Wohnen im Burgenland

Neu erschienen ist ein Sammelband mit Erzählungen, herausgegeben von Katharina Tiwald “BEHAUST. Menschen unter Dach im Burgenland” (Edition Marlit, 2016. Beitragsfoto: Buchcover unter Verwendung eines Kunstwerks von Monsieur Le Flash) mit Beiträgen von Klaus Jürgen Bauer, Manfred Chobot, Christl Greller, Wolfgang Millendorfer, Beatrice Simonsen, Susanne Toth u.v.a.

Notwendigkeit, Kokon und zweite Haut: das alles sind Häuser und Wohnungen, Geschichtenspeicher obendrein. Außerdem formen sie die Landschaft einer Gegend in fast ebenso großem Ausmaß wie die Natur – und sind doch auch den Moden der Zeit verhaftet.
Der Sammelband spürt in Texten heimischer AutorInnen den Verhältnissen zwischen Häusern und ihren Bewohnern nach: eine Einladung dazu, das scheinbar Gegebene mit neuen Augen zu betrachten.

Ausschnitt aus dem Text von Beatrice Simonsen “Die hellen und die dunklen Zimmer”:

1989 fiel der Eiserne Vorhang. Nur ein halbes Jahrhundert hatte die Epoche der Abschottung an der Grenze zwischen Österreich und Ungarn gedauert und doch: wie folgenreich war sie für die Menschen gewesen. Heute ist die Sackgasse wieder durchlässig. Auf der Landstraße windet sich in endlosen Schlangen der Verkehr durch die enge Schlucht der ehemaligen Fabriksgebäude. Die geplante Umfahrung, eine Autobahn als Anschluss an den Verkehrsweg Richtung Ungarn, wurde bis jetzt nicht umgesetzt. Die Fabrik steht wie ein beschädigtes Denkmal in der Landschaft. Auf Youtube finde ich Bilder der Ruine mit schwungvoller Musik unterlegt. Der Fotograf ist von dem „Lost place“ begeistert und dringt mit seiner Kamera immer tiefer ins Innere der verwahrlosten Gebäude vor. „Mein Opa hat hier gearbeitet“, schreibt er. Dazu das lapidare Posting eines anderen: „Mein Opa hieß Conrad Patzenhofer“. Die nächste Generation wirft Blicke in die verlassenen Zimmer der Geschichte. Der eine leuchtet sie aus, der andere schließt die Tür. Der Wind der Zeit treibt Bilder von Licht und Schatten vor sich her.
Vögel picken Löcher in die mit Styropor verkleideten Silos. Turmfalken schweben im Aufwind. Hoch oben auf dem Dach sammeln sich Störche zum Abflug. Die Wände der Silos tragen Werbeplakate für eine Welt der Schönheit: Permanent Make-up, Solarium, Kunstnägel, Friseur, Massage, Maniküre, Pediküre. Ein Versprechen für die Frau. Was dem Mann versprochen wird, lesen wir nicht. Der Flohmarkt vor den Toren von Diskontern und Club-Bars mit grenzüberschreitendem Publikum ufert aus. Eine Ungarin breitet im Kofferraum ihres Autos ein paar Schuhe und Handtaschen zum Verkauf aus. Eine Roma dreht sich lachend und lässt ihren knallgrünen Rock fliegen. Die Händler aus Niederösterreich haben reichlich Ware aus dem untersten Preissegment. Auf der anderen Straßenseite wirbt ein Night Club, daneben der Security Service. An den Rändern der Landstraße wuchern Tankstellen neben Erdbeerfeldern. Die Annasäule an der Kreuzung Richtung Siegendorf „Tabernakelpfeiler mit plastischer Gruppe hl. Anna mit Engeln, bez. ER / 1670 / REN: 1956 / 1714 / F.D.Z. / 1698“ ist dem Kreisverkehr gewichen. Ein Schäferhund rast kläffend entlang dem Zaun vor abgewrackten Autos. Die stillgelegten Gebäude liegen da wie ein abgenagtes Gerippe. „Achtung! Videoüberwachung! Nichtberechtigten ist der Zutritt verboten! Eltern haften für Ihre (sic!) Kinder! Die Nichtbeachtung dieses Hinweises führt ausnahmslos zur Anzeige wegen Besitzstörung!“ Die Ausweidung hat eingestürzte Dächer, zersplitterte Fenster und eingetretene Türen hinterlassen. Die Ziegelmauern bröckeln, Schuttberge türmen sich. Die neueren Ytong- und Betonteile halten stand, nicht aber die Ästhetik der 1960er Jahre im Vergleich zur Harmonie der Jahrhundertwende. Zwischen den Ruinen wuselt es. In der Gewerbezone werden Geschäfte gemacht. Autos mit ungarischen und österreichischen Kennzeichen parken vor den meist notdürftig renovierten Gebäuden. Plakate und Firmenschilder weisen Kleingewerbe aus, geboten werden Autoreifen, Autoglas, Autos, Elektrotechnik, Software, Babyartikel, Kosmetika, Bauholz, Brennholz, Fliesen, Natursteine, Grabsteine und Handel mit nicht näher ausgewiesenen Waren. Eine Organisation rettet das Kind und eine freie christliche Gemeinschaft alle. Moderne Großunternehmen für Gummiteile, Elektronik und Mechanik bieten Arbeitsplätze. Von zwei Seiten wachsen Einfamilienhäuser den Abstand zwischen der Fabriksruine und den umliegenden Dörfern zu. Richtung Grenze lugen Windräder über die Baumwipfel des Waldes. Die Grenze ist offen. Die Welt ist rund. Sie dreht sich.
Die Direktorsvilla wird von einer Lärmschutzwand gegen den strömenden Verkehr abgeschirmt. Die Wand trägt blaue Augen. Dichte Sträucher wehren das Hereinwuchern der Gewerbezone ab. Das Haus meiner Kindheit ist wie damals eine Insel. Statt der rumorenden Fabrik brandet nun der Lärm des geschäftigen An- und Abfahrens der Handelstreibenden an das Haus. Die Wellen nach Osten schwappen zurück in den Westen. Das Haus unsinkbar. Immer noch beschirmt von der mächtigen Platane. Immer noch das raue Krächzen der Krähen, das aufwühlende Gurren der Tauben, der Ruf des Käuzchens bei Nacht, der trillernde Gesang der Nachtigallen, die sanfte Verführung des Pirols.

