Nachlese zum 10.LITERATUR RAUM IM BILDHAUERHAUS

Die erste konzeptionelle Zusammenarbeit von Beatrice Simonsen mit Sebastian Prantl (TRANS ART WORKS : International ChoreoLab Austria) für den zehnten LITERATUR RAUM im BILDHAUERHAUS führte zu “Bewegenden Begegnungen” im Rahmen der ORF Langen Nacht der Museen. Das Aufbrechen von Prinzipien klassischer Literaturveranstaltungen, das Beatrice Simonsen mit den Veranstaltungen im Zusammenspiel von “Kunst und Literatur” bereits intendiert hatte, wurde diesmal durch die von Sebastian Prantl gesetzten Impulse hin zu einem inklusiven theatralischen Geschehen noch verstärkt.

Der Abend begann mit einer Stippvisite zur Skulptur von Jiri Seifert am Gipfel des St. Margarethener Kogls. Die aus Prag angereiste Kunsthistorikerin Hana Seifertová – Ehefrau des 1999 verstorbenen Bildhauers – schilderte die Situation der tschechoslowakischen Künstler zur Zeit der Entstehung der Skulptur. Sinn des “Glockenturms” war die Erinnerung an den Protest des Studenten Jan Palach, der sich nach dem Einmarsch der Truppen des Warschauer Pakts 1968 und nach der Niederschlagung des Prager Frühlings selbst verbrannte. Das Gespräch wurde im Anschluss im Bildhauerhaus zwischen Sebastian Prantl und Frau Seifertová fortgeführt und durch Anna Maria Kupper ergänzt, die 1971 selbst als Bildhauerin in St. Margarethen tätig war. Die eigens aus der Schweiz angereiste Künstlerin sprach von der Bedeutung der Internationalen Symposien, die eine wichtige Begegnungszone für Künstler_innen aus Ost und West darstellte.

Mit einem poetischen Text zur früh verstorbenen polnischen Bildhauerin Alina Szapoczikow schaltete sich die Autorin Frieda Paris zwischen die konkrete Erinnerung an die Bildhauersymposien und Erinnerungsarbeit wie sie der Autor Martin Pollack leistet. Im Gespräch mit Beatrice Simonsen erzählte der profunde Kenner der osteuropäischen Geschichte aus seiner journalistischen Vergangenheit und nahm dann mit seiner Lesung “Polnische Lektionen” Bezug auf seinen eigenen Werdegang als Slawist. Im Weiteren wurde deutlich, wie er sich selbst erst langsam der Bedeutung des Verbalisierens von verdrängter Familiengeschichte oder bedenklichen Ereignissen der Geschichte im Allgemeinen und den Gräueln des Nationalsozialismus im Speziellen annäherte.

Der Musiker und Trompeter Franz Hautzinger und der Tänzer und Choreograph Sebastian Prantl schlossen mit einer bewegenden Performance an diese Lesung an und setzten Impulse für Interaktionen der jungen Autor_innen des Abends Vera Sebert, Benedikt Steiner, Frieda Paris und Patrick Wolf frei. In einem konzeptionellen Vorlauf mit dem ChoreoLab hatten die jüngeren Protagonist_innen bereits Gelegenheit gehabt, sich mit dem komplexen Thema Performance auseinanderzusetzen. Interventionen am und für das Publikum von Frieda Paris und Patrick Wolf zeigten sich als performative Irritationen, die die Prinzipien klassischer Literaturveranstaltungen durchbrachen. Benedikt Steiner kreierte mit seiner von Texten begleiteten Präsentation seiner Buchbinderfertigkeit einen Raum im Raum, eine Insel im bewegten Meer performativer Angebote. Vera Sebert verfolgte die Geschehnisse mit ihrer Webcam und projizierte die verzögerten Bilder an die Wand, erzeugte poetische Visionen.

Das Publikum hatte Gelegenheit frei durch das Haus zu flanieren und über die aus den Hörzimmern klingenden Stimmen noch mehr über die Vergangenheit der Bildhauersymposien zu erfahren:
Hören Sie unter diesem Link! fiktive Monologe von acht in St. Margarethen tätigen Bildhauerinnen von Beatrice Simonsen, eine Soundinstallation von Wally Rettenbacher mit Erinnerungen von Uta Prantl-Peyrer und Oral History Aufzeichnungen der Malerin gemixt mit jenen des Steinbrucharbeiters Josef Puschitz (Tonaufnahme und Gestaltung: Valerie Bosse). Historische Fotografien bebilderten die Zimmer, die den Bildhauern damals als Unterkunft dienten.

Die am langen Tisch im Hauptraum servierte heiße Suppe und große Brotlaibe waren Teil der Konzeption eines inklusiven theatralen Geschehens. Beschlossen wurde der Abend mit einer Lesung von Barbi Markovic, die mit ihrem kräftigen Auftritt noch einmal die Aufmerksamkeit bündelte, indem sie einen Ausschnitt aus ihrem doppelt preisgekrönten Buch “Superheldinnen” zum Besten gab und damit die aktuelle Situation von zeitgenössischen Künstlerinnen auf satirische Art und Weise ins Blickfeld rückte.

Sebastian Prantl (Symposion Europäischer Bildhauer / Tanzatelier Wien / International ChoreoLab Austria) und Beatrice Simonsen (Kunst und Literatur) danken Zuzana Husárová und Ferdinand Schmatz vom Institut für Sprachkunst / Universität für Angewandte Kunst Wien für die gelungene Kooperation.

Mit finanzieller Unterstützung von: Bundeskanzleramt / Sektion Kunst, Energie Burgenland, Gemeinde St.Margarethen, Grazer Autorinnen Autorenversammlung Kulturabteilung des Landes Burgenland und Robert Bosch Stiftung.

Alle Fotos: © Dirk Simonsen
Beitragsbild: Schlussstein von Maria Biljan-Bilger am Bildhauerhaus

8. Oktober : GAV Burgenland in Eisenstadt

SCHRIFT UND BILD – Literarische Betrachtungen des Burgenlandes von und mit

Klaus HABERL, Peter PESSL, Dine PETRIK,
Mechthild PODZEIT-LÜTTJEN,
Beatrice SIMONSEN und Susanne TOTH

8. Oktober 2017, 15 Uhr
Landesgalerie Burgenland
Franz Schubert-Platz 6
7000 Eisenstadt

GAV Lesung Landesgalerie Burgenland

Nach einem ersten Lesungsabend der GAV Burgenland im Frühling folgt nun ein zweiter im Herbst: Wie sehen SchriftstellerInnen das Burgenland, welche Bilder zeichnen sie in ihren Texten? Von farbigen Landschaftsbeschreibungen (des Seewinkels oder des hügeligen Mittelburgenlandes) über satirehafte Skizzen ihrer Bewohner mit wenigen Strichen bis zu lautmalerischen Gedichten und abstrakten Darstellungen von Begriffen wie Heimat reicht die Palette der Werke, die VertreterInnen der größten österreichischen Literaturvereinigung, der Grazer Autorinnen Autorenversammlung, mit Bezug zum Burgenland ausgewählt haben.

Die Gruppe von AutorInnen unterschiedlicher Ausrichtungen, die einen lebendigen Fokus in der zeitgenössischen Literaturszene darstellt, ergänzt mit ihren Lesungen die ausgestellten Objekte kongenial.

Musikalische Umrahmung: Clemens Frühstück
Moderation: Karin Ivancsics, Regionaldelegierte der GAV Burgenland

Foto: Herbstzeitlose © Dirk Simonsen

30. Mai im Literaturhaus Wien: Karl Kraus und die Frauen

Lesungen mit HILDE SCHMÖLZER, BEATRICE SIMONSEN und ANDREA STIFT-LAUBE
im Literaturhaus Wien, Seidengasse 13, 1070 Wien

Dienstag, 30.05.2017, 19.00 Uhr

Hilde Schmölzer spricht über das widersprüchliche Frauenbild von Karl Kraus und liest aus ihrem Buch Frauen um Karl Kraus (Kitab, 2015) über das Liebesverhältnis von Kraus zur Schauspielerin Irma Karczewska, das „Kindweib“, die „große Hetäre“, die 14 war, als er sie „entdeckte“.
Beatrice Simonsen berichtet in einem Essay über die von gegenseitiger Hochachtung getragene, wenn auch nicht immer konfliktfrei verlaufene Freundschaft zwischen Kraus und der großen Dichterin Else Lasker Schüler.
Andrea Stift-Laube liest über die Kriegsberichterstatterin Alice Schalek, auf die sich Kraus als absolutes Feindbild eingeschossen hatte.

Organisation und Gestaltung: Hilde Schmölzer
Veranstaltet von der Grazer Autorinnen Autorenversammlung

Link zum Literaturhaus

Foto: Wolken © Beatrice Simonsen

Meiner Seel’, heut freut mich mein Leben

EIN FEST FÜR LUDWIG ANZENGRUBER
am 13. Mai 2017 um 15 Uhr und um 19 Uhr
im „Anzengruber Stüberl“ in Wolkersdorf, Wienerstraße 15

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im Rahmen des Viertelfestival NÖ – Weinviertel

Achtung! Beide Veranstaltungen sind bereits ausverkauft!

1874 schrieb Ludwig Anzengruber in Wolkersdorf das Schauspiel „Der G’wissenswurm“. Der Dichter wohnte ein Jahr lang mit seiner Familie im „Gasthaus Goldener Strauß“. Seine Mutter erhoffte sich von dem ebenfalls im „Goldenen Strauß residierenden Arzt Dr. Hebentanz eine Linderung ihres Gichtleidens.
Vom Gasthaus ist heute nur noch das „Anzengruberstüberl“ erhalten. Man widmete es dem Dichter 43 Jahre nach dessen Tod. Der Maler Sabransky-Thalbrück schmückte das Gewölbe mit Szenen aus den Stücken „Der Meineidbauer“, „Der Pfarrer von Kirchfeld“ und „Der G’wissenswurm“.

