24. April 2022 Kunst und Literatur beim Symposion Lindabrunn

 

Kunst und Literatur beim Symposion Lindabrunn am Sonntag, 24. April 2022 um 15 Uhr

Autorinnen und Autoren der GAV lesen und performen auf einem Spaziergang zu ausgewählten Skulpturen des Symposions Lindabrunn – MANFRED CHOBOT zu Oskar Höfinger, RAOUL EISELE zu Mathias Mollner und Gerda Schorsch, die grauenfruppe zu Ulrike Truger und BEATRICE SIMONSEN zu Shigeru Shindo.

Ausgangspunkt für den Spaziergang: Parkplatz Hernsteiner Straße kurz nach Ortsende der Gemeinde Enzesfeld-Lindabrunn (PLZ 2551). Dauer des Rundgangs ca. 2 Stunden. Eintritt frei!

EINE HIMMELSLEITER AUS WORT UND STEIN
Literaturspaziergang zu den Skulpturen des Symposion Lindabrunn

Am Sonntag, 24. April 2022 um 15 Uhr lädt der Verein Symposion Lindabrunn in Kooperation mit Beatrice Simonsen von Kunst und Literatur zu einem Literaturspaziergang. Er führt über die grüne Wiese zu den Kunstwerken des Skulpturenparks und folgt zeitgenössischen Texten von Manfred Chobot, Raoul Eisele, grauenfruppe und Beatrice Simonsen.

Die Schriftsteller*innen der Grazer Autor*innenversammlung lesen und performen Werke, die von der Geschichte des Ortes und seinen Skulpturen inspiriert sind. Manfred Chobot nahm schon in den 1970er Jahren an den Lindabrunner Symposien teil. Damals wurde er von Mathias Hietz eingeladen. Auch den Gründer des internationalen Bildhauereisymposions beflügelte der Dialog zwischen Skulptur und Literatur. Chobot widmet sich in seiner Lesung einem der frühen Werke am Gelände. Er wird von den ersten Symposionsjahren erzählen und aus seinen brandaktuellen Hyper-Texten lesen. Sie loten den Kosmos zwischen Sein und Schein aus, der die Künstler*innen am Ort auch damals schon beschäftigte.

Das Performerinnenkollektiv grauenfruppe (Daniela Beuren, Elke Papp, Karin Seidner, Martina Sinowatz) agiert am 24. April zwischen Stein und Sein. Unter dem Titel “Lebende Bilder zum Steinerweichen” durchbrechen die vier Autorinnen mit ihrer lustvollen assoziativen Montagetechnik alle Materialgrenzen und -widerstände. Die Mitspazierenden werden von den Künstlerinnen zum Hören und Schauen, zum Interagieren, Phantasieren und Probieren eingeladen, zum Ertasten geschlossener und offener Formen, Be-Greifen und Durchdenken. Das Programm ist nicht in Stein gemeißelt.

Der Text des jungen Autors Raoul Eisele bezieht sich auf ein neueres, nicht steinernes, Werk im Skulpturenpark. „Das Dorf“ von Mathias Mollner und Gerda Schorsch aus dem Jahr 2010/11 isteine Serie von kleinen Holzhäusern. Sie stehen wie zurückgelassene Hüllen auf der Wiese, Manche versinken im Boden, andere strecken ihre hölzernen Körper widerspenstig in den Himmel.

Nach dem Weg in den Himmel fragt Beatrice Simonsen in ihren neuen Texten. Sie bezieht sich dabei auf die Steinskulptur des japanischen Künstlers Shigeru Shindo. Die „Himmelsleiter“ (1975) ist Teil des Kommunikationszentrums. Diese von den Künstler*innen in einem kleinen Steinbruch geschaffenen Arena ist bis heute lebendiges Herz des Kulturschaffens in Lindabrunn. (Korinna Linninger, VSL – Verein Symposion Lindabrunn, www.symposion-lindabrunn.at)

INFORMATIONEN ZU DEN AUTOR_INNEN:

Manfred Chobot, * 1947 in Wien. Von 1991 bis 2004 Herausgeber der Reihe „Lyrik aus Österreich“. Redakteur der Literaturzeitschrift „Podium“ (1992 bis 1999) und „Das Gedicht“ (1999 bis 2002). Nur fliegen ist schöner. Gedichte (Löcker 2017); Franz – Eine Karriere. Erzählungen (Löcker 2017); In 116 Tagen um die Welt – Ein Logbuch(Löcker 2019); Das Hortschie-Tier & die Lurex-Frau. Hyper-Texte (Lex Liszt 2022); Hawaii. Mythen und Götter(Wieser 2022). Homepage: www.chobot.at. Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Manfred_Chobot. Literaturport: http://www.literaturport.de/Manfred.Chobot/

Raoul Eisele, * 1991, lebt in Wien. Studierte Germanistik und Komparatistik. Zuletzt erschien sein Buch “einmal hatten wir schwarze Löcher gezählt”, Schiler & Mücker, Berlin 2021. www.raouleisele.com

grauenfruppe, * 1995. Die grauenfruppe verfolgt das avantgardistische Prinzip der assoziativen Montage in Wort und Aktion. Das Kollektiv besteht aus vier Autorinnen (Daniela Beuren, Elke Papp, Karin Seidner, Martina Sinowatz), die seit 1996 ihre gemeinsamen Texte als literarische Performances an verschiedenen Orten umsetzen, u.a. Linz (Stifterhaus), Wien (Literaturhaus, MQ Tanzquartier), Klagenfurt (Musilhaus), Leipzig (Buchmesse). Siemens Literaturpreis 2003, Jurypreis Lyrik hautnah (Ö1) 2015. Zahlreiche Veröffentlichungen in Zeitschriften, zuletzt 2020 „(mehr als ein) KÖRPER, (mehr als) EIN-SATZ“ in: SchreibRÄUME 2/20”, 108–117. https://schreibraeume-magazin.at/magazin2-2020/ Buchveröffentlichung, Beiträge in Büchern zuletzt: Mathilda reist. In: Reisen im Damenabteil: Frauen erzählen. Hg. vom Autonomen Frauenzentrum Linz, 2009. Vogelfrei. In: Freiheit und Feminismen. Frauen* beraten Frauen* (Hg.), Gießen: Psychosozial Verlag 2020. Vogelfrei als Lockdown-Performance: http://grauenfruppe.at/video/Vogelfrei_grauenfruppeSL.mp4

Beatrice Simonsen, * 1955, lebt als Autorin, Literaturkritikerin und Kulturvermittlerin in Wien und im Burgenland. Herausgabe von zwei Bänden „Grenzräume“ (Südtirol und Burgenland), sowie „Der Literatur Raum im Bildhauerhaus in St. Margarethen im Burgenland“ (Verlag für Moderne Kunst, 2019). Literarische Publikationen in Anthologien, Zeitschriften und im Hörfunk. 2022 erscheint ihr Erzählband “Der Himmel bis zur Erde” (edition lex liszt 12).

Eine Kooperation mit dem Verein Symposion Lindabrunn und der Grazer Autorinnen Autorenversammlung. Konzept und Organisation: Beatrice Simonsen.

 

Fotos © Dirk Simonsen

Seefrauengarn 20. September 2021 im Dorf in Wien

Seefrauengarn-Manifest

Spinnst du? Oh ja – immer wieder!

In der Autokorrektur verselbständigen sich die Worte,
aus dem Ort Seebarn wird Seegarn und diese Wortverwandlung
entwickelt ihren eigenen Zauber.

Aus Frauengruppe wird grauenfruppe und auch sie beginnt zu spinnen…

Wir garnen und zwirnen
legen Fäden in allen Farben
in Labyrinthe und wieder heraus
wider die zweifelhaften Heldenerzählungen

… Seefrauen – das jung lassen wir weg.
Wir sind junge und alte, verdiente Seeheldinnen,
sind zur See gefahren, in Teichen und Meeren geschwommen,
sind aus dem Netz der Meinungen ausgebrochen.
Wir knüpfen ein neues Netz miteinander, untereinander,
laden ein zum Vernetzen:
Seefrauen aller Meere! Schwimmt und vereinigt euch
zu neuen Möglichkeiten! Bildet Kollektive!
Schaut über den Horizont, streckt die Hände aus
nach denen, die gegen das Untergehen kämpfen …
nach denen, die ihrer Unsichtbarkeit entrinnen, die sich zeigen wollen, die anknüpfen am Seefrauengarn, weiter weben wollen am Stoff, an dem Frauen-Generationen gewebt haben, ihn sich neu zuschneiden, umschneidern, anpassen, anverwandeln, weiterwickeln und entwickeln
die assoziieren, montieren und monieren

Lasst euch umgarnen und verweben, vernetzen und verbinden
mit barn und garn und fruppen und gruppen

von

Brigitta Höpler, der Raumgeberin und Stadtverknüpferin
Karin Seidner, der grauenfruppe- und Seefrauenwerkerin
Beatrice Simonsen, der Stadt- und Landwirkerin

anlässlich von:

BILDET KOLLEKTIVE!

Anlässlich 25 Jahre grauenfruppe (www.grauenfruppe.at) texte und literarische performances von seriös bis skandalös seit 1995

Ort: Das DORF Obere Viaduktgasse 2/1, 1030 Wien www.dasdorf.at

daniela beuren, elke papp, karin seidner, martina sinowatz performen zusammen und in weiteren kollektiven.