© Beatrice Simonsen

11. März: Jenő Takács Konzert & Lesungen in Siegendorf

 

Wildgänse

Freitag, 11. MÄRZ 2016, um 19 Uhr

im KUZ-Keller im Rathaus der Marktgemeinde Siegendorf

Jenő Takács | Konzert und Lesungen im Kastell

Begrüßung: Mag. Rainer Porics, Bürgermeister der Marktgemeinde Siegendorf

Einführung in das Konzert-Programm: Dr. Christian Heindl, Jenő Takács Stiftung

MUSIK:

Klarinettenklasse Wolfgang Klinser
der Kunstuniversität Graz – Institut Oberschützen

Helga Palkó, Sandro Schlaffer,
Marko Smiljanic & Philip Simon Watson

LESUNGEN:

Wolfgang Millendorfer & Beatrice Simonsen

lesen aus “BEHAUST. Menschen unter Dach im Burgenland” (Hrsg. Katharina Tiwald)

Eintrittskarten sind im Rathaus, Rathausplatz 1, 7011 Siegendorf, erhältlich:

Vorverkauf : €12,- / €8,- (Jugendliche bis 18 Jahre) Abendkassa : €15,- / €10,- (Jugendliche bis 18 Jahre)

Telefonische Reservierung unter 02687 48261.

Mit Unterstützung der Marktgemeinde Siegendorf, der Kunst Universität Graz – Institut Oberschützen, des P.E.N. Club Burgenland sowie der GAV Burgenland.

Fotos: Dirk Simonsen

Eine Veranstaltung von Druck

Reisen zum Nil

Simonsen, Zipfel, Eisenmeier

*

Lesungen aus Tagebüchern und Erzählungen

REISEN ZUM NIL – ÄGYPTEN UND SUDAN

von und mit Luitgard Eisenmeier und Beatrice Simonsen

*

und aus dem Roman

EINE HANDVOLL ROSINEN

von und mit Daniel Zipfel

am Dienstag, den 17. November um 19 Uhr

im Rahmen des Tagebuchtags 2015

Café Nil * 1070 Wien * Siebensterngasse 39 * www.cafenil.at *

Tagebuchtag 2015 

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Fotos im Café Nil: Dirk Simonsen