Unter dem Motto „Worte, Torte, Töne“ feiern wir den 143. Jahrestag der Drucklegung des „G’wissenswurms“. Dieses lebensbejahende Volksstück zeigt: Wo Menschen füreinander sorgen, haben egoistische Motive keinen Einfluss.
Schauspielerinnen lesen Szenen aus dem Stück. Wir präsentieren heitere und ernste Texte in Auseinandersetzung mit Anzengrubers Leben und Werken, Musik, Wein, Büffet und eine Torte der besonderen Art.

PROJEKTLEITUNG:

Ulrike Winkler-Hermaden, Clasien Penkler

MITWIRKENDE:

Szenische Lesung: Brigitte Heller, Else Müller

Texte: Ulrike Bergsmann, Britta Mühlbauer, Karin Seidner, Beatrice Simonsen, Ulrike Winkler-Hermaden

Torte: Clasien Penkler

Musik: Ulli Sanou

Wein und Büfett: Biohof Maria und Franz Vogt

KARTEN UND INFO:

Veranstalterin: Ulrike Winkler-Hermaden

Anmeldung: +43-650-45 92 001, winkler.hermaden@gmx.at

Wichtig: Aus Platzgründen ist eine Anmeldung unbedingt erforderlich!

ACHTUNG! BEIDE TERMINE SIND AUSVERKAUFT!

Kostenbeitrag für Büfett und Getränke.

Bild: © Clasien Penkler

 

 

7. Oktober 2017 : 10. Jubiläum

img Milena Lah

 

Der LITERATUR RAUM im BILDHAUERHAUS feiert am 7. Oktober 2017 im Rahmen von ORF Lange Nacht der Museen sein 10. Jubiläum: 

Das Bildhauerhaus in St. Margarethen im Burgenland, 1967-1969 nach Plänen des österreichischen Architekten Joahnn Georg Gsteu erbaut, steht seit einigen Jahren unter Denkmalschutz und wird seit 2011 mit synergetischen Veranstaltungen von Kunst, Architektur, Performance, Theorie und Literatur wieder belebt. Es ist der Erinnerungsort der ehemaligen Bildhauersymposien, die 1959 von Karl Prantl, einem Doyen der abstrakten Bildhauerei, initiiert wurden und bis 1993 unter Mitwirkung internationaler Künstlerinnen und Künstler hier stattfanden.

Heute lebt das Bildhauerhaus von mannigfaltigen Begegnungen und ist Denkfabrik und Aktionsraum zugleich. Erinnerungen an die Avantgarde der Internationalen Bildhauersymposien werden im Strom der Geschichte verankert und mit Narrativen der letzten 50 Jahre vernetzt und neu kontextualisiert. Das Bildhauerhaus als traditioneller Ort der künstlerischen Begegnung lebt – antimuseal, bewegend, berührend.

BEWEGENDE BEGEGNUNGEN
in fließenden Übergängen mit einigen Anhaltspunkten :

18.00 Uhr Führung zu Skulpturen :  Sebastian Prantl & Hana Seifertová und anschließendes Gespräch im Haus

19.30 Uhr Lesung : Martin Pollack „Topografie der Erinnerung“

ab 20.00 Uhr Texte – Performances – Musik : Franz Hautzinger, Zuzana Husárová, Frieda Paris, Sebastian Prantl, Ferdinand Schmatz, Vera Sebert, Beatrice Simonsen, Benedikt Steiner & Patrick Wolf 

21.30 Uhr Lesung : Barbi Markovic „Superheldinnen“

… permanente Hörzimmer :  Valerie Bosse & Wally Rettenbacher & Beatrice Simonsen Oral History aus St. Margarethen, eine Soundinstallation und fiktive und reale Tonspuren von Uta Peyrer-Prantl und Josef PuschitzMaria Biljan-Bilger, Patricia Diska, Anna Kubach-Wilmsen, Anna Maria Kupper, Milena Lah, Ursula Sax, Alina Szapocznikow und Magdalena Wiecek

Programm bis ca 24:00 Uhr Pauschaler Kostenbeitrag für Speisen und Getränke 4 €.

Programmänderungen vorbehalten

Bildhauerhaus St. Margarethen
Am Alten Bahnhof (Zufahrt über Ruster Straße)
7062 St. Margarethen

Eintritt 6 € (Regionalticket ORF-Lange Nacht der Museen).

BUS SHUTTLE Wien-St. Margarethen-Wien bitte bei beatrice.simonsen@gmx.at oder per Telefon unter 0660 486 11 57 bis spätestens 3.10. buchen. Ticket Preis 15 € / 9 € (Studentenermäßigung).
Abfahrt Wien Schwedenplatz um 17 Uhr, Rückfahrt ab St. Margarethen um 24 Uhr.

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Informationen zu den teilnehmenden Künstler_innen:

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Franz Hautzinger geboren 1963 im burgenländischen Seewinkel. Ein Konzert von Hannibal Marvin Peterson in der Jazzgalerie Nickelsdorf bedeutete das „Erweckungserlebnis“ des jungen Trompeters. Von 1981 bis 1983 studierte er an der Jazzabteilung der heutigen Kunstuniversität Graz, bis eine Lippenlähmung eine sechsjährige Total-Pause als Trompeter erzwang. 1986 nach Wien übersiedelt, begann er ab 1989 die Trompete auf ureigene, unakademische Weise zu erforschen. Die Zusammenarbeit mit Christoph Cech, Christian Mühlbacher, „Nouvelle Cuisine“, „Striped Roses“, Helge Hinteregger und weiters in London mit Kenny Wheeler, Henry Lowther, John Russell und Steve Noble zeigen Stationen seiner Entwicklung.
Die bewusste Entscheidung, auf elektronische Soundquellen zu verzichten, die Entwicklung digitaler Musik freilich auf der Trompete nachzuvollziehen, führten zur Aufsehen erregenden Solo-Trompeten-CD „Gomberg“ (2000). Das Eintauchen in die Welt der entschleunigten Klangmikroskopie und ab 2003 die lustvolle Wiederentdeckung musikalischer Sinnlichkeit, die Konfrontation seiner Trompetensounds mit Groove und Melodik („Regenorchester XI“ und XII) sind weitere wichtige Entwicklungsschritte.
Er unterrichtet an der Wiener Musikuniversität, ist Mitglied im Berliner Ensemble „Zeitkratzer“, erhielt Kompositionsaufträge u. a. vom Klangforum Wien und ist ein Weltreisender zwischen Wien, Berlin, London, Beirut, Tokio, New York und Chicago. Foto: Daniel Cemborek

Zuzana Husarova

 

 

 

 

Zuzana Husárová (*1983) lebt als Autorin und Theoretikerin in Bratislava, widmet sich der elektronischen Literatur, der Klangpoesie sowie der poetischen und multimedialen Performance. Als Doktorin in Literaturwissenschaft unterrichtet sie am Institut für Sprachkunst der Universität fűr Angewandte Kunst in Wien. Gemeinsam mit Ľubomír Panák entwickelte sie interaktive literarische Werke, mit Amalia Roxana Filip arbeitete sie an den transmedialen Projekten liminal und lucent (visuelle Poesie, Klangpoesie sowie Live-Performances), mit Olga Pek schrieb sie das Origamibuch Amoeba. 2011 erhielt sie das Fulbright Stipendium MIT, 2014 das „Aktion“-Stipendium Forschung.
www.zuz.husarova.net. www.delezu.net

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Barbi Markovic studierte Germanistik in Belgrad und Wien. Sie lebt seit 2006 in Wien, 2011/2012 war sie Stadtschreiberin in Graz, die Ergebnisse ihres Stadtschriftprojekts erschienen 2012 als „Graz, Alexanderplatz“. 2009 machte sie mit dem Thomas Bernhard-Remix-Roman „Ausgehen“ (Izlaženje, 2006) als Popliteratin einer neuen Generation Furore. Für den Roman „Superheldinnen“ erhielt sie 2016 den Alpha Literaturpreis, 2017 den Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis der Robert Bosch Stiftung. Markovic veröffentlichte auch zahlreiche Erzählungen in Anthologien und Zeitschriften. Foto: Aleksandra Pawloff

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Frieda Paris 1986 in Ulm geboren, lebt und schreibt seit 2009 in Wien. 2013 Abschluss des BA-Studiums der Theater,- Film und Medienwissenschaft (Universität Wien sowie Université Sorbonne Nouvelle III Paris). Im Jahr 2015 Literaturstipendiatin der Kunststiftung Baden-Württemberg. Seit Herbst 2015 Studium der Sprachkunst (Universität für angewandte Kunst Wien). 2016 START – Stipendium vom Bundeskanzleramt Wien. Zahlreiche Lesungen und Performances im deutschsprachigen Raum. Veröffentlichungen in Anthologien und Zeitschriften, u.a. in Lyrik für alle (edition mosaik), Lyrik von Jetzt 3 – Babelsprech (Wallsteinverlag), all dies hier, Majestät, ist deins: Lyrik im Anthropozän  (Kookbooks). Foto: Fekrat Namat