In den 25 Jahren ihres Bestehens hat die grauenfruppe auf vielfältige Weise zum Kulturleben über Wien und Österreich hinaus beigetragen: zum einen durch ihre assoziativen Textmontagen auf Papier, im Netz und als Performances. Zum anderen mit dem künstlerisch-kulinarischen Artbite Salon und der Lesereihe „Dichtung und Krankheit – ein Befund. Über das Medizinische in der Literatur“ sowie der Collage.Zeitschrift kunstfe ler, die in ihrem Umfeld entstanden sind. Zur Feier des Jubiläums treten die vier Autorinnen/Perfomerinnen an zwei Abenden auch in anderen Kollektiven auf, die sich der grauenfruppe und ihrem Prinzip der assoziativen Montage in Wort und Aktion verbunden fühlen.

9.9.2021

Patchwork mit Jean Almeida, dan*ela beuren, Sylvia Petter „Eyes on – Hands off/Augen auf – Hände weg“
TiSi-Papp: Tineda, Siko und Elke Papp „Wir gurgeln alles“

20.9.2021

„Seefrauen-Garn“ mit Brigitta Höpler, Karin Seidner, Beatrice Simonsen

Im Unterschied zum prahlerischen Seemannsgarn spinnen drei Autor_innen ihr Seefrauengarn mit ernsthaften feministischen Texten. Abenteuerliche Inhalte, die üblicherweise Männern zugeordnet werden, werden nun den Frauen zugeschrieben, ohne dass Übertreibung notwendig wird. In der männlich dominierten Geschichtsschreibung festgefahrene Frauenbilder werden umgedreht, durchgeschüttelt, auf den Kopf gestellt und neu interpretiert. Die vielen Frauen-Bilder, die uns umgeben, werden aus ihrem Alltag herausgelöst und neu kontextualisiert.
Die Autor_innen erfinden neue literarische Interpretationen zu jenen Bildern, denen zuvor nichts als sinnentleerte, bloße Weiblichkeit zugeschrieben wurde. Ziel ist es, historisch fixierte Klischees aufzubrechen und die Zuhörer_innen in neue gedankliche Zugänge zum gelebten Alltag von Frauen einzuspinnen.

Nicht für immer mit Michaela Hinterleitner, Ilse Kilic, Martina Sinowatz präsentiert: „Nicht für immer“

Weitere Programmpunkte: Ausschnitte aus früheren grauenfruppe-Programmen, Videobeiträge von Lisa Rosenblatt u. a., Petra Paterno (Wiener Zeitung) interviewt die grauenfruppe … Zwei abwechslungsreiche Abende sind garantiert. Lassen Sie sich überraschen! Eintritt frei Veranstaltungen der Grazer Autorinnen Autorenversammlung in Kooperation mit dem Verein Artelier, gefördert von der Kulturkommission der Bezirksvertretung für den 3. Bezirk

© Fotos: Brigitta Höpler (Beitragsbild), Sonja Knoll und Dirk Simonsen

 

Lichtobjekte und Literatur St.Margarethen 28.August 2021

Gemeinschaftsausstellung von MANUTOBER und BRIGITTE WEILER mit Lesungen von LUITGARD EISENMEIER und PETER PESSL  in St. Margarethen im Burgenland am

Samstag 28. August 2021
Atelier Brigitte Weiler, 7062 St. Margarethen-Berg, Weinberggasse 1A

WAS DURCH LICHT ENTSTEHT: Brigitte Weiler thematisiert „Licht“ im eigentlichen Wortsinn. Zu sehen sind von innen beleuchtete Metall-Papierobjekte. In ihren Siebdruckarbeiten macht sie sich Gedanken über das Wesen des Lichts.

LICHT DER MENSCHHEIT manutober zeigt erstmals ihren aus 13 illuminierten Bildern bestehenden Zyklus LICHT DER MENSCHHEIT, in dem das Licht einen zynischen Unterton annimmt, indem es sich eher den Schattenseiten der Menschheit widmet und die Frage nach einer „besseren Zukunft“ aufwirft. 

 

Moderation zu den Lesungen von Luitgard Eisenmeier und Peter Pessl in der Ausstellung „Licht“ von manutober und Brigitte Weiler am 28. August 2021, © Beatrice Simonsen für Kunst und Literatur:

“Um Licht geht es in dieser Ausstellung, es geht aber auch um Dunkel. Zwar spricht man davon, dass wo Licht ist, auch Schatten sei – hier ist es im umgekehrten Sinn gemeint: wir wollen Licht ins Dunkel bringen. Die Objekte der Künstlerinnen benötigen die Dunkelheit des Ausstellungsraums, durch sie kommen sie erst zur Geltung. Die Texte der Autor_innen befassen sich mit dem Dunklen der Geschichte und in uns. Im Dunklen liegen die Erinnerungen verborgen, im Dunklen wachsen die Träume. Poesie fällt wie Licht in Schattenräume.

Manu Tober nimmt in ihrem Kunstprojekt einen deutschen „Hausatlas“ aus dem Jahr 1938 zum Anlass der Auseinandersetzung mit unserer Geschichte und Zeitgeschichte. In einem Zyklus von 13 illuminierten Bildern werden ausgewählte Seiten des Atlas mit eigenen Zeichnungen, Übermalungen, Collagen und Fundstücken ergänzt und montiert. In der Illumination rückt das faschistische Weltbild in den Hintergrund. Es ist da, es ist unsere Geschichte, aber die Künstlerin widerspricht, widerlegt, will dem Neues, Besseres hinzufügen. Licht ins Dunkel bringen. Letzteres ist auch das Ansinnen von Brigitte Weiler, die mit den von innen beleuchteten Metall-Papier-Objekten über das Wesen des Lichts insgesamt nachdenkt.

Die beiden Autor_innen, die ich auf Einladung von Brigitte Weiler und Manu Tober für diese Ausstellung kuratiert habe, ergänzen diese Beschäftigung mit “Licht” insofern, dass sie ebenso wie die Künstlerinnen, dem “Dunklen” Raum geben, bevor sie es verwandeln. Das „Sichtbarmachen der Geschichte“ ist unter anderem Aufgabe der Kunst. Dem Dunklen (sei es der Geschichte, sei es des eigenen Inneren, der äußeren Bedingungen, der dunklen Mächte, eines dunklen Raumes – was immer man damit assoziieren mag) in geheime Kammern zu folgen, diese auszuforschen, preiszugeben, was dort aufgestöbert wurde, dazu gehört Mut und Geduld – und Kreativität, wenn es nicht nur um historische Wahrheit, sondern um künstlerische Verwandlung geht.

Licht und Dunkel sind die Pole, zwischen denen sich die Texte und Arbeiten der beiden Künstler_innen bewegen – ich sage jetzt absichtlich nicht „Autor_innen“, da beide interdisziplinär arbeiten. Luitgard Eisenmeier und Peter Pessl wuchsen in der Bundesrepublik Deutschland auf. Beide setzten und setzen sich einerseits mit der eigenen Geschichte und andererseits intensiv mit fernen und fremden Ländern und Kulturen auseinander und leben heute in Österreich, in Wien und im Burgenland. Reisen nach Ägypten – bei LE – oder Tibet – bei PP – führten zur Verinnerlichung anderer Weltbilder als der bisher gelernten und eingeübten. Diese intensive Auseinandersetzung schlägt sich grenzüberschreitend in verschiedenen Mitteln der Kunst nieder, die ineinander greifen: in Texten, Hörbildern, Zeichnungen, Collagen, Unikatbüchern.

„Träume von Wesen und Welt“ stehen im Mittelpunkt der ersten Lesung von Peter Pessl. Er wurde in Frankfurt/Main geboren, wuchs in der Bundesrepublik und in Österreich auf, lebt in Wien und Markt Allhau im Südburgenland. Er ist seit 1984 freier Schriftsteller, und seit 1991 auch Radiokünstler und Zeichner. Viele seiner rund 20 literarischen Veröffentlichungen werden von seinen Zeichnungen ergänzt, so wie sein zuletzt 2020 erschienenes Werk: „Der Schwertkönig und die Biene“, ein Technyphion – ein kleines Kunstwerk. Noch zahlreicher als seine Bücher sind seine Hörspiele und experimentellen Radioarbeiten, die großteils im ORF, aber auch in deutschen Rundfunkanstalten oder beim Steirischen Herbst zu hören waren, zuletzt: „Die Tür in den Wäldern“, im ORF Kunstradio 2021 – aus dem wir einen Ausschnitt hören. Der Autor ist Mitglied der GAV, der größten Schriftstellervereinigung Österreichs.

Peter Pessl verbindet in seiner konsequent schöpferischen Sprache das Poetische mit dem Politischen, lässt den Klang in die Sprache und das Zeichnen ins Schreiben einfließen. Seine Lesung „Träume von Wesen und Welt“ ist ein kurzer Ausschnitt aus seinem Buch “Formiert aus Luft”, dem 3. Teil seiner vierbändigen “Aufzeichnungen aus dem Himalaya”, die zwischen 2006 und 2013 erschienen sind und auf seine Umwanderung des Kailash zurückgehen, die der Autor 2002 unternahm. Für alle, die so wie ich noch nie im Himalaya-Gebiet unterwegs waren zur Erläuterung: Der Kailash – zu deutsch „kostbares Schneejuwel“ –  ist ein seine Umgebung deutlich überragender Berg im westlichen Teil des Transhimalaya in Tibet und gilt als heiliger Berg.