(Beitragsbild: Luitgard Eisenmeier)

September Nachlese

LITERATUR RAUM im BILDHAUERHAUS

Sonntag 13. September 2015 in St. Margarethen im Burgenland 

Die Japanische Linie

Lesungen mit Franz Dodel, Petra Ganglbauer und Martin Kubaczek

Musik: Elias Sejun Kim

Fluss ohne Wasser 1970

Das sechste Programm von “Kunst und Literatur” im Bildhauerhaus führte zur “Japanischen Linie”, dem ersten Beispiel von Land Art in Österreich. 1970 schufen die fünf japanischen Künstler Makoto Fujiwara, Makio Yamaguchi, Tetsuzo Yamamoto, Takao Hirose und Satoru Shoji im Rahmen der von Karl Prantl initiierten Internationalen Bildhauersymposien eine “Rinne”, die in einer Länge von 300 Metern in mehrfachen Unterbrechungen vom Grund des Steinbruchs, über eine Wand und weiter über den Hügel von St. Margarethen führt. Die damals noch junge Kunstgattung Land Art war ein politisches Statement, das der “Konsumierbarkeit” bzw. der Käuflichkeit von Kunst entgegenwirken wollte. Vor allem aber ging es den Künstlern darum, den Symposionsgedanken zu leben: „Die Gestaltung unseres Werkes möge den umgebenden Raum und die Natur nicht zerteilen. Ineindandergreifende Hände – Raum – Natur – Gestaltung. Das zu erreichen, das Zueinanderfinden im Gespräch, ist unser Anliegen.“ (Satoru Shoji)

In einer lehrreichen Führung über die Vergangenheit des Römersteinbruchs geleitete Dir.Alexander Wind aus St. Margarethen das Publikum bis zu den Überresten der “Japanischen Linie”, die heute zum Teil verschüttet ist. Im Anschluss standen die Lesungen der Autoren im Bildhauerhaus im Mittelpunkt. In einem nur durch die einfühlsamen Impromptus des Geigers Elias Sejun Kim unterbrochenen Fluss wurden die Texte von Petra Ganglbauer, Martin Kubaczek und Franz Dodel zu Gehör gebracht, sodass sich das Publikum dem konzentrierten Hören hingeben konnte. Danach bot das Bildhauerhaus wie immer den geeigneten Rahmen für ein kleines “Symposion” im Sinne eines Gastmahls, bei dem Autoren und Publikum in lebendigem Austausch zueinander fanden. Mehr Informationen über dieses Programm.

Eine Kooperation von „Kunst und Literatur“ mit der Grazer Autorinnen Autorenversammlung und dem Symposion Europäischer Bildhauer. Wir danken für die freundliche Unterstützung: der Gemeinde St. Margarethen, Pro Helvetia / Schweizer Kulturstiftung, der Kulturabteilung des Landes Burgenland sowie dem Bundeskanzleramt / Sektion Kunst.

Idee/Konzept/Organisation: Beatrice Simonsen für Kunst und Literatur

Fotos: Dirk Simonsen und Makoto Fujiwara: Japanische Linie 1970

 

Schrift Zeichen im Palais Wild am 5.Juli 2015

Zur Ausstellung von Luitgard Eisenmeier in Blumau an der Wild lasen Gabriele Petricek und Beatrice Simonsen Erzählungen zum Motto SCHRIFT ZEICHEN. Eröffnung: Sonntag, den 5. Juli 2015 im PALAIS WILD.

Ein Spaziergang durch den Ort rundete den Nachmittag ab: Kurt Lobenschuß führte zum „Hintaus und Obstbaumweg“.

Informationen: www.palaiswild.at

Palais Wild / ehemals Warenhaus Breinessl / Blumau 54

Palais Wild / ehemals Warenhaus Breinessl

 

Ort: 3762 Blumau an der Wild, Palais Wild, Blumau 54, Bezirk Waidhofen / Thaya

 

 

 

Das PALAIS WILD und wir freuen uns auf Ihren / Deinen Besuch !