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Martin Pollack geboren 1944 in Bad Hall. Studium der Slawistik und osteuropäischen Geschichte. Übersetzer polnischer Literatur, Journalist und Autor, 1987– 1998 Korrespondent des SPIEGEL in Wien und Warschau. Zahlreiche Preise, u. a. den Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln (2007) und den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung (2011). Lebt im Südburgenland und in Wien. Zuletzt erschienen: „Der Tote im Bunker. Bericht über meinen Vater“ (2004), „Wer hat die Stanislaws erschossen? Reportagen“ (2008), „Kaiser von Amerika. Die große Flucht aus Galizien“ (2010), „Kontaminierte Landschaften“ (2014), „Topografie der Erinnerung“ (2016). Foto: Ayse Yavas

 

 

 

 

Sebastian Prantl ist Obmann des Symposion Europäischer Bildhauer (SEB). Der Choreograph und Tänzer ist vielschichtig engagiert. Basierend auf einer langjährigen, internationalen Bühnenerfahrung, exemplarischer Performancepraxis und theoretischem Unterricht an universitären Einrichtungen widmet er sich nun auch seit 2011 der Symposions Idee seines Vaters, des Bildhauers Karl Prantl. www.bildhauerhaus.at
Mittels eines erweiterten Choreographie Begriffes untersucht er grundlegende Bewegungsstrukturen im Lebenszusammenhang und widmet sich der Wissensproduktion von Kulturtechniken. Er kreiert gemeinsam mit seiner Frau, der aus Taiwan stammenden Konzertpianistin Cecilia Li, interdisziplinäre Foren (International ChoreoLab Austria im Bildhauerhaus St. Margarethen und im Tanzatelier Wien), verbindet Tanz & Musik, Sprache & Schrift (Friederike Mayröcker), Architektur & Bauen, Gärtnern & Ernährung…
Das Tanz Atelier Wien (TAW) www.tanzatelierwien.at dient seit 1988 der Projekt-entwicklung und fungiert als Office und ‚CityLab’. Als Außenraum ‚CountryLab’ dazu, steht der Kunst- und Naturraum des Symposion Europäischer Bildhauer (SEB) in St. Margarethen/ Bgld. und dessen Vereinssitz, das exemplarische Bildhauerhaus.

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Wally Rettenbacher lebt und arbeitet in Salzburg und auf Reisen. Sie schreibt Prosa, Gedichte, Essays. Ebenso [Reise]fotografie. Seit 1998 „Freie Radioaktivitäten“: Hörbilder, Fieldrecordings und Features. Aktuell: Konzeption und Produktion der Sendeschiene „seitwärts: [poetologische ortungen]”, ein experimentelles Audioprojekt mit „literarischen Interventionen“ und „poetic acts“ im öffentlichen Raum. web: wallyre.net Foto: Marcus D. Niski

Ferdinand Schmatz

 

 

 

 

Ferdinand Schmatz 1953 in Korneuburg geboren, lebt in Wien und im Burgenland. Er leitet seit 2012 das Institut für Sprachkunst an der Universität für Angewandte Kunst in Wien und ist Nachlassverwalter und Herausgeber des Werks von Reinhard Priessnitz. Werkauswahl (seit 1975): Sinn & Sinne. Wiener Gruppe, Wiener Aktionismus und andere Wegbereiter 1992, SPRACHE MACHT GEWALT. Stich-Wörter zu einem Fragment des Gemeinen 1994, Farbenlehre mit Heimo Zobernig, Künstlerbuch 1995, maler als stifter. Poetische Texte zur Bildenden Kunst 1997, Dichtung für alle. Wiener Ernst-Jandl-Vorlesungen zur Poetik 2013, das gehörte feuer. orphische skizzen 2016. Preise (u.a.): Anton Wildgans-Preis 2002, Georg Trakl-Preis 2004, H. C. Artmann-Preis 2006, Ernst Jandl-Preis 2009. Foto: Dirk Skiba

Vera Sebert

 

 

 

 

Vera Sebert *1987
2007-2015 Studium Freie Kunst an der Hochschule für bildende Kunst Braunschweig und der Akademie der bildenden Künste Wien. Abschluss Meisterschülerin. 2015 Studium Sprachkunst an der Universität für Angewandte Kunst Wien, DAAD Stipendium Erasmus+ für Graduierte. 2017 Aufenthaltsstipendium
im Künstlerdorf Schöppingen. Künstlerische Arbeiten in den Grenzbereichen von visuellen Medien, Sprache, Film, Computerprogramme.
http://verasebert.com

Hana Seifertova

 

 

 

 

Hana Seifertová geboren 1934 in Tabor, Südböhmen. 1953 – 1958 Studium der Kunstgeschichte und Geschichte an Karls Universität in Prag; 1954 – 1958 Volontariat in der Nationagalerie Prag; 1959 Heirat mit dem Bildhauer Jiří Seifert; 1964 Geburt der Tochter Barbora.
1959-1969/70 Leiterin der Regionalgalerie in Liberec. 1961 gründete sie die Sammlung niederländischer Kunst des 16. und 17. Jhs. Regelmäßige Ausstellungen der tschechischen Moderne. Sie realisierte die erste Ausstellung junger Bildhauer 1964 und 1966 die erste ausländische Ausstellung mit Österreichischer Bildhauerkunst.
1968 Einmarsch der russischen Besatzung in Liberec. Sie verliert ihre Anstellung und muss mit ihrer Familie Liberec verlassen. Seit 1971 Kuratorin der Sammlung Alte Kunst in der Prager Nationalgalerie, später wissenschaftliche Mitarbeiterin (zahlreiche Ausstellungen und Publikationen über holländische Malerei des 17. Jh. und böhmischer Barockmalerei). Seit 1998 Mitglied des internationalen Vereins der niederländischen Kuratoren CODART in Den Haag und von HNA Historians of Netherlandish Art.
Sie lebt in Řevnice bei Prag.

Beatrice Simonsen

 

 

 

 

Beatrice Simonsen geboren 1955 in Wien. Studium der Romanistik und Kunstgeschichte. Literaturkritikerin und Herausgeberin der Anthologien “Grenzräume. Eine literarische Landkarte Südtirols” (2005) und „Grenzräume. Eine literarische Spurensuche im Burgenland“ (2015, Theodor Kery Preis für Literatur). Seit 2013 Konzipierung und Organisation von Projekten im Zusammenspiel von „Kunst und Literatur“ (LITERATUR RAUM im BILDHAUERHAUS u.a.). Literarische Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien. Mitglied der Grazer Autorinnen Autorenversammlung. Foto: Dirk Simonsen

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Benedikt Steiner geboren 1990 in Basel, hat Materialdesign in Luzern studiert und ging danach für Praktika nach Wien. Seither ständige Beschäftigung mit dem Dichterischen in Sprache, Bild und Raum und mit der Spannung zwischen Sinnlichkeit und Sinn. Anfang 2016 Veröffentlichung des selbst hergestellten Gedichtbands Ein Leben an sich. Seit Herbst 2016 Studium der Sprachkunst an der Universität für Angewandte Kunst Wien. Foto: Christoffer Bindig
www.benedikt-steiner.ch

Patrick Wolf geboren 1986 in Tulln an der Donau, Niederösterreich. Ausbildung zum Krankenpfleger. Studium der Sozialen Arbeit. Seit 2014 Studium der Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Veröffentlichungen: Text des Tages am 15.10.2016 auf www.fixpoetry.com: ICH LEGE MIR EINE SCHICHT ZEIT // Esther Dischereit (Hg.): Havel, Hunde, Katzen, Tulpen. Garz erzählt. Mitteldeutscher Verlag 2016

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Die Veranstaltung ist eine Kooperation von Kunst und Literatur mit dem Symposion Europäischer Bildhauer, dem Tanz Atelier Wien / ICLAB und dem Institut für Sprachkunst der Universität für Angewandte Kunst Wien.

Mit Unterstützung durch das Bundeskanzleramt Sektion Kunst, Energie Burgenland, die Gemeinde St. Margarethen, die Grazer Autorinnen Autorenversammlung, die Kulturabteilung des Landes Burgenland und die Robert Bosch Stiftung.

Konzept: Sebastian Prantl und Beatrice Simonsen
Fotos: © Symposion Europäischer Bildhauer (Steinbruch St. Margarethen 1959) und Anna Maria Kupper (Skulpturen von Milena Lah 1971)

Nachlese: Sprach Feuer Werk

Seit 2013 bietet das Symposion Europäischer Bildhauer dem LITERATUR RAUM im BILDHAUERHAUS auf dem Hügel von St. Margarethen Platz für eine synergetische Verbindung von Kunst und Literatur. Zum 9. Mal wurden Autorinnen und Autoren eingeladen, sich von den Skulpturen der ehemaligen Bildhauersymposien inspirieren zu lassen. Wie jedes Mal folgte das Publikum gespannt den performativen Lesungen und ließ sich von den Darbietungen überraschen. Der Ort ist dazu angetan, zu experimentieren und die literarische Avantgarde zu zeigen. Experimentelle Lyrik ist das Fach von Ferdinand Schmatz, der aus dem Institut für Sprachkunst der Universität für Angewandte Kunst Wien die jungen  AutorInnen Frieda Paris – mit einem berührenden Text zur Bildhauerin Alina Szapocznikow – und Rick Reuther – mit einem poetischen Ritual vor der Skulptur von Heinz Pistol – mitbrachte. Die österreichisch-amerikanische Autorin Ann Cotten reiste aus Berlin an, um die Inspirationen, die aus der Beschäftigung mit Sprache entstehen, noch zu bereichern. Nachdem der argentinische Gitarrist Diego Muné dem Programm einen fulminanten Schlusspunkt gesetzt hatte, fand der Tag am Feuer vor dem Abendhimmel seinen Ausklang.