Der Traumabschnitt, um den es geht, führt in die Kindheit des Autors und seine lebenslange Beschäftigung mit dem nationalsozialistischen Trauma, das von der Vätergeneration bis heute auf uns weiterwirkt. Beides, die Umwanderung von Tibets heiligstem Berg und die Verstrickungen seiner Kindheit sind veritable Ausnahmezustände, „fremde Welten“. Die fremde Welt des Kailash ist überwältigend in seiner Fülle nie gesehener Landschaften. Alles schreibend taucht der Wanderer in Begleitung des „Wesensbegleiters“ Pasolini und des „Wiesenmädchens“ bzw der „Luftgängerin“ Dagmema in die Welt des tibetischen Buddhismus ein, er begegnet seinen Gottheiten, Mythen und Helden, dringt in das „wüste Innere des asiatischen Riesenkontinents“ ein, um in dessen maßlosen Weiten zu verschwinden. In diesem hochpoetischen Erzählen und der sprachlichen Anverwandlung der fremden Welt tauchen die Kindheitslandschaften des Autors auf, die Wiesen- und Flusslandschaften seiner Geburtsstadt Frankfurt am Main. In sie sind die Erinnerungen an den Vater eingebettet, der uns gleichermaßen als Opfer und Täter des 2. Weltkriegs erscheint, ein „Weltarchitekt“, dessen eigene Interpretationen der Geschichte sich tief ins Gedächtnis des Heranwachsenden einprägten.

Umrahmt wird dieser „Traum von Wesen und Welt“ in Bilder aus dem beispiellosen Naturtheater rund um den Kailash, der seit Jahrtausenden als Mittelpunkt der Welt gesehen wird. Im Anschluss an seine Lesung hören wir einen etwa 10 minütigen Ausschnitt aus seinem Hörstück „Die Tür in den Wäldern“, das mehr oder weniger ohne Text auskommt, nur über das Hören von Klängen, Sprachfetzen, Geräuschen tief in die Wildnis des Gedächtnisraums führt und andererseits als Zufluchtsort, als Tür in eine spirituelle Wirklichkeit dient – etwas worum es auch in den Himalaya-Büchern unablässig geht – wie Peter Pessl selbst sagt.

Nachdem wir Peter Pessl ins (Zitat) „Niemandsland hinter jener nachtblaugrünen Tür in den Wäldern“, „in den „nasskalten Hallraum der Geschichte“, gefolgt sind, dem sich zu stellen notwendig ist, sind wir „auf einer glasgrünen Lichtung“ – also: „im Licht“ – gelandet und wenden uns unserem nächsten Gast und ihren Plätzen und „Dingen mit Geschichte“ zu.

Luitgard Eisenmeier wurde in Weißenhorn/Neu-Ulm geboren, wuchs in Würzburg auf und lebt seit 1976 in Wien. Sie studierte an der Akademie der bildenden Künste und war Gründungsmitglied der Künstlergruppe „Der blaue Kompressor“.  In den 1980ern arbeitete sie an einem Gesamtkunstwerk, dem Jardin de Wiltz, in Luxemburg, mit. Nach einem längeren Aufenthalt in Ägypten, einem Land, das sie auch später immer wieder bereiste, gründete sie mit ihrem Mann Abdel Halim Hassan das CAFÉ NIL im 7. Bezirk in Wien, das sie 32 Jahre lang gemeinsam betrieben.

Seit 1979 stellt Luitgard Eisenmeier mit eigenen und fremden Text- und Bildelementen Unikatbücher her, die bei internationalen Ausstellungen zum Beispiel in Ägypten, Kanada und 2019 in Berlin im „Museum der unerhörten Dinge“ gezeigt wurden. Die Künstlerin lebt und arbeitet in Wien und Blumau an der Wild / Niederösterreich. Dort wandelte sie ein ehemaliges Warenhaus im Waldviertel in ein bewohnbares und bewohntes Kunstwerk um, das jetzige PALAIS WILD und veranstaltet seit 2014 mit anderen Künstler*innen Ausstellungen, Lesungen, Gartenevents und Performances.

Auch das Werk von Luitgard Eisenmeier ist ein komplexes und beschränkt sich nicht auf das rein Literarische oder Bildnerische. Bei ihren Unikatbüchern handelt es sich um einmalige originale Kunstobjekte. So arbeitete zum Beispiel am Buch „Melancholia“, aus dem sie heute liest, ein „Heimatbuch“ der anderen Art, für das sie als Grundlage ein Kassabuch aus den 1940er Jahren benutzte, mehrere Jahre lang von 2001 – 2009. Auf dem Büchertisch sehen sie weitere Beispiele, die sie später gern näher in Augenschein nehmen können: „Elemente einer Revolution“ ist ein Faltbuch aus dem Jahr 2012 mit Collagen aus Bild- und Schriftausschnitten aus ägyptischen, deutschen und österreichischen Zeitungen. LUDOVICA‘S BOOKentstand in Alexandria 2005 und das Unikatbuch “schneeweiß  …  pechschwarz”, eine Umwidmung, entstandauf Basis eines Englisch-Sprachkurses für Blinde aus den 1950er Jahren. Nicht immer sind diese originalen Bücher, von denen es mittlerweile 16 Stück gibt, “Lesebücher”. Manche von ihnen erschließen sich rein über Haptik und Betrachtung, wie das mittlerweile 16-bändige work in progress“Bildermenschen”.

Mit Luitgard Eisenmeier wenden wir uns vordergründig der realen Welt der Dinge zu, der „Dinge voll Erinnerung“, wobei sie meint: „fremder Dinge“, deren Geschichte sie mehr spürt, als dass sie davon weiß. Indem sie diese bearbeitet – wie im gegebenen Fall von „Melancholia“ ein Kassabuch aus den 1940ern – sie zuerst einmal überhaupt in ihrer Vergessenheit entdeckt, je nach Material fachmännisch(frauisch) instand setzt, praktisch aus dem Mantel der Überlagerungen schält, über sie nachdenkt und möglicherweise anders nutzt oder nur ins Rampenlicht stellt, führt sie diese einer neuen Zukunft zu, belegt sie diese mit neuen Erinnerungen. Es geht darum, Ordnungen zu schaffen zwischen den Dingen, Orten und Landschaften, den äußeren und den inneren. Wege frei zu machen für das neue Sehen und Denken, das über eine rein reale Welt hinausgeht. Das Große im Kleinen zu erkennen ergibt sich über „die Arbeit am Objekt“. Bevor Kunst entsteht, muss sie (Zitat) mit festem Griff und sportlich putzen und räumen, Raum und Platz finden (lassen).

In Vielem wird die enge Beziehung zu Ägypten spürbar, der Wechsel zwischen den Kontinenten Europa und Afrika, die genaue Beschäftigung mit der Geschichte der Länder und Orte, die sich als neue „Heimaten“ anbieten: Kairo oder Alexandria ebenso wie Wien und Blumau an der Wild im Waldviertel.

Landschaften, Stadtbilder, Brücken, Wasser, Flüsse und Fähren, ein Park werden im wahrsten Sinne des Wortes „in Betracht“ gezogen. Das „Wo“ spielt nicht unbedingt eine Rolle, eher geht es darum, das Alltägliche genau anzuschauen. Für das Unikatbuch „Melancholia“ griff sie auf alte S/W- Fotografien zurück, Fotografien, die sie in den 1970er Jahren machte und in einer provisorischen Dunkelkammer selbst entwickelte – Fotografieren war teuer: eine Tatsache, die angesichts der aktuellen Flut der Handyfotos unglaublich klingt. – Viele der damaligen Fotos waren objektiv gesehen „missraten“. „Aber gerade das Missratene an den Fotos ist Teil ihres Charmes und ihrer Melancholie. Deshalb wurden sie über viele Jahre aufgehoben, mit späteren Fotos aus den 2000er Jahren ergänzt und fanden endlich IHREN PLATZ im Buch Melancholia“ … so Luitgard Eisenmeier. Sie zitiert den britischen Schriftsteller, Maler und Kunstkritiker John Berger: „Der Reiz, der von einer Fotografie ausgeht, ist Erinnerung.“ Die Fotografie – was aus dem Griechischen übersetzt „Zeichnen mit Licht“ heißt, womit wir wieder an das eigentlich Thema anschließen – holt Erinnerungen aus dem Dunkel. In ihren Texten zu den Fotografien entwirft Luitgard Eisenmeier korrespondierende Momentaufnahmen, zeichnet das Bild mittels Sprache nach oder nimmt die Stimmung wieder auf, lässt sich auf die Erinnerung ein, kommt ins Erzählen … . Erinnerung verbindet sich gern mitdunkler Melancholie, weil die Rückschau die Flüchtigkeit der Zeit bewusst macht. Jedoch vernebelt die Melancholie nicht den Blick, im Gegenteil: Im Detailreichtum der reflektierten Bilder, die uns beschrieben werden, gewinnt die Welt (der Dinge) an Kontur.”

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Der ungewöhnliche Bau des Ateliers der bildenden Künstlerin Brigitte Weiler bildet Raum für das gemeinsame Projekt mit ihrer Kollegin Manu Tober zum Thema „Licht“. Die moderne Architektur des Hauses gründet auf einem 1936 für die Kaserne Oggau erbauten Wasserspeicher. Die umgebaute Schieberkammer nützt Brigitte Weiler als Druckwerkstatt für Radierung und Siebdruck und als Kursort im Bereich Papierschöpfen und Papierobjekte. In der Ausstellung zeigt sie Lichtobjekte und Gedanken zu Licht auf Stoffbahnen und Plexiglas. Lichtobjekte und Reflexionen darüber, was durch Licht entsteht, sind Inhalt der Ausstellung.

