römersteinbruchs geleitete Dir.Alexander Wind aus St. Margarethen das Publikum bis zu den Überresten der “Japanischen Linie”, die heute zum Teil verschüttet ist. Im Anschluss standen die Lesungen der Autoren im Bildhauerhaus im Mittelpunkt. In einem nur durch die einfühlsamen Impromptus des Geigers Elias Sejun Kim unterbrochenen Fluss wurden die Texte von Petra Ganglbauer, Martin Kubaczek und Franz Dodel zu Gehör gebracht, sodass sich das Publikum dem konzentrierten Hören hingeben konnte. Danach bot das Bildhauerhaus wie immer den geeigneten Rahmen für ein kleines “Symposion” im Sinne eines Gastmahls, bei dem Autoren und Publikum in lebendigem Austausch zueinander fanden. Mehr Informationen über dieses Programm.

Eine Kooperation von „Kunst und Literatur“ mit der Grazer Autorinnen Autorenversammlung und dem Symposion Europäischer Bildhauer. Wir danken für die freundliche Unterstützung: der Gemeinde St. Margarethen, Pro Helvetia / Schweizer Kulturstiftung, der Kulturabteilung des Landes Burgenland sowie dem Bundeskanzleramt / Sektion Kunst.

Idee/Konzept/Organisation: Beatrice Simonsen für Kunst und Literatur

Fotos: Dirk Simonsen und Makoto Fujiwara: Japanische Linie 1970

 

Schrift Zeichen im Palais Wild am 5.Juli 2015

Zur Ausstellung von Luitgard Eisenmeier in Blumau an der Wild lasen Gabriele Petricek und Beatrice Simonsen Erzählungen zum Motto SCHRIFT ZEICHEN. Eröffnung: Sonntag, den 5. Juli 2015 im PALAIS WILD.

Ein Spaziergang durch den Ort rundete den Nachmittag ab: Kurt Lobenschuß führte zum „Hintaus und Obstbaumweg“.

Informationen: www.palaiswild.at

Palais Wild / ehemals Warenhaus Breinessl / Blumau 54

Palais Wild / ehemals Warenhaus Breinessl

 

Ort: 3762 Blumau an der Wild, Palais Wild, Blumau 54, Bezirk Waidhofen / Thaya

 

 

 

Das PALAIS WILD und wir freuen uns auf Ihren / Deinen Besuch !

 

Kooperation: Grazer Autorinnen Autorenversammlung / NÖ
Sponsor: Baufirma Reissmüller Waidhofen / Thaya

2014 wurde das PALAIS WILD im Rahmen des Viertelfestival NÖ – Waldviertel das erste Mal für ein größeres Publikum geöffnet. Aus den Überresten der großen Vergangenheit des örtlichen Warenhauses Breinessl, das von 1880 bis 1992 den Reichtum von Blumau an der Wild demonstrierte, zeigte die bildende Künstlerin Luitgard Eisenmeier aufbereitete Sammlungen aus der Warenhauszeit. Die Ausstellung verband sich mit Lesungen von Barbara Neuwirth und Michael Stavaric sowie einem Dorfspaziergang mit Mag. Herbert Lazarus. Fotos von 2014 finden Sie hier.

 

Mai 2015 im Schloss Kobersdorf

haydnquartet-2015-05

Das HAYDN QUARTETT brachte am Freitag, den 29. Mai 2015 um 19 Uhr in einem Konzertprogramm im Schloss Kobersdorf Stücke von Joseph Haydn, Franz Schubert und Carl Goldmark zur Aufführung. Ergänzt wurde das Programm mit einer Lesung von Leopold Ritschka aus den Lebenserinnerungen von Carl Goldmark, der seine Kindheit im nahen Deutschkreutz verbrachte und dessen 100. Todestag sich 2015 jährt. Einführung zum Musik-Programm: Dr.Walter Reicher, Intendant der Haydn Festspiele Eisenstadt.

PROGRAMM und Informationen zum Schloss.

Preise: 25 Euro 1.-5. Reihe (reservierte Plätze in der Reihenfolge des Zahlungseingangs),

20 Euro ab der 6. Reihe (freie Platzwahl), Jugendliche bis 18 Jahre: 20 (1.-5. Reihe) bzw. 15 Euro (ab der 6. Reihe)

Veranstalter: Verein Schloss Kobersdorf
Konzept/Organisation: Beatrice Simonsen für Kunst und Literatur

Informationen zu den Musikern: www.haydnquartett.at Zum 100. Todestag von Carl Goldmark ist soeben eine Konzertaufnahme des Haydn Quartetts mit Rudolf Leopold  bei Gramola erschienen.

Foto: Michael Morawetz

Anfahrt nach Kobersdorf aus Wien:
A3 Richtung Eisenstadt, beim Knoten Eisenstadt auf S31 Richtung Oberpullendorf wechseln, Abfahrt Weppersdorf/Kobersdorf. Dauer ca. 55 min.

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