Kurzfilm: https://vimeo.com/213076402

Idee / Konzept / Organisation: Beatrice Simonsen für Kunst und Literatur in Kooperation mit dem Institut für Sprachkunst der Universität für Angewandte Kunst Wien, GAV und SEB. Mit herzlichem Dank für die Förderungen von Bundeskanzleramt-Sektion Kunst, Kulturabteilung des Landes Burgenland, Gemeinde St.Margarethen und unserem Sponsor Baufirma WAHA.

Fotogalerie: Dirk Simonsen
Film: Johan Simonsen

27. April : Mozart, Beethoven, Schubert, Takács …

Mit Spannung wurden ROBERT LEHRBAUMER und seine Student_innen am 27. April im voll besetzten Saal des Kulturzentrums in Siegendorf erwartet. Man war gekommen, um den Ausführungen des renommierten Pianisten zu folgen und die Kompositionen von Jenő Takács in seiner Heimatgemeinde seit langer Zeit wieder einmal zu hören – Bürgermeister Mag. Rainer Porics hieß die Gäste willkommen. Mit Verve und Charme zog Prof. Lehrbaumer einen Spannungsbogen von Mozart bis Takács und gewann im Nu nicht nur die Aufmerksamkeit sondern auch die Herzen des Publikums. Mit ebensolcher Leidenschaft widmeten sich die jungen Künstlerinnen und Künstlern aus aller Welt – Sayoko Akimoto, Donya Hosseinivand, Toranj Mashayekhi, Milana Nosek, Karl Irsigler und Oktay Karimishad – den zum Teil anspruchsvollen Musikstücken des österreichisch-ungarischen Komponisten und schließlich war der Jubel über die virtuosen Darbietungen ihres Lehrers groß. Das Ziel einer Verbindung von Kunst und Literatur erfüllte der wie der Komponist aus dem Burgenland stammende Autor JAKOB MICHAEL PERSCHY mit Leichtigkeit. Seine Lesung versprühte jenen Humor und Feinsinn, der demjenigen nachgesagt wird, der hier gefeiert wurde: Jenő Takács!

Kurzfilm mit Robert Lehrbaumer / Moderation
und Sayoko Akimoto / Klavier / Jenö Takács Toccata Nr.2
© Dirk Simonsen

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Eine Veranstaltung zum Gedenken an Jenő Takács (1902 – 2005)
Idee/Konzept/Organisation: Beatrice Simonsen

Mozart, Beethoven, Schubert, Takács … | Konzert und Lesung im Kastell
Begrüßung: Mag. Rainer Porics, Bürgermeister der Marktgemeinde Siegendorf
Konzert:
ROBERT LEHRBAUMER
interpretiert, moderiert und präsentiert junge Pianistinnen und Pianisten:
Sayoko Akimoto, Donya Hosseinivand,Toranj Mashayekhi, Milana Nosek, Karl Irsigler und Oktay Karimishad
Lesung:
JAKOB MICHAEL PERSCHY

Eintrittskarten sind im Rathaus, Rathausplatz 1, 7011 Siegendorf, erhältlich.
Vorverkauf : €12,- / €8,- (Jugendliche bis 18 Jahre)
Abendkassa : €15,- / €10,- (Jugendliche bis 18 Jahre)
Telefonische Reservierung unter 02687 48261.

Eine Kooperation von Kunst und Literatur, der Jenő Takács Stiftung, der Marktgemeinde Siegendorf und mit freundlicher Unterstützung des Klavierhauses Gustav Ignaz Stingl, Wien. Wir danken Herrn Prof. Robert Lehrbaumer für seinen Auftritt!

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Robert Lehrbaumer wurde in Wien geboren und war Mitglied der Mozart-Sängerknaben. Er begann schon als Neunjähriger seine Pianistenlaufbahn, später trat er auch als Konzertorganist und Dirigent regelmäßig auf und ist heute in nahezu allen Ländern und Hauptstädten Europas, in Nord-, Mittel- und Südamerika, Afrika sowie im Nahen und Fernen Osten in berühmten Häusern (Wiener Musikverein und Konzerthaus, Carnegie-Hall New York, Suntory Hall Tokyo etc.) zu Gast.

Seine Ausbildung erfolgte an der Wiener Musikhochschule (heutige Musikuniversität) bei den Professoren G. Schwarbauer, H. Schwertmann, H. Medjimorec (Klavier Konzertfach), Dr. R. Scholz (Orgel Konzertfach), O. Suitner (Dirigieren) und Th. Chr. David (Tonsatz/Komposition).

Es folgten Auftritte mit den Wiener Philharmonikern, den Wiener Symphonikern, den Niederösterreichischen Tonkünstlern, dem Mozarteum Orchester Salzburg, der Camerata Salzburg und vielen anderen Klangkörpern, unter Dirigenten wie Claudio Abbado, André Previn, Yehudi Menuhin u.v.m. Neben der solistischen Konzerttätigkeit arbeitete er vor allem mit Walter Berry und Angelika Kirchschlager sowie mit Anton Dermota, Philippe Entremont, Adrian Eröd, Friedrich Gulda, Michael Heltau, Helmut Lohner, Elfriede Ott, Erika Pluhar, Ildiko Raimondi, Wolfgang Schneiderhan, Bo Skovhus u.v.a. sowie mit vielen prominenten Ensembles zusammen.

Zudem widmete er sich auch Ur- und Erstaufführungen mit Werken von Gottfried von Einem, Jenö Takács, Robert Schollum, Helmut Eder, György Kurtág, Ivan Eröd, Astrid Spitznagel u.a. und ist außerdem unterrichtend tätig.

 

Sayoko AkimotoSayoko Akimoto 1985 in Tokio, Japan, geboren, begann im Alter von 5 Jahren mit dem Klavierspiel. Sie trat mit 12 Jahren in die Toho-Musikschule (Hauptfach Klavier) ein. Seit 2011 studiert sie in Wien am Prayner Konservatorium, seit 2013 bei Prof. Robert Lehrbaumer. Sie tritt als Klaviersolistin, Kammermusikerin und Liedbegleiterin auf.

 

DonyaDonya Hosseinivandaalipour 1995 in eine künstlerische Familie in Teheran hinein- geboren – der Vater ist Regisseur und Film-Verleger -, studierte sie an der ”Fine Art School of Tehran“ Malerei und begann mit 15 Jahren Klavier zu spielen. Seit 2014 lebt sie in Wien, wo sie am Prayner Konservatorium bei Prof. Robert Lehrbaumer Klavier studiert. Gleichzeitig komponiert sie – 2016 wurden ihre Musikstücke für Theater und Film aufgeführt. Seit 2017 studiert sie auch Malerei an der Akademie der bildenden Künste.

Karl Irsigler

Karl Irsigler 1933 in Amstetten geboren. Facharzt für Innere Medizin, spezialisiert auf dem Gebiet des Diabetes, der Ernährungstherapie, des Übergewichtes und der Blutfette. Emeritierter Primarius der 3. med. Abteilung mit Stoffwechsel-Erkrankungen im Krankenhaus Wien-Lainz. Emeritierter Universitätsprofessor. Ehemals Präsident der Österreichischen Diabetesgesellschaft. Ehemals Beratungstätigkeit für das Gesundheitsministerium zur Auswertung des ersten vorsorgemedizinischen Projektes in Österreich. Gründer des Ludwig Boltzmann-Institutes für Stoffwechselerkrankungen und Ernährung. Buchautor: Gesundheitsplanung: Diät 2000, Cholesterin, Diabetes, Herzinfarkt. Verleihung der Ehrenmitgliedschaft der Österreichischen Diabetes-gesellschaft. Drei Söhne, Karl, Severin und Paul, mit Gattin Helene Irsigler. Musikalische Tätigkeit als Amateur am Klavier: Vom 7. bis zum 17. Lebensjahr Klavierunterricht in Amstetten. Nach langer Pause Unterricht bei Prof. Walter Panhofer, Geoffrey Greyman und Prof. Walter Fleischmann. Ab 1983 fast ununterbrochen Teilnehmer der AMA (zuerst Aschbacher, dann Altenburger Musikakademie) bei den Meisterklassen von Prof. Robert Lehrbaumer.

MINAMI KASUGAMinami Kasuga 1989 in Tokio, Japan, geboren, erhielt im Alter von 4 Jahren den ersten Klavierunterricht an der Tokyo Musik Universität. 1997 trat sie erstmals im Ausland (Warschau) auf. Seit 2001 lebt sie in Wien und studiert Konzertfach an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien und am Prayner Konservatorium. Sie erhielt mehrere Preise, u.a. 2002 2. Preis beim Ⅱ. Wiener Pianisten-Wettbewerb, 2008 2. Preis beim Prima La Musica Landeswettbewerb in Wien. /Wegen Krankheit verhindert!

Oktay Karimishad

Oktay Karimishad 1989 in Teheran, Iran, geboren, begann 2013 mit dem Klavierstudium bei Prof. Rafael Minaskanian und wechselte 2014 an das Prayner Konservatorium zu Prof. Robert Lehrbaumer. Außerdem nahm er mehrmals an den Altenburger Meisterkursen teil und studiert seit 2016 auch Instrumental (Gesangs) Pädagogik.

 

photoToranj Mashayekhi in Teheran, Iran, geboren. Sie erhielt mit sieben Jahren ihren ersten Musikunterricht in ihrer Heimat bei Prof. Gagik Babayan. Seit 2015 studiert sie Klavier bei Prof. Robert Lehrbaumer am Prayner Konservatorium in Wien. Wichtige Impulse erhielt die Musikerin auch auf Meisterkursen u. a. in Altenburg mit Schwerpunkt auf Jenö Takács. Besonders gerne spielt sie zeitgenössische Musik. Neben ihrer künstlerischen Laufbahn studiert sie seit 2017 Musikwissenschaft an der Universität Wien.