Manu Tober, die sich der „kunstvollen Erforschung, grenzenlosen Beflügelung und radikalen Bewahrung fantastischer Kosmen“ widmet, nimmt in einem Zyklus von 13 illuminierten Bildern Bezug auf die Geschichte: dem faschistischen Weltbild eines deutschen Atlas aus dem Jahr 1938 wird nicht nur Licht eingehaucht, sondern auch mit Übermalungen heftig widersprochen. Leidenschaftlich plädiert die Künstlerin für die Lernfähigkeit des Menschen und einen respektvollen Umgang im Miteinander und mit der Natur.

Literarisches Konzept: Beatrice Simonsen.
Mit finanzieller Unterstützung der Grazer Autorinnen Autorenversammlung – Burgenland.

Fotogalerie © Dirk Simonsen

Fotos v.o.n.u. © manutober und Brigitte Weiler, Luitgard Eisenmeier, Peter Pessl
Beitragsbild © manutober

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein Kunstprojekt von Manu Tober und Brigitte Weiler
Mit den Autor*innen Luitgard Eisenmeier und Peter Pessl
Literaturkonzept: Beatrice Simonsen für Kunst und Literatur

 

 

Netzwerk – Kunst und Literatur – Lindabrunn 30.Mai 2021

Netzwerk Kunst und Literatur –
vom Symposion St. Margarethen zum Symposion Lindabrunn

Sonntag, 30. Mai 2021 in LINDABRUNN in Niederösterreich

Ein unerschrockenes Publikum folgte bei Kälte, Wind und Wetter und zu aktuellen Corona-Bestimmungen den Autor_innen der Grazer Autorinnen Autorenversammlung – Patricia Brooks, Christl Greller, Jopa Jotakin, Dine Petrik und Beatrice Simonsen – zu ausgewählten Steinskulpturen des Symposion Lindabrunn. Die Wiesen-Installation von Christine Schörkhuber wurde aufgrund des Wetters ins Haus verlegt. Trotz allen Widrigkeiten folgten die Gäste wieder mit großem Interesse dem besonderen Angebot des “Netzwerks” zwischen Kunst und Literatur. Wir danken!

Eintritt frei und bei jedem Wetter! Bitte um Anmeldung per Mail an beatrice.simonsen@gmx.at oder vor Ort mit 3 G-Nachweis. Der Abstand von 2 m und das Tragen einer FFP2-Maske während der Veranstaltung ist verpflichtend. Es wird kein Buffet angeboten. Wir freuen uns aber, wenn Sie eine Picknickdecke samt Picknick mitbringen und den schönen Ort zum Verweilen nützen!

Die Gemeinde  Enzesfeld-Lindabrunn (PLZ 2551) ist ca. 50 km von Wien entfernt. Zum Ausgangspunkt für den Spaziergang folgen Sie in Lindabrunn NICHT der Beschilderung zum Symposion Lindabrunn. Wir starten vom Parkplatz an der Hernsteiner Straße kurz nach Ortsende von Lindabrunn.

Die historische Verbindung zwischen den Bildhauersymposien in St. Margarethen im Burgenland und im niederösterreichischen Lindabrunn entstand durch die Freundschaft der Bildhauer Karl Prantl und Mathias Hietz. Nachdem Prantl 1959 den weltweit ersten Impuls zu den Symposien unter freiem Himmel gegeben hatte, zog Hietz 1967 nach. Während die langfristige Zusammenarbeit der Künstler_innen in St. Margarethen scheiterte, lebten die Symposien in Lindabrunn insbesondere durch Gemeinschaftsarbeiten fort. Nach dem Tod von Mathias Hietz 1996, der den Ort nachhaltig prägte, übernahm der Verein Symposion Lindabrunn (zuerst mit Kurt Weckel / umraum, seit 2018 mit Günther Friesinger / monochrom) die Fortführung der Idee und passte diese an die aktuellen Entwicklungen der Kunst an. Da sich nur mehr wenige Künstler_innen mit Steinbildhauerei befassen, stehen heute andere Themen im Vordergrund. 2019 wurden 50 Jahre Verein Symposion Lindabrunn gefeiert. Im Anschluss an den Spaziergang sind Sie herzlich eingeladen, die Installation (Oral History) von Christine Schörkhuber „Annäherungen – eine Intervention in der Wiese“ und die aktuelle Ausstellung im Vereinshaus zu besuchen.

Konzept und Organisation: Beatrice Simonsen für Kunst und Literatur
Kooperationen: GAV Niederösterreich, GAV Burgenland, Verein Symposion Lindabrunn

Fotogalerie © Dirk Simonsen

 Weitere Fotos v.o.n.u.:
Skulpturen in Lindabrunn von Claudio Capotondi, Shigeru Shindo, Hiroshi Ohnari, Steinarena-Kommunikationszentrum © Beatrice Simonsen
Symbolfoto Wiesen-Installation © Christine Schörkhuber

 

 

 

 

13. Oktober 2019 LANDSCHAFFTKUNST in Pöttsching

Kunstlandschaft / LANDSCHAFFTKUNST
Sonntag, 13. Oktober 2019 in Pöttsching im Burgenland um 14.30 Uhr

Gespräch und Wanderung mit UTA PEYRER-PRANTL
Lesungen von MARTIN KUBACZEK und GABRIELE PETRICEK

Wanderung zu Skulpturen der ehemaligen Bildhauersymposien (unter Einbezug des KISP-Kultur-Informationssystems Pöttsching), die 2008 am freien Feld bei Pöttsching als Leihgabe des Vereins Symposion Europäischer Bildhauer (SEB) zu einer situativen Kunstlandschaft aufgestellt wurden und das Wortspiel LANDSCHAFFTKUNST herausfordern. Auslöser für die Idee, Bildhauersymposien im Römersteinbruch von St. Margarethen abzuhalten, war die Arbeit Karl Prantls am Grenzstein (1957/58), der nun wie mehrere andere Skulpturen am Mitterberg in Pöttsching steht. Mehr dazu lesen Sie hier: Gemeinde Pöttsching.

Treffpunkt beim „Energiekreis“ am Güterweg Steinbrunnäcker, 
Lesungen im Meierhof (Galerie des FKK), Hauptstraße 1, 7033 Pöttsching.

Anfahrt mit dem PKW: der Energiekreis liegt am Güterweg, der vom Sozialzentrum (Seestraße-Sozialzentrum 1, 7033 Pöttsching) auf das freie Feld hinausführt. Bitte der Ausschilderung “Grenzstein” folgen. Parkmöglichkeit in der Seestraße, entlang des Freibades/Funcourts.

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Gespräch und Lesungen nehmen Bezug auf das neue Buch über die Veranstaltungen im LITERATUR RAUM im BILDHAUERHAUS 2013 – 2017, die in St. Margarethen im Burgenland stattfanden.

Das Buch: “Kunst und Literatur. Der Literatur Raum im Bildhauerhaus in St. Margarethen im Burgenland 2013–2017” (Hg. Beatrice Simonsen) erscheint im Verlag für moderne Kunst, Wien. Format: 17 x 24 cm, 224 S. mit zahlreichen SW- und 32 Farbabbildungen. Preis: 25 Euro. Nähere Informationen.

Idee und Produktion: Beatrice Simonsen. Es wird darauf hingewiesen, dass bei der Veranstaltung Fotos gemacht und zum Zweck der Öffentlichkeitsarbeit sowie der Dokumentation verwendet werden.

Mitwirkende:

Uta Peyrer-Prantl, geboren 1939 in Oberpullendorf. Seit 1956 als Malerin tätig. Heiratet 1957 den Bildhauer Karl Prantl. 1958 Geburt der Tochter Katharina. Mitglied der Künstlervereinigung Der Kreis. 1960 Geburt des Sohnes Sebastian. 1961/62 Mitbegründerin der Gruppe Berlin 62. 1969 Initiative zu Internationale Malerwochen im Schloss Esterhazy (Orangerie) in Eisenstadt. Internationale Ausstellungen und Reisen zu Symposien mit Karl Prantl. Seit 1978 eigenes Atelierhaus in Pöttsching.
(Foto © Archiv SEB: Uta Peyrer-Prantl mit Karl Prantl † 2010)

 

Martin Kubaczek, geboren 1954 in Wien, Violinstudium an der Musikakademie Wien, Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte an der Universität Wien, Dissertation über Oswald Wiener. Musiker mit Alt-Wiener Tanzmusik wie in der Avantgarde- und Improvisationsszene. Von 1990 bis 2007 Lektor und Dozent an japanischen Universitäten. Literaturwissenschaftliche Beiträge und literarische Publikationen, u.a.  Somei. Texte (1997), Sorge. Roman (2009), Nebeneffekte. Gedichte (2015), Palais Rotenstern (2018).
(Foto © Dirk Simonsen: Lesung von Martin Kubaczek 2015 im Literatur Raum im Bildhauerhaus)

 

Gabriele Petricek lebt in Wien. Writer-in-Residencies in den USA, Großbritannien, Italien. Mitbegründerin des Literatursymposiums Austrian-American Podium Dialog, Easton, USA (2013), Gründerin des Literaturfests LITERATUR AM STEG (2014). Debütpreis des Staatssekretariats für Kunst für Zimmerfluchten, Erzählungen (2005). Anerkennungspreis des Landes Niederösterreich für Literatur (2013), Elias-Canetti-Stipendien der Stadt Wien (2014–2016). Im Sonderzahl Verlag erschienen Von den Himmeln (2009), Joyce’s Choice (2011), Die Unerreichbarkeit von Innsbruck (2019).
(Foto © Dirk Simonsen: Lesung von Gabriele Petricek 2013 im Literatur Raum im Bildhauerhaus)

Mit Unterstützung des Bundeskanzleramts Österreich, der Gemeinde Pöttsching, der Grazer Autorinnen Autorenversammlung und der Kulturabteilung des Landes Burgenland.