 

Kooperation: Grazer Autorinnen Autorenversammlung / NÖ
Sponsor: Baufirma Reissmüller Waidhofen / Thaya

2014 wurde das PALAIS WILD im Rahmen des Viertelfestival NÖ – Waldviertel das erste Mal für ein größeres Publikum geöffnet. Aus den Überresten der großen Vergangenheit des örtlichen Warenhauses Breinessl, das von 1880 bis 1992 den Reichtum von Blumau an der Wild demonstrierte, zeigte die bildende Künstlerin Luitgard Eisenmeier aufbereitete Sammlungen aus der Warenhauszeit. Die Ausstellung verband sich mit Lesungen von Barbara Neuwirth und Michael Stavaric sowie einem Dorfspaziergang mit Mag. Herbert Lazarus. Fotos von 2014 finden Sie hier.

 

Mai 2015 im Schloss Kobersdorf

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Das HAYDN QUARTETT brachte am Freitag, den 29. Mai 2015 um 19 Uhr in einem Konzertprogramm im Schloss Kobersdorf Stücke von Joseph Haydn, Franz Schubert und Carl Goldmark zur Aufführung. Ergänzt wurde das Programm mit einer Lesung von Leopold Ritschka aus den Lebenserinnerungen von Carl Goldmark, der seine Kindheit im nahen Deutschkreutz verbrachte und dessen 100. Todestag sich 2015 jährt. Einführung zum Musik-Programm: Dr.Walter Reicher, Intendant der Haydn Festspiele Eisenstadt.

PROGRAMM und Informationen zum Schloss.

Preise: 25 Euro 1.-5. Reihe (reservierte Plätze in der Reihenfolge des Zahlungseingangs),

20 Euro ab der 6. Reihe (freie Platzwahl), Jugendliche bis 18 Jahre: 20 (1.-5. Reihe) bzw. 15 Euro (ab der 6. Reihe)

Veranstalter: Verein Schloss Kobersdorf
Konzept/Organisation: Beatrice Simonsen für Kunst und Literatur

Informationen zu den Musikern: www.haydnquartett.at Zum 100. Todestag von Carl Goldmark ist soeben eine Konzertaufnahme des Haydn Quartetts mit Rudolf Leopold  bei Gramola erschienen.

Foto: Michael Morawetz

Anfahrt nach Kobersdorf aus Wien:
A3 Richtung Eisenstadt, beim Knoten Eisenstadt auf S31 Richtung Oberpullendorf wechseln, Abfahrt Weppersdorf/Kobersdorf. Dauer ca. 55 min.

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SOUNDSPAZIERGANG

Wir laden Sie ein, mit Texten im Ohr über den Hügel von St. Margarethen im Burgenland zu spazieren!

Während eines Schreibworkshops im August 2014 entstanden im Bildhauerhaus Texte von acht Teilnehmer_innen, die zu einem SOUNDSPAZIERGANG montiert wurden.

Teilnehmer_Innen: Valerie Bosse, Simone Fuith, Cornelia Holzinger, Brigitta Höpler, Gisela Salcher, Andreas Schimanko, Beatrice Simonsen und Gerlinde Maria Wagner.
Leitung des Workshops und Textmontage: Eva Schörkhuber
Konzept und Organisation: Beatrice Simonsen

25 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs

Auf Spaziergängen und bei Führungen spürten die Teilnehmer_innen der Vergangenheit des Ortes nach. Die 25 Jahr Feier zum Fall des Eisernen Vorhangs stand im Mittelpunkt ebenso wie die Kunstwerke auf dem Hügel von St. Margarethen. Von 1959 bis 1978 entstanden jene Kunstwerke, die Sie heute noch auf dem Hügel sehen. An jedem der drei Nachmittage sprachen wir über ein spezielles Thema, allem voran über den Durchbruch des Eisernen Vorhangs vor 25 Jahren, als in St. Margarethen die BürgerInnen der ehemaligen DDR hier in den Westen flohen. Weitere Themen waren der Steinbruch, das Haus und die auf dem Hügel verstreuten Skulpturen. Danach wurden Texte verfasst, eingesprochen und “montiert”: Textcollagen, Sprachbilder und Erzählungen entstanden auf diese Weise.

Hier der Soundspaziergang: 

… und hier die Schreibgruppe:

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Der Workshop wurde von der Gemeinde St. Margarethen, der Kulturabteilung des Landes Burgenland und dem Bundeskanzleramt/Kunst unterstützt! Wir danken!