Milana Nosek

Milana Nosek „Am 02.08.2005 wurde ich in Starnberg, Bayern, geboren. Ich wurde zum Klavierspielen inspiriert, als ich mein erstes kleines Konzert, von Kindern gespielt, besuchte. Mit 7 Jahren fing ich an Klavierunterricht zu nehmen. Die ersten 3 Jahre meines Musikunterrichts führte mich Viera Fischer. Während dieser Zeit durfte ich jedes Jahr bei den „Musikferien am Starnberger See“ teilnehmen, einer Neujahres-Musikakademie, die unter der Schirmherrschaft der weltberühmten Geigerin Julia Fischer stattfand. 2014 nahm ich am Bayrischen Wettbewerb „Jugend musiziert“ teil und gewann den 1. Preis. 2015 wurde ich in die Prager Sommerakademie aufgenommen und nahm intensiv Unterricht von Prof. Kahanek. 2016 verbrachte ich mit meiner Familie ein halbes Jahr in Brno (Tschechien), wo mich Prof. Martin Fišl unterrichtete. Dort habe ich mich für den Klavierwettbewerb „Amadeus 2016“ qualifiziert. Meine Interpretation von Mozarts Sonate Nr. 7 in C wurde mit der Sonder-Anerkennungsurkunde der Jury belohnt. Im Herbst letzten Jahres lernte ich Prof. Lehrbaumer kennen. Seitdem freue ich mich jede Woche auf unsere gemeinsamen musikalischen Auseinandersetzungen. Die Stunden bei ihm sind nicht nur harte Arbeit, sondern auch Spaß.”

Lesung von Jakob Michael Perschy

Jakob PerschyJakob Michael Perschy, Dr. phil, geb. 1960, aufgewachsen in Neusiedl am See, hat Bücher gelesen, verkauft, verliehen, lektoriert, rezensiert, redigiert, herausgegeben und schließlich auch selbst welche geschrieben. Er leitet die Burgenländische Landesbibliothek in Eisenstadt.

Fotos: Julia Cencig (Porträt Robert Lehrbaumer), Jenő Takács Stiftung (Porträt Jenö Takács), Dirk Simonsen (Steinröschen im Naturschutzgebiet Siegendorf und Fotogalerie)

70. Geburtstag von Manfred Chobot

Manfred Chobot zum 70. Geburtstag am 3. Mai 2017

Beatrice Simonsen im Gespräch mit dem Autor

Seit rund 50 Jahren ist Manfred Chobot Teil der Wiener Kunstszene, sowohl als Galerist denn auch als vielseitiger Autor. Hörspiel und Kinderbuch, Radio-Feature und Dialektgedicht, Dokumentation und Roman – es gibt kaum ein Genre, das er nicht bedient hat. Zwar wechselt der umtriebige Autor gern die Umgebung, aber nicht den strengen Tagesplan von täglichen acht Schreibstunden. Im Gespräch in seiner Wiener Wohnung erzählt er von seinen literarischen Ursprüngen in den wilden 1960ern und seiner lebenslangen Kunstaffinität.

Beatrice Simonsen: Deine Wohnung in der Yppengasse im 16. Bezirk ist ja ein wahres Kunstkabinett – wohnst du schon lange hier?

Manfred Chobot: Meine Eltern hatten einen Lebensmittelgroßhandel in diesem Haus. Der Yppenmarkt war der Großhandelsmarkt. Das war jene Zeit, als es noch Greißler gab, die haben hier Obst und Gemüse gekauft. Heute gibt es nur mehr Wirtshäuser, in der Ottakringer Straße sind es die kroatischen und serbischen und um den Yppenplatz sind es die türkischen. Die Ottakringer Straße ist die Grenze, hier Jugoslawien und dort die Türkei – komischerweise. Jedenfalls haben die Greißler damals, bevor sie ihr Geschäft aufgesperrt haben, am Yppenmarkt Obst und Gemüse gekauft, Wurst und Käse bei einem der Großhändler, außer meinem Vater gab es noch drei oder vier weitere. Vom Emmentaler hatte der Vater gleich mehrere riesige Laibe vorrätig. Mit dem Käsbohrer konnte man prüfen, ob der Käse schon reif ist. Man hat hineingebohrt und das Loch dann wieder mit ein bisschen Käse zugeschmiert, damit keine Luft reinkommt und der Laib nicht schimmelt.

Das sind offenbar tiefe Eindrücke aus deiner Kindheit. Du hast dann aber Kulturtechnik studiert, wolltest nicht den Lebensmittelgroßhandel übernehmen?

Es war damals schon absehbar, dass das nicht weitergeht. Der Yppenmarkt ist 1971 abgebrannt, dies war der Grund, warum die Gemeinde schnell den Grünmarkt in Inzersdorf gebaut hat. Kurzfristig spukte die absurde Idee herum, im Wienfluss-Bett eine Stadtautobahn zu errichten und dort, wo jetzt der Flohmarkt ist, den Großmarkt zu errichten. Nach dem Brand haben nur mehr wenige Gemüsegroßhändler wieder aufgebaut und der Vater ist in Pension gegangen, weil im Supermarkt die Waren billiger verkauft wurden als er sie eingekauft hatte.
Ich wollte immer Technik studieren, wusste aber nach der Matura nicht, ob ich Hochbau, Tiefbau, Maschinenbau, Straßenbau oder Elektrotechnik studieren sollte – hatte keine Ahnung, was mich mehr interessieren würde? Da kam mir die Idee mit der Kulturtechnik, weil dieses Studium irgendwie dazwischen liegt. Ich war wild entschlossen, Kulturtechniker zu werden – und dann kam die Schreiberei.

Was heißt: „dann kam die Schreiberei“, wie kam sie denn?

Ich habe in meinen jungen Jahren Leistungssport betrieben und bin immer zum Schwimmtraining gefahren, im Winter ins Dianabad und im Sommer ins Engelmannbad, dort ist jetzt wieder ein Eislaufplatz. Gewohnt hab ich und in die Schule gegangen bin ich in Meidling. Auf der Fahrt zum Trainieren hab ich immer viel gelesen. Irgendwann wurde das Dianabad niedergerissen und ich war allein beim Training im Theresienbad. Das war fad und so hab ich mir beim Training Gedichte ausgedacht, die ich dann niedergeschrieben habe.

Während dem Schwimmen?

Ja, ich habe das damals „Wasserdichtung“ genannt (lacht). Das waren furchtbare Elaborate, sehr konventionell, was man halt in der Schule gelernt hatte, dass es sich reimen sollte und so pathetisches Zeug. – Später, 1989, hab ich übrigens „Sportgedichte“ veröffentlicht und dabei literarisch meine sportlichen Erfahrungen umgesetzt. – Sehr bald bin ich mit den „Literaturproduzenten“ in Kontakt gekommen, die „Neuen Wege“, Peter Henisch und die Leute vom „werkstatt aspekt“ kannte ich bereits – und gleichzeitig kam die Zuwendung zur bildenden Kunst.

Wann war das?

Die Galerie haben wir hier im Haus 1971 unter dem Namen Atelier Yppen begonnen. Im August fand die erste Ausstellung statt, mit Freunden wie: Adolf Frohner, Heinz Stangl, Karl Anton Fleck, Heinrich Heuer, Christine Heuer. Später haben wir Grafikeditionen verlegt und waren mehr oder weniger die erste Galerie, die Skulptureneditionen herausgebracht hat.

Die Galerie hast du immer zusammen mit deiner Frau Dagmar geführt?

Am Anfang war ich mehr involviert, weil Dagmar in der Bank arbeitete. Später hat sie eine Filiale geleitet, damit war sie ziemlich ausgelastet.

Wie habt ihr begonnen?

Der Anfang war der: Wir haben, als wir anno 1968 geheiratet haben – kirchlich! dann sind wir ausgetreten –, ein Inserat im Kurier gelesen: Klimt und Schiele verkauft die Galerie XY (Anm.: Name geändert). Da war gerade eine Ausstellung in der Albertina und wir haben gesagt, da kaufen wir uns eine Zeichnung von Schiele. Das war ein bissl naiv, denn das lag jenseits unserer Möglichkeiten, außerdem war das Inserat ein Schmäh. Der Galerist hat uns übers Ohr gehauen, hat uns Grafiken aus zerschnittenen Ausstellungskatalogen als Originale verkauft. Daraufhin waren wir überzeugt, dass alle Galeristen Gangster sind und wir werden nur mehr bei den Künstlern selbst kaufen. In der Secession gab es den Jour fixe, da sind wir regelmäßig hingegangen und haben schnell viele Künstler kennengelernt, den Frohner, den Staudacher, den Hrdlicka, den Ringel und Zeppel-Sperl … also alle, die heute Rang und Namen haben. Fast jeden Tag besuchten wir damals Galerien, es gab ja nur eine Handvoll, heute ist die Situation unübersichtlich geworden.

Und gleichzeitig hast du begonnen zu schreiben?