Fotogalerie: Dirk Simonsen
Beitragsbild: Grenzstein von Karl Prantl (1958) © Dirk Simonsen

 

5. Mai 2019 Politik in Kunst und Literatur

POLITIK IN KUNST UND LITERATUR

Sonntag, 5. Mai 2019

der TRU von ULRIKE TRUGER in Buchschachen / Markt Allhau im Burgenland
7411 Buchschachen, Trulitsch 22  www.ulriketruger.at

ATELIER-SCHAU der Bildhauerin ULRIKE TRUGER

 LITERATURPROGRAMM mit Lesungen und Diskussionsrunde 

mit SABINE GRUBER, CORNELIUS HELL,
MICHAL HVORECKY und KATHARINA TIWALD

Musikalische Interventionen mit Musik von Georg Philipp Telemann, Yoshihisa Taira und NELLY LI PUMA
mit den Flötistinnen EVAMARIA FELDER und VANESSA GASSER

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Ulrike Truger: “der TRU ist der gemeinsame nenner von TRUGER und TRULITSCH (name des weilers), aber auch ein bekenntnis zur realität, zur sichtbaren, greifbaren wahrheit, im gegensatz zur virtuellen und flüchtigen (schein)welt.
ich habe das ehemalige gasthaus aus den 1970er jahren neben meinem arkadenhof 2011 erworben und behutsam transformiert.
die großplastik TRU im außenraum ist aus den lüftungsrohren des gasthauses konstruiert und symbolisiert die verwandlung vom alten zum neuen, vom gasthaus zum atelierhaus.”

Der Literaturkritiker, Übersetzer und Essayist Cornelius Hell führte durch das Literaturprogramm und leitete die Diskussionrunde zum Thema “Politik in Kunst und Literatur”.

Katharina Tiwald las Ausschnitte aus ihrem aktuellen Theatermonolog „Marinas letzte Briefe“, einer Produktion für das Theater Drachengasse, die im April und Mai 2019 uraufgeführt wurde. Dabei ging es um die letzte Nacht der russischen Dichterin Marina Zwetajewa (1892 – 1941), die während des Stalinistischen Schreckensregimes einen Überlebenskampf führte, dem sie ein Ende setzte, indem sie freiwillig aus dem Leben schied.

Weiters zu Gast war Michal Hvorecky aus Bratislavader uns seinen neuen Roman „Troll“ vorstellte: “Osteuropa in naher Zukunft. Ein Heer aus Trollen beherrscht das Internet, kommentiert und hetzt. Zwei Freunde entwickeln immer stärkere Zweifel und beschließen, das System von innen heraus zu stören. Dabei geraten sie selbst in die Unkontrollierbarkeit der Netzwelt – und an die Grenzen ihres gegenseitigen Vertrauens.” (Verlag Klett Cotta)

Die Südtiroler Autorin Sabine Gruber las aus “Daldossi oder Das Leben des Augenblicks”: “Tschetschenien, der Irak oder Afghanistan. Es gibt kaum einen Kriegsschauplatz, an dem Bruno Daldossi nicht fotografiert hat. Jetzt ist er sechzig und versucht den Absprung in Beziehung und Privatleben, doch die Bilder von toten Kindern, trauernden Angehörigen und Verstümmelten in Ruinen lassen ihn nicht los. (…) Das Buch schaffte auf Anhieb den Sprung an die Spitze der ORF-Bestenliste, und auch das deutsche Feuilleton sprach von einem der besten Romane dieses Sommers.” (ORF Oe1)

Cornelius Hell las aus seiner brandneuen Sammlung von dreißig Biografien von Meister Eckart bis Elfriede Gerstl. „Ohne Lesen wäre das Leben ein Irrtum“ ist nicht nur eine Liebeserklärung an das Lesen, sondern beschäftigt sich auch mit der religiösen und politischen Haltung von Autor_innen.

Das Programm spannte einen Bogen von historischen Beispielen bis hin zu aktuellen gesellschaftspolitischen Phänomenen, die von den Autor_innen – und genauso von der Bildhauerin Ulrike Truger – aufgegriffen und kritisch bearbeitet werden. Inhalt des Round Table Gesprächs war die künstlerische Vermittlung politischer Haltung.

Zeitgenössische Musik aufzuführen ist Teil des Konzepts von “Kunst und Literatur”, da es um die Förderung aller aktuellen künstlerischen Entwicklungen geht. Die Komposition “Gundula’s Duets” der in Buchschachen zu Gast weilenden italienischen Musikerin Nelly Li Puma wurde von den jungen Flötistinnen Evamaria Felder und Vanessa Gasser ebenso perfekt interpretiert wie das Flötenstück des Japaners Yoshihisa Taira – eine packende Kampfszene mit zwei Querflöten. Die Vorläufer der Eisheiligen, die Schnee und Sturm brachten, förderten die konzentrierte Stimmung rund um zwei befeuerte Öfen, heiße Suppen, spannende Lesungen und eine engagierte Diskussion. Man freue sich über dieses besondere Kulturangebot mitten auf dem Land, ließen die Gäste wissen, und dass man gern wiederkommen werde.

Mit freundlicher Unterstützung von BKA Sektion Kunst, der Kulturabteilung des Landes Burgenland, der Gemeinde Markt Allhau-Buchschachen, der Grazer Autorinnen Autorenversammlung und dem P.E.N. Club Burgenland.

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Ulrike Truger, geboren am 16.10.1948 in Hartberg/Stmk., erhielt 1975 ihr Diplom für Bildhauerei an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. Seither freischaffend als Bildhauerin tätig, lebt in Wien und Buchschachen/Bgld. Foto © Didi Sattmann

Ausstellungen (aktuelle Auswahl)
2000 Ausstellung im Hager-Fikir-Theater in Adis Abeba, im Rahmen der österreichischen Kulturwoche in Adis Abeba, Äthiopien
2002 “stein leben”, Wiener Neustadt – Hauptplatz, Kirche St.Peter a.d. Sperr (P)
2008 “stein.”, Künstlerhaus, Wien (P)
2008 Plakataktion “Dorferneuerung”, Oberwart / Entwurf zur Umgestaltung des “Anschlussdenkmals” in Oberschützen
2008 “stein.”, Burgenländische Landesgalerie und Lisztzentrum Raiding (P)
2010-2011 “I Romni”, Parlament Wien
2014 Erinnern, Stadtmuseum St. Pölten, DOK Niederösterreich
2015 x-art Festival, Burgenländische Landesgalerie, Projektraum
(P) = Personale

Preise und Auszeichnungen (aktuelle Auswahl)
2002 Kunstpreis der Theodor Kery-Stiftung
2002 Liesl Bareuther-Preis der Gesellschaft Bildender Künstler Österreichs
2011 Ehrenmitgliedschaft der Akademie für Skulptur in Peking
2012 Verleihung des Berufstitels Professorin
2014 Kunstpreis des Österreichischen Frauenringes

Kunst im öffentlichen Raum (aktuelle Auswahl)
2000 Wien, Burgtheater: “Wächterin”, Carrara/Statuario Marmor (1986-1988)
2001-2005 Wien, Karlsplatz: “Elisabeth”, Carrara/Statuario Marmor (1998/1999)
2001 Oberwart, Stadtpark: “Aufbruch”, Krastaler Marmor, “Große Liege”, Serpentin Tauerngrün
2003 Wien, Staatsoper (Oktober), Museumsquartier-Mariahilferstraße (Dezember, bleibend): “MARCUS-OMOFUMA-STEIN”, Afrikanischer Granit
2005 Wien, Lainzer Tiergarten, Hermes Villa: “Elisabeth”, Carrara/Statuario Marmor (1998/1999) – vormals Wien, Karlsplatz
2008 Raiding, Lisztzentrum: “Großer Schritt”
2009-2011 Wien, Karlsplatz, Nähe Künstlerhaus: “GIGANT – Mensch Macht Würde”, Carrara-Statuario-Marmor

Funktionen (Auswahl)
2000 Österreichische Kulturwoche in Adis Abbeba, Leitung des Bildhauer Workshops
2003 Internationales Symposium Pazardjik, Bulgarien
2007-2008 Vizepräsidentin des Wiener Künstlerhauses
2009/10 Gastprofessur am Institut für Interventionsforschung an der Alpen Adria Universität Klagenfurt
Wintersemenster 2009/10. Beitrag “Ulrike Truger lehrt Intervention im öffentlichen Raum”
2012 Botschafterin für Bildende Kunst der Initiative Kunst hat Recht

Die Autor_innen:

Sabine Gruber, geboren 1963 in Meran (Italien). Studium der Germanistik, Geschichte und Politikwissenschaft in Innsbruck und Wien. Lebt in Wien. Zahlreiche Auszeichnungen, zuletzt: Veza-Canetti-Preis der Stadt Wien, Österreichischer Kunstpreis für Literatur 2016. Zuletzt erschienen: „Daldossi oder Das Leben des Augenblicks“ Roman C.H.Beck 2016, dtv 2018; im Oktober 2018 erschien der bibliophile Gedichtband „Am Abgrund und im Himmel zuhause“ bei Haymon. www.sabinegruber.at Foto © Lorenz Brugger

Cornelius Hell, geboren 1956 in Salzburg, lebt seit 1993 als Autor, Übersetzer und Literaturkritiker in Wien. Publikationen u. a. über E. M. Cioran, Thomas Bernhard, Imre Kertész, Milo Dor und Peter Henisch; über 300 Sendung für den ORF und den Bayerischen Rundfunk; zahlreiche Übersetzungen aus dem Litauischen (Prosa, Lyrik und Drama), zuletzt der Roman „Das Blut ist blau“ von Undinė Radzevičiūtė (Residenz Verlag2019). Im Picus Verlag erschienen die Bücher „Lesereise Budapest. Der frivole Charme der Brückenstadt“ (2012) und „Lesereise Ungarn. Donaublick und Pusztatraum“ (2013). Jüngste Publikation: „Ohne Lesen wäre das Leben ein Irrtum. Streifzüge durch die Literatur von Meister Eckhart bis Elfriede Gerstl“ (Sonderzahl Verlag 2019). Österreichischer Staatspreis für literarische Übersetzung 2018.