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Fotos: Brigitta Höpler

 

 

Nachlese vom 12. April 2015

 

Unter dem Motto “Schere Stein Papier” traten neun AutorInnen in spielerische Konkurrenz zu den Skulpturen auf dem Hügel von St. Margarethen. Voll Neugier schwärmte das zahlreiche Publikum in zwei Gruppen aus, um die Lesungen von Balázs Both, Patricia Brooks, Hubert Hutfless, Günter Kaip, Dine Petrik, Karin Seidner, Rudolf Stueger und Lilla Turbuly zu verfolgen. Die AutorInnen aus Ungarn, dem Burgenland und Wien rezitierten ihre Texte und schufen spannende Verbindungen zu den Skulpturen der ehemaligen Bildhauersymposien. Den Abschluss bildeten Hubert Sieleckis amüsante Kurzfilme zu Texten von Gerhard Rühm. Der Musiker Zoltán Gargyán begleitete die Gäste mit luftigen ungarischen Melodien auf Tarragot und Klarinette über den Hügel. Die “Konkurrenz” bewirkte ganz neue Synergien zwischen Kunst und Literatur. Da das Wetter mit dem Programm harmonierte, konnte das Publikum das vielfältige Angebot in vollen Zügen genießen. Kommentar eines Gastes: “… ein wunderbarer Tag, wir haben das alle in tiefem Frieden empfunden und genossen – die Landschaft und das Wetter, der Blick bis zum Schneeberg, der über der Ebene aufragt wie im Karakorum, und links der Steppensee wie in der Mongolei, und dann der Reiter über den Hügel – unglaublich, einzigartig.”

12. April 2015   LITERATUR RAUM im BILDHAUERHAUS

AutorInnen und Skulpturen

Hubert Hutfless: Lit. Veröffentlichungen in diversen Anthologien. 2013: „papier gesungen – Gedichte“ (edition lex liszt 12 Oberwart). Buchhändler in Wiener Neustadt. Literarisches, musikalisches u. soziales Engagement. Ehrenamtlicher Bewährungshelfer. Mitglied des www.clubpoesie.at Lebt in Bad Sauerbrunn und Mattersburg.
Zu einer Skulptur (1966) von Elmar Daucher: 1932 in Neuenburg am Rhein geboren. Steinmetzlehre. Danach Studium der Bildhauerei in Stuttgart. Nach dem Vorbild von St. Margarethen wurde 1969 das Bildhauersymposion Oggelshausen gegründet. Klangskulpturen. Er starb 1989.

Günter Kaip: Mitglied der GAV. Veröffentlichungen in Anthologien, Zeitungen (u.a. NZZ), Literaturzeitschriften, ORF und NDR. Bücher (Auswahl): Katarakte. Wortbilddichtungen. Arovell 2009. Im Fahrtwind. Miniaturen. Klever Verlag 2010. Im Rhythmus der Räume. Prosaminiaturen. Klever Verlag 2012. Wenn du an der Himmelsschraube drehst. Gedichte mit Zeichnungen von Angelika Kaufmann. Mitter-Verlag Wels 2013. Kiesel. Gedichte. Klever Verlag 2014. Diverse Preise.
Zu einer Skulptur (1960) von Michael Grossert: 1927 in Sursee in der Schweiz geboren. Nach einer Lehre als Zimmermann Ausbildung zum Bildhauer bei Albert Schilling in Arlesheim. Zahlreiche Skulpturen im öffentlichen Raum. Er starb 2014 in seiner Wahlheimat Paris.

Lilla Turbuly: Studierte Jura und Literatur in Budapest. 15 Jahre lang als Richterin tätig. Seit 2008 freie Schriftstellerin und Theaterkritikerin. Lebt in Zalaegerszeg und Budapest. Publikationen: Eltévedt hold (2006) – Roman (Verlorener Mond), Üveghold (2007) – Roman (Glasmond), Titkosírás (2007) – Gedichte für Kinder und Jugendromane. Übersetzung der gelesenen Gedichte: György Buda, Nora Keszerice, Agnes Nagy, Barbara Reitz, Sandra Rétháti.
Zu einer Skulptur („Energie solaire“ 1962) von Péter Pierre Székely: 1923 in Budapest geboren. Besuch der Kunstschule Budapest. Lernte Bildhauerei bei Hanna Dallos. 1944 Arbeitslager. Emigration nach Frankreich. Neben der Bildhauerei (vorwiegend in Granit) lehrte er Kunstphilosophie in Japan, den USA und in China. Museum Székely in Pecs in Ungarn und in Japan. Er starb 2001 in Paris.