Nein, begonnen zu schreiben hab ich schon 1965 und veröffentlicht ab 1970/71. Mein Vorteil war, dass ich zu den „Literaturproduzenten“ gekommen bin. Das war eine Wohngemeinschaft in der Wiedner Hauptstraße, wo man sich einmal in der Woche getroffen hat. Es war als Nicht-Verein konzipiert, jeder der kommt, ist dabei. In dieser WG haben gewohnt: der Volksstimme-Redakteur Lutz Holzinger, der Musiker Wilhelm Zobl und Michael Springer, Mitarbeiter beim Neuen Forum. Ich habe dort Elfriede Jelinek kennengelernt, Friederike Mayröcker, Ernst Jandl, Elfriede Gerstl und viele mehr. Der Verlag Jugend und Volk brachte eine Reihe unter dem Titel „Edition Literaturproduzenten“ heraus, die Verantwortung für die einzelnen Bände lag bei den Literaturproduzenten. Der Verlag stellte nur die Infrastruktur zur Verfügung. Sieben Bücher waren pro Jahr geplant, das sind dann bald weniger geworden. Es ging darum, bekannte und junge Autoren zu mischen. Und ein Band der ersten Tranche war: Neue Autoren 1 – Manfred Chobot, Marie-Thérèse Kerschbaumer, Thomas Losch (Anm.: 1972). Von Elfriede Jelinek erschienen Musikessays. Die Bände kosteten bloß 30 Schilling, was sehr wohlfeil war.

Da warst du 25. Und dann kam schon dein erstes eigenes Buch „Der Gruftspion“?

Das war das zweite, das erste hieß „projekte – Eune Ylluschtrirte“ und erschien im Maro Verlag. Denn es gab in Deutschland noch eine andere sehr wichtige Schiene, über die Kontakte zustande kamen: Josef Wintjes, der zwar bei Krupp angestellt war, aber auch ein alternatives Vertriebssystem für Literatur aufgebaut hatte. Besagter Wintjes lebte mit einer Krankenschwester zusammen, die für eine Prüfung lernte, dabei stolperte er über das Wort „Ulcus molle“ – das ist der weiche Schanker (Anm.: eine Geschlechtskrankheit). Das Wort gefiel ihm so gut, dass er sich selbst so nannte. Dereinst, lange vorm Internet, hat man viele Briefe geschrieben und hat sich so kennengelernt. In diesem „Literarischen Informationszentrum“, wie er es nannte, fand man die abstrusesten Publikationen und Kleinstauflagen.
Da wir voll Tatendrang waren, habe ich mit Gerhard Hanak und Wolfgang Stagel die Zeitschrift „astma“ gegründet, später trat Wolfgang Reischl an die Stelle der beiden anderen – das war nämlich noch die Zeit der Matrizen, mit der Schreibmaschine getippt und beim VSSTÖ gedruckt. Da ich als Einziger über 21 war und somit großjährig, war ich für den Inhalt verantwortlich, denn ich hatte darauf bestanden, die Zeitschrift offiziell anzumelden. Prompt bekamen wir eine Anzeige der Pressepolizei – das wirft ein Licht auf den Staat –, weil die „gruppe astma“ kein Verein war, was niemandem einen Schaden verursachte. Der Beamte hätte sagen können: Ändert das Impressum bei der nächsten Ausgabe oder gründet einen Verein. Aber nein, wir mussten 200 Schilling Strafe bezahlen. Daraufhin haben wir auf den Umschlag unserer nächsten „publikazion für einen elitären kreis“ – „elitär“ wegen der kleinen Auflage und nebenbei waren wir auch radikale Orthographie-Erneuerer – die Strafverfügung abgedruckt und sofort meldete sich eines Abends ein Herr Hofrat Soundso.
Ich dachte, das wäre ein Witz, denn er sagte: „Sie werden angezeigt wegen Pornographie. Das Gedicht auf Seite soundso ist pornografisch, und Sie sind für den Inhalt verantwortlich.“ Und ich sagte immer nur: „Ja. Ja.“ Es ging um ein politisches Agitationsgedicht – sehr schlecht. Tatsächlich wurde ich vorgeladen, das war lachhaft, es gab mehrere Tische und überall saßen Redakteure beim Verhör, die wegen Pornographie angezeigt waren. Lächerlich. Im Kino spielte man „Stille Tage von Clichy“ und wegen eines Gedichts sollten wir gegen das Pornographiegesetz verstoßen haben? Der Hofrat erklärte: „Wenn dasselbe Kunstwerk von Ernst Fuchs ist, handelt es sich um Kunst, wenn es von einem Studenten stammt, ist es Pornographie.“ Ich hab ihn gefragt: „Aber gibt es nicht einen Paragraphen, der besagt, dass vor dem Gesetz alle gleich sind?“ Das Ganze hat mein Verhältnis zum Staat nachhaltig deformiert. Nach der dritten Nummer hab ich „astma“ abgemeldet. Dann war Ruhe.

Jedenfalls hast du dich vom Publizieren nicht abhalten lassen, denn seit 1978 ist fast jedes Jahr ein Buch von dir erschienen …

Manche Leute behaupten, ich sei ein Vielschreiber, aber das stimmt nicht. Ich bin ein Langsamschreiber, hingegen ein Konsequentschreiber. Da ich mich praktisch jeden Tag zum Computer setze – früher zur Schreibmaschine – schreibe ich jeden Tag. Oder sagen wir, 280 Tage sitze ich sicher beim Schreibtisch. Früher war ich noch konsequenter: acht Stunden schlafen, acht Stunden schreiben wie jeder Berufstätige, acht Stunden Diverses: essen, lesen …

Was sind denn deine Schwerpunkte beim Schreiben? Es gibt ja eine ganze Reihe von Veröffentlichungen im Dialekt?

Ich war der Hochsprache und der Lyrik gegenüber von Beginn an misstrauisch gesonnen, die Angst vorm Kitsch saß sehr tief. Ich habe versucht Silbengedichte zu schreiben, da wusste ich noch nicht, dass es Cut ups gab. Das waren so Spielereien, ich hab berühmte Gedichte zerschnipselt und wieder zusammengesetzt. Nur dem Dialekt hab ich nicht misstraut, er ist die subtilere, poetischere Variante der Sprache. Ich war mit Hans Haid und Bernhard Bünker befreundet: die neue Dialektdichtung war angesagt durch das „Internationale Dialektinstitut“ und die Zeitschrift „Schmankerl“ von Friedl Brehm. Wir unterschieden zwischen Dialekt und Mundart! Mundart war etwas für die Konservativen mit ihrer verlogenen Idylle – wo gab es denn in den 1970ern noch Gänse und einen Dorfteich?
Ich habe eine eigene Orthographie entwickelt, indem ich die unnötigen Buchstaben eliminierte, wie das X – wer braucht schon ein X? Das heißt ganz simpel iks – aus! Oder Zwitter wie das V – entweder ist es ein F oder ein W – und das Y, das ist ein i oder ein Ü; auch das Dehnungs-H ist absolut unnötig. Und wieso ist ein ie ein langes i? Mein erster Dialektgedichtband „Waunst in Wean“ (Anm.: Wenn du in Wien) erschien 1978, Peter Sengl hat ihn illustriert, graphisch aufgelockert. Ein anderer aus dem Jahr 2000 heißt „Kumm haam in mei Gossn“ (Anm.: Komm heim in meine Gasse), wo ich eine Wiener Dialektredewendung aufgriff – einerseits die Bitte an jemanden zu mir heimzukommen und andererseits die Drohung: Du wirst schon noch in meine Gasse kommen!

Du hast ja öfters mit bildenden Künstlern zusammengearbeitet …

Früher noch mehr als heute, aufgrund der Freundschaft mit zahlreichen Künstlern. Zuletzt habe ich mit der Fotografin Petra Rainer zusammengearbeitet („Der Wiener Brunnenmarkt oder Wie man in der eigenen Stadt verreist“, 2012) oder mit Regina Hadraba („Die Ernte der Stachelbeeren“, Text-Clips, 2007) und mit Helga Cmelka („Die Erinnerung preisgeben“, Gedichte, 2007).

Deine Affinität zur bildenden Kunst war immer parallel da?

Das muss ich ein wenig ausholen: 1972 bin ich im ORF gelandet. Da gab es auf Ö3 die Musikbox (Anm.: ab 1967), und ich hab meine Texte hingeschickt. Daraufhin rief mich Alfred Treiber an, war gleich per Du: „Also wir machen eine Sendung und ein Interview mit dir!“ – „Wann?“, hab ich gefragt und er: „Na jetzt!“ Ich war einem Herzinfarkt nahe. Mir war klar, dass der ORF nicht alle paar Wochen eine Sendung mit mir gestalten würde, jedoch mir gefiel die Atmosphäre des Funkhauses, daher machte ich Vorschläge für Sendungen, übersetzte aus dem Englischen – und schon war ich Mitglied der Redaktion. Bald danach ging der Treiber mit einem UNESCO-Projekt nach Afghanistan, um in Kabul den Rundfunk aufzubauen – er wollte nämlich nicht zum Militär und Ersatzdienst gab es noch nicht. Dadurch bot sich mir die Gelegenheit die Spezialbox zu gestalten, die Literatur-Sendungen jeden Donnerstag. Als der Treiber nach drei Jahren zurückkam, gründete er die Feature-Redaktion und später baute er Ö1 auf.

Im Laufe der Zeit habe ich für mehrere Redaktionen gewerkt. Es gab „A day in a life“ – das war sehr modern, alles Englisch zu benennen – eine Sendung, die aus Straßeninterviews bestand, mit Fragen wie: „Was schauen Sie sich am liebsten im Fernsehen an? Glauben Sie an Gott?“ Man überrumpelte die Leute auf der Straße mit solchen Fragen. Daraus wurde im Studio eine Collage, eine Montage gebastelt. Straßeninterviews waren damals modern, dadurch wurde der Anschein erweckt, jeder könne im Rundfunk mitreden. Mein Ansatz war dagegen eine Persiflage. 1982 begann ich Features zu gestalten, habe alle O-Töne selbst aufgenommen, die Tonbänder selbst geschnitten, selbst Regie geführt. Außerdem verfasste ich zahlreiche Rezensionen sowie andere Beiträge für Ö1, für die regionalen Programme des ORF, den Schulfunk, für Ö3. Zirka zehn Jahre hab ich das gemacht. Irgendwann wollte ich nicht mehr dem Goodwill von irgendwelchen Redakteuren ausgeliefert sein und ich sagte mir: Da setz ich mich lieber in die Galerie und muss keine Mitarbeiter zahlen. Fulltime wollte ich niemals in der Galerie sein, ich wollte ja schreiben und seit die Galerie 1983 in die Domgasse übersiedelte, übernahm Dagmar die Leitung.