Michal Hvorecky, geboren 1976, lebt in Bratislava. Auf Deutsch erschienen bereits drei seiner Romane und eine Novelle. Hvorecky verfasst regelmäßig Beiträge für die FAZ, die ZEIT und zahlreiche Zeitschriften. In seiner Heimat engagiert er sich für den Schutz der Pressefreiheit und gegen antidemokratische Entwicklungen. Zuletzt erschien sein Roman “Troll” 2018 bei Klett-Cotta.
Foto © Nora & Jakub


Katharina Tiwald, 
geboren 1979 in Wr. Neustadt, aufgewachsen im Burgenland. Studierte Linguistik und Russisch in Wien, St. Petersburg und Glasgow. Veröffentlichungen seit 2005 in den Bereichen Roman, Lyrik, Reiseessayistik und Herausgeberschaft. Im Theaterbereich zuletzt: das Politstück „Stalins Heiliger“ (2014) und die beiden auf found footage basierenden Klang- und Radiostücke „Die Kümmerinnen in: Leuchtkraftformel“ (2014) und „Mann Ohr Mann! Ein Geschlecht wird belauscht“ (2015), alle im Theater Drachengasse. Seit 2013 Vorsitzende des burgenländischen PEN-Clubs.
Foto © Dessislaw Pajakoff

Die Musikerinnen:

Nelly Li Puma wurde in Sizilien geboren. Klavierstudium am Conservatorio Vincenzo Bellini in Catania. Sie schloss dieses Studium mit Auszeichnung ab.
Tätigkeit an der Musikhochschule Köln als Korrepetitorin. Gesangsstudium am Wiener Diözesankonservatorium für Kirchenmusik Wien. Engagements in Schweden als Dirigentin sowie Zusammenarbeit mit Maestro Giovanni Impellizzeri. Lehrtätigkeit bzw. Dirigierkurse gemeinsam mit Anders Eby und Gary Graden an der Royal Academy of Music in Stockholm und mit Simon Carrington in Italien. Publikationen eigener Kompositionen sowie CD Aufnahmen. Zahlreiche internationale Chorprojekte sowie Konzerte als Pianistin, Komponistin und Dirigentin. www.nellylipuma.com

“Gundula’s duets, Duette für 2 Flöten, gehören zu meinen ersten Wiener Werken. Gundula, Flötistin und Theologin, beauftragte mich mit diesen Arbeiten. Vor Beginn der Komposition widmete ich mich dem Studium und der Analyse der Barockliteratur für zwei Flöten und, insbesondere, den Werken von Wilhelm Friedemann Bach. Die Duette wurden im Februar, dem Karnevalsmonat, komponiert. Daher wurde das letzte Duett – Nr. 6 – von dem wundervollen venezianischen Karneval inspiriert: ein Fluss von Masken und Tänzen, die unaufhörlich aufeinander folgen und überlappen, verspielt in einem Fluss von Stimmungen und Farben.” (Nelly Li Puma)

Evamaria Felder, geboren 1994, aus Schüpfheim (Luzern, Schweiz) spielt seit ihrem achten Lebensjahr Flöte. Im Sommer 2018 beendete sie ihr Bachelorstudium an der Hochschule für Musik in Luzern. Zurzeit befindet sie sich im Studium Konzertfach Flöte an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (MdW) in der Klasse von Hansgeorg Schmeiser. Sehr am Herzen liegt ihr das Trio di Gioia, welches seit 2014 besteht und jährlich zwei Konzertprogramme einstudiert und mit Künstlern aus anderen Bereichen zusammenarbeitet. Ausserdem ist sie Mitbegründerin der Musik-Theater-Improvisations Gruppe „TaTa Theater“ und gibt regelmässig Konzerte im In- und Ausland.


Vanessa Gasser
, erhielt ihren ersten Querflötenunterricht an der Musikschule Dornbirn bei Firouzeh Taghadossi-Navai. Von 2013 bis 2016 besuchte sie das Musikgymnasium Feldkirch und studierte dort Flöte in der Klasse von Eugen Bertel. Seit 2016 studiert sie Konzertfach Flöte und seit 2018 Instrumentalpädagogik Flöte an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien bei Hansgeorg Schmeiser.

Fotos: Beitragsbild © Didi Sattmann, Fotogalerie © Dirk Simonsen

23. September 2018 Kunst und Literatur IN AUS ÜBER FÜR St. Margarethen

Kunst und Literatur IN AUS ÜBER FÜR St.Margarethen am 23. September 2018 um 15 Uhr

IN        …  Weinberggasse 1a, 7062 St. Margarethen – Berg  im Atelier von BRIGITTE WEILER

AUS    …  Lyrik von ROSA LEITNER und Musik vom TRIO SAITENWEISE

ÜBER  … Prosa und Lyrik von JOSEF MARSCHALL und THEODOR KRAMER

FÜR    …  Poesie von KLAUS HABERL

Im Atelier von Brigitte Weiler am Berg zwischen Rust und St. Margarethen wurde der allgemeinen Bedeutung von Traditionen, dem Andenken historisch bedeutender Orte und Persönlichkeiten und der Lebendigkeit aktuellen Kunstgeschehens nachgespürt. Zwischen diesen Polen spannte sich das Geschehen der Veranstaltung.

Einer der Protagonisten der diesmaligen „Ausgabe“ von Kunst und Literatur war der Wiener Romanautor und Dichter Josef Marschall (1905–1966), der in den 1930er Jahren als „Fremder“ nach St. Margarethen kam und einen 1940 erschienenen Roman über das “Bauernland Burgenland” schrieb. Sein Werk gilt es neu und kritisch zu lesen. Einen Kontrapunkt hierzu bildete Lyrik von Theodor Kramer (1897–1958), der schon in den 1920er Jahren das Burgenland durchstreifte. Sein Gedicht “Vagabund” (1929) zeigt eine andere Sicht auf das gelobte Bauernland. Das Musikertrio “Saitenweise”, die traditionelle Musikerfamilie Unger aus Sankt Margarethen, spielte jüdische Klezmer Musik ebenso behände wie ungarischen Csardas und Tanzmusik des Urgroßvaters und Kapellmeisters Joseph Unger. Der  Wiener Schauspieler und Autor Klaus Haberl las einen Ausschnitt aus Marschalls Roman “Der Fremde” und aus “Vagabund” von Theodor Kramer. Außerdem brachte er Kostproben seiner eigenen lyrischen Arbeit zu Gehör, die eine poetische Neuorientierung zeigen, ebenso wie die Lesung der aus St. Margarethen stammenden Dichterin Rosa Leitner. Die Freude am Experimentieren zeigte sich nicht nur bei den Literaten, sondern auch bei Brigitte Weiler, die mit Drucktechniken aller Art, Künstlerbüchern und Papierobjekten aufwartete. Das ungewöhnliche Haus – ein ehemaliger umgebauter Wasserspeicher – mit Blick über die Ebene bis zum Schneeberg bildete den besonderen Rahmen für diesen Reigen individueller Positionen rund um die künstlerische Tradition des Ortes.

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Informationen zu den Mitwirkenden:

BRIGITTE WEILER

lebt und arbeitet in Wien und in St. Margarethen – Berg. Sie wurde in Eisenstadt geboren und war Schülerin der burgenländischen Künstlerin Sr. Elfriede Ettl. Elfriede Ettl. Elfriede Ettl ist eine ungewöhnliche Erscheinung in der Kunstwelt, da sie als Ordensschwester an der Akademie für Bildende Künste in Budapest studierte und auch an Oskar Kokoschkas Schule des Sehens in Salzburg teilnahm. Sie war als Lehrerin am Theresianum Eisenstadt tätig, wo sie für Brigitte Weiler zu einer wichtigen Impulsgeberin für ihren eigenen künstlerischen Werdegang wurde. Sie besuchte zur Aus- und Weiterbildung zahlreiche Kurse und Seminare u. a. in der Kunstakademie Bad Reichenhall und in der freien Kunstakademie Augsburg und nahm an vielen Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland teil.