Rudolf Stueger: Studium der vergleichenden Literaturwissenschaft in Wien und Paris. Lit. Veröffentlichungen seit 2004. Kunstvermittler der Vereinigung bildender Künstler_innen Wiener Secession. Mitglied der Gruppen/Vereine „nextext“ im StifterHaus (Linz) und zzoo-Verein (Wien), sowie Redaktionsmitglied der Kunst- und Literaturzeitschrift „Zeitzoo“.
Zu einer Skulptur (1971) von Alois Mandl: 1931 – 1988. Dokumentation: Einwendig bzw auswendig : von Alois Mandl bzw für Mandl : Katalog zur Ausstellung : Verzeichnis der dreidimensionalen Arbeiten (Hochschule für Künstlerische und Industrielle Gestaltung, Linz, November 1990).

Karin Seidner: Psychotherapeutin, Schriftstellerin und Performancekünstlerin. Publikationen: „Das Lexikon der Lust“ (Bibliothek der Provinz, 2005), „TierFREUDen“ (Lischkar, 2014) diverse Preise, zB 2003 Siemens Literaturpreis. ¼ der literarischen Performance-Gruppe „grauenfruppe“. Leitet Kreative Schreibworkshops www.sprach-raum.at.
Zu einer Skulptur (1971) von Anna Maria Kupper:
1947 in Rothenburg, Schweiz, geboren. Kunstgewerbeschulen Luzern und Zürich, Studienaufenthalte in Paris und Italien. Lebt und arbeitet seit 1983 in Luzern.

Balázs Both: Lit. Veröffentlichungen seit 1999. Gedichtbände: Árnyéktalan pillanat (2005) (Ein Moment ohne Schatten), Látogatód jön (2010) (Der Besucher kommt), Ha nem marad kimondatlan (2013) (Wenn es ungesagt bliebe). Lebt in Sopron. Übersetzung/ Lesung der Gedichte: Gábor Fónyad.
Zu einer Skulptur (1964) von Herbert Baumann: 1927 geboren in Blumberg. Ausbildung zum Steinmetz, danach Studium der Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Professor für Bildhauerei in Stuttgart, wo er 1990 starb.

Patricia Brooks: Autorin von Romanen, Kurzprosa und Hörspielen (Auswahl): Garten der Geschwister” (Molden) ,„Sprich nicht mit Fremden“ (ORF – 2013), Initiatorin und Mitwirkende in verschiedenen interdisziplinären Performanceprojekten u.a. Idee und Konzept von „Radio rosa – TextMix Lab“. 2015 erscheint „Die Grammatik der Zeit“ (Verlag Wortreich).
Zu einer Skulptur (1969) von Kenneth Campbell: 1913 bei Boston, USA, geboren. Ausbildung als Maler. Gehörte zu den frühen Expressionisten in New York. Als Bildhauer Autodidakt. Professor an der Fakultät für Kunst an der University of Maryland. Er starb 1986 in New York.

Dine Petrik: Freie Autorin seit 1990. Lyrikerin, Feuilletonistin. Mehrere Arbeiten über die Lyrikerin Hertha Kräftner. Bücher: 1997: Die Hügel nach der Flut. Was geschah wirklich mit Hertha K, (Otto Müller), 2011: “Die verfehlte Wirklichkeit”, Biografie (ArtScience). 2014 erschien der fünfte Lyrikband MAGENTA (ArtScience) und im März 2015 der Roman
“Flucht vor der Nacht” (Verlag Bibliothek der Provinz).
Zu einer Skulptur („Stein für Josef Matthias Hauer“ 1964-1966) von Karl Prantl: 1923 in Pöttsching geboren. Studium der Malerei an der Akademie der Bildenden Künste Wien. Als Bildhauer Autodidakt. Gründung des Symposions Europäischer Bildhauer in St. Margarethen 1959. Die Idee solcher Art Symposien verbreitete sich durch die Teilnahme internationaler KünstlerInnen weltweit. Er starb 2010 in Pöttsching.