Du bist ja auch viel auf Reisen und schreibst viel darüber, zum Beispiel über so ferne Länder wie Hawaii … (Anm.: „Maui fängt die Sonne“ Mythen aus Hawaii 2001; „Reisegeschichten“ 2003; „Aloha!“ Briefe aus Hawaii 2008; „Mich piekst ein Ameisenbär“, Weltgeschichten 2013)

Dagmar und ich wollten nicht auf die Pension warten, um dann mit dem Reisen zu beginnen und das war gut, denn es gibt etliche Destinationen, die ich heute meide. Als wir einmal bei der Kunstmesse in Los Angeles waren und einer der Künstler nach Hawaii flog, haben wir das im folgenden Jahr nachgemacht. Am Neusiedlersee hab ich mit dem Surfen angefangen. Ich dachte, da lässt sich auf dem Brett meditieren (lacht) – das geht aber nur bei einem Lüfterl –  aber meine Leidenschaft wurde immer extremer, es wurde ein Kampf, ich hatte schließlich sogar geprellte Rippen. Da reizte mich Hawaii, auf dem Meer ist es ganz anders als auf einem See. Indes als ich das erste Mal dort war (1995), gab es kaum Wind, und ich hatte viel Zeit zum Schreiben. Ich hab mich mit der Geschichte und Kultur der Inseln auseinandergesetzt, hatte dort aber auch Zeit, meine „Stadtgeschichten“ (Anm.: 1999) zu schreiben, auf Maui.

Um was geht es dir, wenn du über die Stadt schreibst?

Ich hab einmal ein Feature mit Wendelin Schmidt-Dengler in den Straßen von Wien gemacht. Wir haben uns vor dem Gymnasium auf der Stubenbastei getroffen und sind durch jene Straßen gegangen, die nach Dichtern oder Schriftstellern benannt waren, die man heute nicht mehr kennt, und dabei haben wir über diese Autoren geplaudert. Dieses Thema hab ich dann recycelt und 2014 mit Beppo Beyerl das Buch „Straßen des vergänglichen Ruhms“ gemacht. Jeder hat sich ein paar Namen ausgesucht und geforscht, wer diese Menschen waren. Beppo ging es mehr um die Tschechen und Slowaken, mir ging es um die einst berühmten Vormärzdichter, die heute völlig vergessen sind, und wir haben amüsante Geschichten herausgefunden. Zum Beispiel gab es den Aloys Blumauer, ein witziger Autor, der eine Ode an den Mond schrieb, was dereinst höchst en vogue war, aber er hat den Mond beschimpft! So in der Art, er habe sein Licht von seiner Frau, der Sonne und so weiter. Oder die Geschichte von der „Zauberzither“, die von Joachim Perinet ist – in der Straße hatte übrigens Otto Mühl sein Atelier, dort gab es eine Einmauerung von Mühl, Frohner und Nitsch als Kunstaktion – und die Mozart und Schikaneder ihm geklaut haben.

… du könntest mir bestimmt noch tagelang so interessant weitererzählen! Danke dir sehr, das war für mich als Fan von Kunst und Literatur sehr aufschlussreich! Zum Abschluss möchte ich dich noch fragen, was du dir zu deinem 70. Geburtstag wünschst?

Ich bin jetzt seit fast 50 Jahren in der Szene und wünsche mir, dass ich mindestens noch eine oder zwei runde Dezennien durchstehe, ohne völlig vertrottelt zu sein – und ein paar Bücher möchte ich auch noch schreiben.

Manfred Chobot

Foto: Beatrice Simonsen

Grenzräume. Rezensionen und Buchpräsentationen

Grenzräume. Eine literarische Spurensuche im Burgenland

In der kritischen Anthologie der Herausgeberin Beatrice Simonsen wird das literarische Schaffen im Burgenland aus dem Blickwinkel seiner jungen Geschichte bis in die Gegenwart in Augenschein genommen. Der Wechsel von „Innen-und Außenansichten“ von burgenlandnahen und -fernen Autorinnen und Autoren bewirkt erhellende und bisweilen überraschende Ein- und Ausblicke über die Grenzen hinweg. Literaturkritische, journalistische und literarische Beiträge von Esad Babačić, Theodora Bauer, Sabine Dengscherz, Cornelius Hell, Michal Hvorecký, Alexander Kluy, Martin Kubaczek, Martin Leidenfrost, Wolfgang Millendorfer, Ana Schoretits, Ingrid Schramm, Beatrice Simonsen, Krisztina Tóth und Wolfgang Weisgram sowie Gesprächsbeiträgen von Helmut Stefan Milletich, Katharina Tiwald und Günter Unger zeigen die „Literaturlandschaft“ im jüngsten Bundesland Österreichs, mit dem Ziel diese nach allen Himmelsrichtungen hin zu öffnen.

Buchpreis: 22 Euro
Bestellungen (ISBN 978-3-99016-079-4) bei edition lex liszt 12

REZENSIONEN

“Das Vademecum der Burgenland-Literatur” (Link zur Rezension) von Dominic Horinek in Der Standard

Europäischer Mikrokosmos” von Christian Heindl in der Pressburger Zeitung 

Einen europäischen Mikrokosmos präsentiert Herausgeberin Beatrice Simonsen in der Anthologie „Grenzräume“. Diese literarische Spurensuche im Burgenland zeigt eine vielfältige Landschaft, in der das Miteinander oder zumindest ein funktionierendes Nebeneinander die geistigen Grenzzäune überwunden hat. Die Vielfalt an Volksgruppen im kleinsten österreichischen Bundesland sollte positiv zu denken geben: Neben der deutschsprachigen Mehrheit leben Kroaten, Ungarn, Roma und Sinti sowie – in steigendem Maß – Slowaken.

Es ist eine doppelte Spurensuche, die einerseits der Präsenz von Literaten im Grenzraum nachspürt, zum anderen auch für diesen Band geschriebene kleine literarische Kostbarkeiten enthält. Einmal mehr ist die Slowakei mit Michal Hvorecký vertreten, der mit „Burgenland-Pop. Oder: Wie die Blasmusik über die Grenze kam“ eine Miniatur von geradezu Herzmanovsky-Orlando’scher Qualität über einen Ort im Dreiländereck erzählt, dessen Bewohner zu KP-Zeiten begeistert aus Bratislava das ČSSR-Fernsehen empfingen, weil dieses so hochwertige Blasmusik ausstrahlte.

Sachlicher, aber nicht minder faszinierend der Bericht des niederösterreichischen Wahl-Pressburgers Martin Leidenfrost über die Entwicklung in Kittsee, wo sich seit dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ eine slowakische Gemeinde bildete, die heute rund ein Drittel der zwischenzeitlich 3.000 Bewohner stellt: Bevölkerungsverschiebungen in grenzfreien Räumen, die auch in näherer Zukunft hoffentlich nicht durch neue Zäune künstlich gebrochen werden. In jedem Fall liefert dieser Band eine spannende Erweiterung des Bildes dieser Region zwischen den Nationen – Prädikat: lesenswert!

Weitere Rückmeldungen

Toll diese Einblicke ins Burgenland. (…) Für mich als Historikerin war es wirklich spannend über die “Zeitungsconnection” Wien-Bratislava und auch über die Wirkung von burgenländischem Rotwein auf Salzburger Bierliebhaber zu hören. Köstlich. (Barbara Musil)

Ich habe schwierige Zeiten als Kind in der Schule in Eisenstadt verbracht. Aber dieses Buch hat mich mit dem Burgenland versöhnt. Die Beiträge haben mein Herz und mein Hirn erreicht. Besonders Ihr Beitrag hat mir gefallen, er erzählt so über die Literatur, dass man versteht, was gemeint ist, was sonst nicht immer der Fall ist. ()Michael Adam

Danke für die Grenzräume – wunderbar, inspirierend … (Jozi Strutz) 

Es ist inspirierend, interessant, poetisch, vielschichtig und macht Lust auf weitere Entdeckungen. (Brigitta Höpler)

Ich finde das Buch sehr gelungen, vielseitig – und „gefährlich“: es enthält etliche Leseanregungen für weitere Bücher 😉 Schön ist m.E. auch, dass die Autor*innen aus ganz unterschiedlichen Bereichen kommen und ganz unterschiedliche Perspektiven einnehmen, das macht dann insgesamt ein buntes Bild. Und das Gedicht am Ende ist ein sehr schöner Abschluss. (Sabine Dengscherz)

… hab es in einem Zug ausgelesen. Unglaublich, was man da alles über das Burgenland lernt. (Martin Leidenfrost)

Ich war überrascht, zu einer Burgenland-Anthologie eingeladen zu werden, aber jetzt, nachdem ich diese gelesen habe, erscheint mir das schlüssig. (Cornelius Hell)