“Ein Schwerpunkt meiner Arbeiten sind verschiedene Drucktechniken wie Lithografie auf Stein und Aluplatte, Radierung, Intagliografie und Siebdruck, ein weiterer ist Papierschöpfen und dreidimensionales Arbeiten mit Papier und Metall. Mich fasziniert der Werkstoff Papier, angefangen bei der manuellen Papierherstellung über Experimente mit verschiedenen Papieren oder Gestalten von Künstlerbüchern; bei den Papierobjekten die Verbindung des fragilen, federleichten Papiers mit der Schwere des Metalls. Bei der Druckgrafik begeistert mich die Verbindung von Kunst und Handwerk, die Neugierde und Freude auf den ersten Druck. Im Vordergrund steht keineswegs der Auflagendruck sondern das experimentelle Drucken und die Verbindung verschiedener Drucktechniken.”

Brigitte Weiler ist Gründungs- und Vorstandsmitglied des Kunstvereins „Druckwerk Perchtoldsdorf“ und Mitglied der Künstlervereinigung „Kunstaspekt“ in Baden bei Wien.

ROSA LEITNER

geb. Kugler, aufgewachsen in St. Margarethen, wohnhaft in Oberschützen im Südburgenland. Veröffentlichungen von Märchen, Kurzprosa und Gedichten in verschiedenen Anthologien, Lyrik unter dem Titel “frag ment” (Edition Weinviertel, 2011).

KLAUS HABERL

geb. 1957 in Wien. Dramatiker, Lyriker, Schauspieler, Regisseur. Mitglied der Grazer Autorinnen Autorenversammlung, des Literaturkreises „Podium“ und der IG Autoren.
Lyrikveröffentlichungen: Ein Zimmer hinaus, in dem ich wohne“, edition lex liszt 12, 2010. „Auf den Treppen der Erde“, edition lex liszt 12, 2015. „venus versus mars“, Gedichte und Sounds/ edition zeitzoo, 2015
Theaterstücke: „Jugend und Engel“, Dramatikerstipendium des BMUKK, 2000. „Hain“, UA 2001, Nestroy-Preis für die beste Off-Theaterproduktion. „Big Change“, UA kontextlabor Wien, 2006. „Lieblinge des Himmels“, UA Landestheater Niederösterreich, 2011.

JOSEF MARSCHALL

wurde 1905 in Wien geboren und starb 1966 in Eisenstadt. Er war als Oberstaatsbibliothekar und stellvertretender Direktor der Universitätsbibliothek der Universität Wien tätig. Zudem war er Autor von Erzählungen und Romanen, die oft das Leben von Musikern (etwa Hugo Wolf und Joseph Haydn) zum Inhalt hatten. Als sein größter Erfolg galt das 1940 erschienene Hauptwerk Der Fremde, das bis 1988 immer wieder neu aufgelegt wurde. Der Ort St. Margarethen ist Hintergrund für diesen Liebesroman, der von der Archaik des  dörflichen Lebens im Burgenland geprägt wird. In seinen letzten Lebensjahren verfasste Josef Marschall überwiegend Naturlyrik, von Stimmungen wie Landschaft seiner Wahlheimat Burgenland inspiriert. Der Marschall-Kreis in St. Margarethen pflegte bis 2004 das Andenken des Dichters unter der Leitung von Obmann Dir.Alexander Wind.

THEODOR KRAMER

wurde 1897 in Niederhollabrunn in NÖ geboren. Er diente im Ersten Weltkrieg als Offizier in der österreichischen Armee. Ein anschließendes Studium der Germanistik und Staatswissenschaften brach er ab und arbeitete in der Folge als Beamter und Buchhändler. Ab 1931 lebte er als freier Schriftsteller und war Gründungsmitglied der Vereinigung sozialistischer Schriftsteller. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich wurde Kramer als Jude und Sozialdemokrat ein Arbeits- und Berufsverbot auferlegt. 1939 emigrierte er nach London, wo er zum Teil als Feindlicher Ausländer interniert war. Ab 1943 arbeitete er in Guildford am County Technical College als Bibliothekar und erhielt später die britische Staatsbürgerschaft. Erst 1957 kehrte er nach Wien zurück und erhielt eine Ehrenpension des Bundespräsidenten.

TRIO SAITENWEISE

Die Musikformation „Saitenweise“ entstammt einer traditionellen Musikerfamilie aus Sankt Margarethen. Das Ensemble wird aus den Drillingskindern Julia, Daniel und Linda Unger gebildet, die mit ihrem Vater Bernhard Unger in unterschiedlichen Besetzungen und Instrumentierungen auftreten. Geprägt durch die Volkstanzmusik des Ortes in Verbindung mit der klassischen Ausbildung der beiden jungen Geiger Julia und Daniel im Joseph Haydn Konservatorium, das die beiden Musiker seit vielen Jahren erfolgreich besuchen, kann ein breites musikalisches Repertoire vorgewiesen werden. Somit bleibt das Wirken des Urgroßvaters und Kapellmeisters Joseph Unger, Gründer der „Unger-Banda“, durch seine Nachfahren lebendig.

Die Veranstaltung fand bei freiem Eintritt statt. Mit Unterstützung der GAV / Burgenland und der Gemeinde St. Margarethen … im Rahmen von Burgenland liest!

Fotos: Fotogalerie und Atelier Haus in St. Margarethen – Berg von Ferne © Dirk Simonsen und aus der Nähe © Ernst Weiler

8. September LESUNG bei Literatur am Steg

Eindrücke vom stimmungsvollen Lesefest “LITERATUR AM STEG” (Idee und Organisation: Gabriele Petricek) an der Alten Donau in Wien, bei dem der Sammelband “ZU ANDEREN UFERN. Transdanubisierungen” (2018 hg. von Elena Messner und Eva Schörkhuber im Verlag Sonderzahl) vorgestellt wurde, sehen Sie hier. Es lasen: ELENA MESSNER, AND PAWE, GABRIELE PETRICEK, EVA SCHÖRKHUBER, BEATRICE SIMONSEN und PETRA STURM. Fotos: © Dirk Simonsen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

15. Juli 2018 HOME STORIES im PALAIS WILD

15. JULI … letzte Gelegenheit! HOMESTORIES IM PALAIS WILD

Im 250-Seelen-Dorf Blumau an der Wild liegt das ehemalige Warenhaus Leopold Breinessl, das von Luitgard Eisenmeier 2014 als PALAIS WILD neu eröffnet wurde. Im Empfang und im Salon befinden sich bleibende Sammlungen, teilweise aus Beständen des ehemaligen Kaufhauses:

HOME IS STORE – STORE IS HOME.

Diesmal werden alle 21 Räume des Gebäudes bespielt: von Dachboden bis Entenstall, von Küche bis zum Austraghäusl über die EDEN an der Wild, die sich in neuem Schnitt präsentiert. Der Palast der tausend Räume öffnet seine Pforten für das neugierige Publikum, das diesmal tatsächlich bis in den hintersten Winkel des sagenumwobenen Gebäudes vordringen darf und dabei zwischen Mangelstube und Elektromuseum, Rahmenhandlung und Rattenfalle, Hungerkasten und Rohrmonochord unverhoffte Entdeckungen machen kann. Ein Home Story Guide führt durch das Gelände, weitere Personen, Fiktionen und Arrangements treten ins Bild, das Publikum fällt in NOENTRANCE und wird am Diwan, im Austraghäusl und am Holzküchenherd kulinarisch serviciert.

Eine Veranstaltung im Rahmen des Viertelfestival NÖ – Waldviertel 2018.

PALASTWANDERUNGEN

am 17. Juni, am 1. Juli und am 15. Juli 2018. Beginn jeweils um 14.30 Uhr! Lesen Sie die erste Berichterstattung von Daniela Schuh in der NÖN:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

ADRESSE & TERMINE:

3762 Blumau an der Wild 54, PALAIS WILD, Bezirk Waidhofen/Thaya

So 17. Juni, So 1. Juli, So 15. Juli: Beginn jeweils 14:30 Uhr, Ende ca 18 Uhr

Unverhoffte Entdeckungen in allen 21 Räumen des PALAIS WILD. Festes Schuhwerk anziehen! Während/nach der Palastwanderung gibt es Getränke, Süßes und das Haupmenü.