Hubert Sielecki: Studium an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien und Filmhoch-schule in Łódź. Unterrichtet die Meisterklasse für Malerei, Animationsfilm und Tapisserie bei Christian Ludwig Attersee (seit 1990). Einrichtung eines Lehrstudios für             Animationsfilm. Drehbuchautor, Regisseur, Kameramann, Musiker, Tontechniker, Darsteller, Zeichner, Maler. Kinowerbespots, Trailer für Festivals, AutorInnenfilme  (Gerhard Rühm, Gernot Wolfgruber, Antonio Fian ua).
Vorführung von Filmen zu Texten von Gerhard Rühm: 1930 in Wien geboren. Studium: Klavier und Komposition an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Privatunterricht bei dem Zwölftonkomponisten Josef Matthias Hauer. Lautgedichte, Sprechtexte, visuelle Poesie, Photomontagen und Buchobjekte. Mitbegründer der Wiener Gruppe. Em. Professor an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg.

Zoltán Gárgyán: Der junge Musiker besuchte das Musik-Gymnasium in Györ. Zur Zeit studiert er in Budapest an der Musik-Fakultät der Liszt Ferenc Zenemüvészeti Akademie die Instrumente Taragot, Klarinette und Saxofon. Momentan wirkt er in drei verschiedenen Musikgruppen mit.

Konzept / Organisation: Beatrice Simonsen – Kooperationen: Grazer Autorinnen Autorenversammlung und Symposion Europäischer Bildhauer – Wir danken für die Förderungen: der Gemeinde St. Margarethen, dem Land Burgenland, dem Bundeskanzleramt Sektion Kunst – Sponsor: Baufirma Waha St. Margarethen

Nächste Termine:

11. bis 13. September 2015

Der Schreibworkshop mit Brigitta Höpler belebt das Bildhauerhaus für drei Tage mit einem “(W)ORTWECHSEL – Gehen und Schreiben über den Hügel von St. Margarethen”.

13. September 2015

Der nächste LITERATUR RAUM im BILDHAUERHAUS bringt Lesungen des Schweizer Schriftstellers Franz Dodel, der Lyrikerin Petra Ganglbauer und des Japan kundigen Autors Martin Kubaczek zum Land Art Projekt “Japanische Linie”.

Fotos: Dirk Simonsen (Bild vom Fotografen: Veit Macke)

Fotograf Dirk Simonsen

 

 

Literatur Raum im Bildhauerhaus 2015

Sonntag, 12. April um 15 Uhr         “Schere Stein Papier”

10 AutorInnen / 10 Skulpturen / 100 Minuten auf dem Hügel von St. Margarethen

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Gerhard Jaschke zu Franz Xaver Ölzant / Hubert Hutfless zu Elmar Daucher / Günter Kaip zu Michael Grossert / Lilla Turbuly zu Pierre Szekely / Rudolf Stueger zu Alois Mandl / Karin Seidner zu Anna Maria Kupper / Balázs Both zu Herbert Baumann / Patricia Brooks zu Kenneth Campbell / Dine Petrik zu Karl Prantl / Hubert Sielecki zu Gerhard Rühm

Musik: Zoltán Gárgyán

Lesungen, Performance, Musik und Film auf einem Spaziergang zum Motto des bekannten Spiels “Schere Stein Papier”, dessen Regeln besagen, dass Papier Stein „schlägt“. Die Synergien, die bisher zwischen der bildenden Kunst und der Literatur gesucht wurden, werden diesmal im spielerischem Sinn von „Konkurrenz“ beflügelt. Der Hügel wird literarisch in Besitz genommen. Mit dabei sind AutorInnen aus Österreich und Ungarn begleitet von Klängen des volkstümlichen ungarischen Instruments Taragot. Mehr Informationen

NEU: Bus-Shuttle Wien-St.Margarethen-Wien! Fahrpreis: 19 Euro

Abfahrt in Wien U 3 Station Erdberg um 13.15 Uhr – Rückfahrt ab St. Margarethen 18.00 Uhr
Achtung: Buchung bis 9. April per Mail an beatrice.simonsen@gmx.at

Konzept / Organisation: Beatrice Simonsen

Kooperationen: Grazer Autorinnen Autorenversammlung und Symposion Europäischer Bildhauer

Wir danken für die Förderungen: der Gemeinde St. Margarethen, dem Land Burgenland und dem Bundeskanzleramt Sektion Kunst und unserem Sponsor: Baufirma Waha St. Margarethen

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Für die Verwendung des Fotos, Dank an Silvia Maria Grossmann “Erinnerung an Karl Prantl”, 2013

Foto oben: Skulptur von Franz Xaver Ölzant auf dem Hügel von St. Margarethen (Dirk Simonsen)

August 2014 Nachlese

Reaktionen der Gäste auf die Veranstaltung LITERATUR RAUM im BILDHAUERHAUS vom 24. August 2014:

“Die Veranstaltung im Steinbruch schien mir sehr geglückt – ich habe mich sehr wohl gefühlt, was sowohl an der einmaligen (Kunst-)Landschaft als auch den vielen interessanten Gästen lag.”