Es sind Dir kluge und hochkonzentrierte, richtige und wichtige Einblicke und Zusammenfassungen gelungen – um meine Person und meine Arbeit! (…) Deine „Spuren nach Wien” fassen Wichtiges, für mich auch Neues, gekonnt zusammen. Werde auch die historischen, ethnographischen- etc. Beiträge und Einblicke der anderen lesen  – in der Überzeugung, dass Dir da was Gutes gelungen ist. (Dine Petrik)

BUCHPRÄSENTATIONEN:

6. Oktober 2016

16.30 Uhr
Westungarische Universität / Campus Savaria
Institut für Philologie und Interkulturelle Kommunikation Lehrstuhl für Germanistik Berzsenyi D. tér 2, H-9700 Szombathely
mit Sabine & Robert Dengscherz und Beatrice Simonsen

Beatrice Simonsen. Sabine und Robert Dengscherz in der Universität Szombathely

Beatrice Simonsen. Sabine und Robert Dengscherz in der Universität Szombathely

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Ergänzende Gesprächsaufzeichnungen finden Sie unter dem Link Publikationen.

landschaft

“Die Literatur zeigt die Anschauungen und die Veränderungen der Welt und ihren Spuren wollen wir folgen. (…) Internationale Beiträge zur Anthologie sollen Grenzen sprengen, sowohl was die Grenze zwischen Literatur, Kritik, Wissenschaft, Reportage und Dokumentation als auch was die engere Betrachtung einer burgenländischen Literatur anbelangt. Alles dient dazu, über engagierte Stellungnahmen ein lebendiges, zeitgemäßes Bild einer bestimmten Region zu zeichnen.” (Buchcoverfoto: Birgit Sauer)

15. November 2015

11 Uhr
BUCH WIEN – Internationale Buchmesse, Donau Lounge
Messe Wien, Halle D
Trabrennstraße, 1020 Wien
U2 Station Krieau
mit Cornelius Hell und Michal Hvorecky
www.buchwien.at

Donaulounge

Sabine Dengscherz, Beatrice Simonsen, Michal Hvorecky, Dine Petrik, Cornelius Hell in der Donaulounge

20. November 2015
19.30 Uhr
Offenes Haus Oberwart
Lisztgasse 12
7400 Oberwart
mit Esad Babacic und Martin Leidenfrost
www.oho.at

Esad Babacic, Martin Leidenfrost, Beatrice Simonsen

Esad Babacic, Martin Leidenfrost, Beatrice Simonsen im OHO

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25. November 2015
18 Uhr
Goethe Institut Bratislava
Panenská 33
81482 Bratislava
mit Michal Hvorecky, Karin Ivancsics und Martin Leidenfrost
www.goethe.de

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30. November 2015
19 Uhr
Republikanischer Club Wien
Rockhgasse 1
1010 Wien
mit Manfred Chobot, Cornelius Hell und Martin Kubaczek

Manfred Chobot, Beatrice Simonsen, Cornelius Hell, Martin Kubaczek im RC

Manfred Chobot, Beatrice Simonsen, Cornelius Hell, Martin Kubaczek im RC

www.repclub.at

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20. Jänner 2016
19 Uhr
Buchhandlung Tiempo Nuevo
Taborstraße 17 A
1020 Wien
mit Sabine & Robert Dengscherz und Ana Schoretits
www.tiempo.at

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4. Mai 2016
19 Uhr
Seehof Rust
Hauptstraße 31
7071 Rust
mit Günter Unger

Beatrice Simonsen, Bürgermeister Gerold Stagl, Günter Unger

Beatrice Simonsen, Bürgermeister Gerold Stagl, Günter Unger im Seehof Rust

(Buchcoverfoto: Birgit Sauer)

1. April: LITERATUR RAUM im BILDHAUERHAUS

 

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SPRACH FEUER WERK

LITERATUR RAUM im BILDHAUERHAUS am 1. April 2017, Beginn: 17 Uhr 

St. Margarethen im Burgenland

Die Zusammenarbeit mit dem Institut für Sprachkunst an der Universität für Angewandte Kunst Wien bringt neue Gedanken und Ideen ins Bildhauerhaus nach St. Margarethen. Frieda Paris und Rick Reuther sind zwei junge Autor_innen, die sich mit ihrer Textarbeit den ehemaligen Internationalen Bildhauersymposien (1959 – 1993) widmen. Speziell die Skulptur der polnisch-französischen Künstlerin Alina Szapocznikow aus dem Jahr 1961 wird dabei in Augenschein genommen.

Ferdinand Schmatz, Leiter des Instituts für Sprachkunst, zählt zu den bedeutendsten Vertretern experimenteller Literatur in Österreich. Er wird aus seinem neuesten Buch „das gehörte feuer. orphische skizzen“ lesen. Als „vieldimensionales Sprachfeuerwerk“ (Haymon Verlag) gerühmt, dient es als Inspiration für den Titel des diesmaligen LITERATUR RAUMS im BILDHAUERHAUS, da auch die Autorin Ann Cotten zu jenen zählt, die sich einer erregenden Spracherneuerung stellt. Virtuos handhabt sie klassische lyrische Formen und wirbelt Denkmuster auf. Virtuos sind auch die Darbietungen des argentinischen Gitarristen Diego Muné, der die Lesungen begleiten und sich vom Bildhauerhaus inspirieren lassen wird.

Ein Bus-Shuttle bringt Sie von Wien nach St. Margarethen und zurück: Tickets je 15 €, mit Studentenermäßigung 9 €. Abfahrt von Wien Schwedenplatz um 15.30 Uhr, Rückfahrt 20.30 Uhr. Buchung bis 24. März bei beatrice.simonsen@gmx.at

Das Bildhauerhaus liegt an der Ruster Straße von St. Margarethen in Richtung Rust kommend: Am Alten Bahnhof 3, 7062 St. Margarethen.

Informationen zu den Autor_innen und zur Musik

Ann Cotten

Acotten_051982 geboren in den USA, aufgewachsen und studiert in Wien, lange auch in Berlin und kurz auch in Japan lebend, Bücher mehrere auf Deutsch und Englisch, zuletzt “Verbannt!” (ed. suhrkamp 2016), “Lather in Heaven” (Broken Dimanche Press 2016), “Jikiketsugaki.Tsurezuregusa” (Verlag Peter Engstler, 2017).   Preise (u.a.): Clemens Brentano-Preis 2008, Klopstock-Preis 2015, Hugo Ball-Preis 2017. Foto: Julien Menand

 

Frieda Paris

Foto: Silviu Guiman

1986 in Ulm geboren, lebt und schreibt seit 2009 in Wien. 2013 Abschluss des BA-Studiums der Theater,- Film und Medienwissenschaft (Universität Wien sowie Université Sorbonne Nouvelle III Paris). Im Jahr 2015 Literaturstipendiatin der Kunststiftung Baden-Württemberg. Seit Herbst 2015 Studium der Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst Wien. 2016 START – Stipendium vom Bundeskanzleramt Wien. Zahlreiche Lesungen und Performances. Veröffentlichungen in Anthologien und Zeitschriften, u.a. in Lyrik für alle (edition mosaik), Lyrik von Jetzt 3 – Babelsprech (Wallsteinverlag), Lyrik im Anthropozän (Kookbooks). Foto: Silviu Guiman.

Rick Reuther

rick-autor

wurde in Rhen geboren und studiert seit 2013 an der Universität für Angewandte Kunst Wien. Er produziert Text + Situationen, unterrichtet Sprache und ist in verschiedenen NGOs wie Asyl in Not und Poika tätig. Seine Texte erschienen u.a. im BLOCK Magazin, EDIT, Randnummer, Metamorphosen und in der kookbooks Anthologie ‘all dies hier, Majestät, ist deins’. 

 

Ferdinand Schmatz

Ferdinand Schmatz1953 in Korneuburg geboren, lebt in Wien und im Burgenland. Er leitet seit 2012 das Institut für Sprachkunst an der Universität für Angewandte Kunst in Wien und ist Nachlassverwalter und Herausgeber des Werks von Reinhard Priessnitz.

Werkauswahl (seit 1975): Sinn & Sinne. Wiener Gruppe, Wiener Aktionismus und andere Wegbereiter 1992, SPRACHE MACHT GEWALT. Stich-Wörter zu einem Fragment des Gemeinen 1994, Farbenlehre mit Heimo Zobernig, Künstlerbuch 1995, maler als stifter. Poetische Texte zur Bildenden Kunst 1997, Dichtung für alle. Wiener Ernst-Jandl-Vorlesungen zur Poetik 2013, das gehörte feuer. orphische skizzen 2016. Preise (u.a.): Anton Wildgans-Preis 2002, Georg Trakl-Preis 2004, H. C. Artmann-Preis 2006, Ernst Jandl-Preis 2009. Foto: Dirk Skiba

Diego Muné

diego mune

Der argentinische Gitarren-Virtuose Diego Muné bewegt sich mit Komplexität und Leidenschaft zwischen allen Stilen von neuer, zeitgenössischer Musik über freie Improvisation und Jazz bis hin zu anderen Genres. Internationale Konzerttätigkeit als Solist, sowie in vielen verschiedenen Formationen z.B. mit Jorge Sánchez-Chiong, Clementine Gasser, Maggie Nicols, Otto Lechner u.a.m.  Interdisziplinäre Zusammenarbeit z.B. mit Ferdinand Schmatz (Literatur), Talos Kedl und Ferdinand Böhme (bildende Kunst) sowie Filmmusik (neueste Arbeit: Musikalischer Direktor von „El Gran Vuelo”). Kurator der monatlich stattfindenden Konzert-Reihe La Musa.  Foto: Herbert Posch
http://la-musa.weebly.com/diegomune.html

 Fotos: Dirk Simonsen (Feuerzungen, Auf dem Hügel von St. Margarethen)