Eintritt: 12 € inkl. Essen & Getränke / Kinder bis 12 J.: Eintritt frei
Bitte um Anmeldung bei luiteisen@gmail.com

ANREISE mit ÖFFENTLICHEN VERKEHRSMITTELN:
Zug ab Wien-Heiligenstadt 12.34 Uhr, Ankunft Irnfritz 13.57 Uhr.
Taxi Irnfritz – Blumau (Unkostenbeitrag pro Person 5 € hin und zurück)
Rückfahrt ab Blumau 19.20 Uhr Taxi nach Göpfritz, dort Abfahrt um 19.48 Uhr
Ankunft in Wien-Heiligenstadt um 21.23 Uhr

Verbindliche Buchung der Abholung per Taxi bis 24. Juni (für 1. Juli), bis 8. Juli (für 15. Juli) bei luiteisen@gmail.com oder SMS: 0664-3155266

Info: +43-664-31 55 266 (Luitgard Eisenmeier) palaiswild.at www.viertelfestival-noe.at/ homestories-im-palais-wild

MITWIRKENDE:

Natalie Deewan (Home Story Guide), Luitgard Eisenmeier (Hausfrau), Hannelore und Diana Lazarus (Erzählerin und Enkelin), Trude Michl (am Buffet), Sofia Ntontis (3D-EDEN-Schnitt), Beatrice Simonsen (Mini-Drama)

 

 

 

 

 

 

 


Fotos: © Luitgard Eisenmeier (Palais Wild), Natalie Deewan (NOENTRANCE), Dirk Simonsen (Fotogalerie)

30. Juni Kunst und Literatur im Burgenland bei Wander Bertoni

Die Windfrauen
“Am Strand von Goa sah ich sie von überall herbeikommen, sie saßen in Gruppen zu zweit, und führten leise Gespräche. Sie waren Frauen aller Altersgruppen, die, nach Westen blickend, versammelt auf den Sonnenuntergang warteten. Kaum war die Sonne verschwunden, kam der Wind und verfing sich in ihren Saris. Diese elementare Kraft verwandelte die Sonnenanbeterinnen in Fabelwesen. Sie bekamen Flügel wie Engel oder Vögel, sie waren vom Wind geschliffene Steine, ihre Haare wurden wehende Fahnen, die aufgeblasenen Stoffe wie Segel, an ihren Brüsten, Bäuchen und Schenkeln klebte die Seide, als ob sie gerade dem Wasser entstiegen wären. Sie waren Sphinxen mit verkniffenen Augen.
Der vom Wind aufgepeitschte Ozean und die auf den Strand geschleuderten Wellen erinnerten mich an ein Gedicht Lautréamonts, in dem er den Ozean als lebendes Wesen beschreibt.” Wander Bertoni „Indisches Tagebuch“ 1985

Samstag, 30. Juni 2018 um 18 Uhr
Freilichtmuseum Wander Bertoni
Gritsch Mühle 1, 7092 WINDEN am See

Der zweite Termin des Jahres von „Kunst und Literatur im Burgenland“ zeigte im idyllischen Ambiente der Gritsch Mühle das umfassende Werk des heute 92-jährigen Bildhauers WANDER BERTONI in neuem Licht: Eine Lesung des ehemaligen Leiters der Kulturredaktion von ORF-Burgenland GÜNTER UNGER aus seinem Roman „Hunnen sterben anders“ brachte Einblicke in die kulturelle Szene des Burgenlands seit den 1960er Jahren. Die Salzburger Autorin WALLY RETTENBACHER knüpfte mit einem poetic live act in 3D (im Download zu hören “varanasi, aus: fragmente einer reise”) an die ausgedehnten Reisen des Bildhauers nach Indien an. BEATRICE SIMONSEN las Ausschnitte aus dem “Indischen Tagebuch” von Wander Bertoni. Die musikalische Begleitung auf dem ungarischen Tárogató, gespielt von MIHÁLY ILLÉS, brachte eine orientalische Note ins Geschehen. Eine besondere Gelegenheit bot auch die Führung von WALTRAUD BERTONI, der Lebensbegleiterin von Wander Bertoni.

BERTONI-WEBCOLLAGE / FILM: Dirk Simonsen / Ton und Schnitt: Wally Rettenbacher

1965 erwarb der Bildhauer WANDER BERTONI eine Wassermühle in Winden am See am Fuße des Leithagebirges. Auf altem Kulturboden (römische Villa, Fund der ältesten Weinpresse auf österreichischem Gebiet – zweite Hälfte 200 n. Chr.) entstand ein Kunstort ganz besonderer Art und einzigartig im europäischen Raum.

Im Freilichtmuseum Wander Bertoni sind zahlreiche Großplastiken des Künstlers auf freiem Gelände ganzjährig zu besichtigen. Nach jahrelangen Restaurierungen und Zukäufen von umgebenden Äckern wurde der Ausstellungspavillon (Planung: Architekt Prof. Johannes Spalt) errichtet. Im Pavillon ist das Lebenswerk Wander Bertonis chronologisch geordnet ausgestellt. In der Galerie sind der Zyklus DAS INDISCHE TAGEBUCH (Tagebuch eines Bildhauers aus mehreren Asienreisen) und KLERIKALE ENTWÜRFE (Volksaltarentwürfe, Vortragskreuze, Ambonen) und der Zyklus ECCLESIA (die verschiedenen Erscheinungsformen der Frau (Göttinen, Madonnen, …) zu sehen.

Wander Bertoni gehört zu den bedeutendsten Bildhauern Österreichs. Seine Werke sind an zahlreichen prominenten Orten, wie zum Beispiel vor dem Landtag in Eisenstadt oder im Festspielhaus Salzburg, zu sehen. Seit 1943 lebt der in Italien geborene Künstler in Wien, seit 1965 im Burgenland. Die Besichtigung und Bekanntwerdung mit dem Lebenswerk des Künstlers stehen mittels literarischer Interventionen im Mittelpunkt des Interesses.

Der Journalist, Autor und Kunstsammler, ein Wegbegleiter des Künstlers, GÜNTER UNGER, ist eingeladen, uns seine Sicht auf den Künstler zu erläutern und liest aus seinem Buch „Hunnen sterben anders“. Dieser 2016 erschienene Roman ist ein Schlüsselwerk zur künstlerischen Szene Österreichs und des Burgenlandes, war der Autor doch langjähriger Chefredakteur des ORF Burgenland und ebenso langjähriger Betreiber der Internationalen Hörspieltage in Rust am See. Einen Kontrapunkt setzt die Salzburger Autorin WALLY RETTENBACHER. Sie knüpft an das Thema der Asienreisen des Bildhauers mit einem Poetic Live Act in 3D an, bei dem sie zu Bildmontagen und Soundaufnahmen aus Indien einen lyrischen Text vorträgt und somit neue literarische Dimensionen aufruft. Dem Bestreben, renommiertem und anerkanntem Kunstschaffen Neues und Experimentelles gegenüberzustellen, wird somit treu geblieben.

Mit Dank für die freundliche Kooperation mit Prof. Wander Bertoni und Dr. Waltraud Bertoni, sowie mit Unterstützung des BKA_Kunst, der Grazer Autorinnen Autorenversammlung (GAV) und der Kulturabteilung des Landes Burgenland. Im Rahmen von Burgenland liest!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

ANREISE MIT ÖFFENTLICHEN VERKEHRSMITTELN

ab Wien Hauptbahnhof 16.15 Uhr Ankunft Winden am See 17.04 Uhr. Fußweg zur Gritsch Mühle ca 20 min. Abholung gegen Voranmeldung unter beatrice.simonsen@gmx.at möglich! Rückreise: ab Winden am See 20.49 Uhr Ankunft Wien Hauptbahnhof 21.42 Uhr.

Informationen zu den Mitwirkenden

Wander Bertoni

Geboren 1925 in Condisotto, Italien, kam 1943 als Zwangsarbeiter nach Österreich. Nach dem Zweiten Weltkrieg studierte er in den Jahren 1946 bis 1952 an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Fritz Wotruba und restaurierte für das Bundesdenkmalamt beschädigte Denkmäler in Wien (zum Beispiel die Pestsäule am Wiener Graben).
Kontakte mit ausländischen Künstlern und deren Arbeiten, zum Beispiel jenen von Giacometti oder Arp, wurden Anknüpfungspunkte zur abstrakten Kunst für ihn.
Von 1965 bis 1994 leitete er die Meisterklasse für Bildhauerei an der Universität für angewandte Kunst Wien.
Teilnahme an internationalen Biennalen und Auszeichnungen:

  • 1950, 1952, 1954 und 1966: Teilnahme an der Biennale Venedig
  • 1953: 2. Biennale von São Paulo
  • 1958: Bildhauerpreis der Biennale de São Paulo
  • 1958: Preis der Stadt Wien für Bildende Kunst
  • 1959, 1961 und 1963: Biennale Middelheim – Antwerpen
  • 1986: Ehrenmedaille der Stadt Wien in Gold
  • 1991: Großes Ehrenzeichen des Landes Burgenland
  • 1999: Orden der Republik Italien “Cavaliere d’ Italia”
  • 2005: Ehrenmitgliedschaft der Universität für angewandte Kunst
  • 2009: Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse

Wally Rettenbacher

Wally[RE], [Wally Rettenbacher], geboren 1968, lebt und arbeitet in Salzburg und auf Reisen. Sie schreibt Prosa, Gedichte, Essays. Ebenso [Reise]fotografie. Seit 1998 „Freie Radioaktivitäten“: Hörbilder, Fieldrecordings und Features. Aktuell: Konzeption und Produktion der Sendeschiene „seitwärts: [poetologische ortungen]„, ein experimentelles Audioprojekt mit „literarischen Interventionen“ und „poetic acts“ im öffentlichen Raum.

 

Günter Unger

Geboren 1941, lebt in Großhöflein. Er war Leiter der Kulturabteilung des ORF Landesstudio Burgenland, Hörspiel-Produzent, Autor und Regisseur zahlreicher Kulturdokumentationen. Veranstalter der Hörspieltage in Unterrabnitz und Rust, Hg: Literaturzeitschrift wortmühle. Lehrbeauftragter für Hörspiel am Institut für Theaterwissenschaft der Universität Wien. Publikationen (Auswahl): Das andere Licht. Kunst im Burgenland seit 1945 (Kunstband 1990), Burgenland mon amour. Koordinaten einer Kultur- und Kunstlandschaft (Fotobuch 2006). Hunnen sterben anders (Roman 2016).

Fotos der Biographien: © Wander Bertoni, Marcus D. Niski, Dr. Günter Unger. Alle anderen Fotos © Dirk Simonsen