“Gratuliere sehr zum Literaturraum! Eine rundum gelungene Veranstaltung. Die Lesung hat uns gut gefallen; der Klang der ungarischen Sprache, dann die sprachlich so schönen, dichten, bildreichen Gedichte auf Deutsch; und im zweiten Teil die trockene, ironische Prosa von Peter Rosei. Kulinarisch köstlich – die Suppen haben richtig gut getan. Auch der Apfelstrudel. Schön auch, dass das Gasthaus Fuith aus St. Margarethen eingebunden war. Valerie Bosses Oral History Projekt ist sehr sehr gelungen! Interessant, dramaturgisch spannend aufgebaut, die Zuhörer waren begeistert, beide Male, beim ersten „Durchgang“ waren wir dabei, beim zweiten sind wir gerade vom Soundspaziergang zurückgekommen und haben das Ende mitbekommen, das dann gleich in ein Gespräch übergegangen ist.”

“Ich gratuliere zur sehr interessanten und ansprechenden Veranstaltung. Ich habe mir den soundtrack angehört und war berührt. Toll!”

“Gratuliere zur letzten Veranstaltung. Die Lesungen haben mir gut gefallen, auch die Tonaufnahmen von den beiden Zollbeamten.”

Weitere Reaktionen auf den Soundspaziergang: 

„Ein großartiges Hörbild!“

“Wie fein ist jeder Text für sich und das Zusammenspiel der Texte.”

“Das Ergebnis kann sich hoeren lassen!”

“Ich finde der Soundspaziergang ist richtig schön geworden!”

LITERATUR RAUM im BILDHAUERHAUS

Mit einem Literary Crossover gedachten wir dem Fall des Eisernen Vorhangs vor 25 Jahren. St.Margarethen im Burgenland war erster Schauplatz dieses historischen Ereignisses. Aus Ungarn war die Lyrikerin und Romanautorin Zsuzsa Rakovszky, aus Österreich der Schriftsteller Peter Rosei mit Literaturbeispielen geladen, die die Veränderungen an der Grenze verdeutlichten. Eine spannende Gegenüberstellung von Lyrik und Prosa im Klang zweier Sprachen im offenen Raum vor dem Bildhauerhaus vor interessiertem Publikum.

Begleitet wurde das Literaturprogramm von ORAL HISTORY – gesammelt von Valerie Bosse – und einem SOUNDSPAZIERGANG, der aus Ergebnissen des Schreibworkshops von Eva Schörkhuber zu einer Audiodatei montiert wurde.

Wie erleben wir “Geschichte”? Dieser Frage ging die Historikerin bei ihrer Sammlung “erzählter Geschichte” nach. Die aktuellen Tonaufnahmen und spannenden Erzählungen der beiden ehemaligen Grenzbeamten Arpad Bella aus Ungarn und Johann Göltl aus Österreich boten Stoff zum Nachdenken und Diskutieren. Vor 25 Jahren zeichneten sie an der Grenze in St. Margarethen für den friedlichen Verlauf der Ereignisse verantwortlich. Die Aktualität des Themas Grenzen ist allgegenwärtig, wie wir in diesen Tagen wieder erleben.

Den Abschluss der Veranstaltung bildete ein Spaziergang über den Hügel mit Blick auf die nahe Grenze und im Umfeld des einzigartigen Kunst- und Naturraums.

Die Audiodatei vom Soundspaziergang finden Sie hier: http://www.kunstundliteratur.at/vermittlung/soundspaziergang/

Informationen zum Programm:
http://www.kunstundliteratur.at/literatur-raum-im-bildhauerhaus/programm-2014/

und zu den AutorInnen:
http://www.kunstundliteratur.at/literatur-raum-im-bildhauerhaus/autor_innen/